BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Ulrich von Liechtenstein

ca. 1200 -1275

 

Der Autor

 

Ulrich von Liechtenstein wird um 1200 als Sohn eines Kämmerers in der Steiermark geboren und am Hof des Markgrafen von Istrien erzogen. Über sein Leben sind wir durch zahlreiche Urkunden relativ gut unterrichtet. 1223 wird er zum Ritter geschlagen. 1227 reist er nach Rom und unternimmt um das Jahr 1227 als Frau Venus verkleidet eine Turnierfahrt von Venedig nach Böhmen. 1240 reist er als König Artus verkleidet durch Österreich und Böhmen. Verheiratet mit Bertha von Weizenstein, spielt er auch in den politischen Wirren nach dem Tode Friedrichs II. im Jahre 1250 eine wichtige Rolle. Er wird 1244 Truchseß, 1267 Marschall und 1272 Landesrichter in der Steiermark. Mit seiner fiktiven Autobiographie, dem «Frauendienst», verfaßt er im Jahre 1255 in 1850 Strophen den ersten deutschen Ich-Roman, eingefügt sind 57 Minnelieder, ein Leich, drei «Büchlein» und sieben Briefe, drei davon in Prosa. 1257 verfaßt er das «Frauenbuch», eine Rede über die Minne, als Streitgespräch zwischen einem Ritter und einer Dame. Ulrich von Liechtenstein stirbt am 26. Januar 1275.

 

Ulrich von Liechtenstein,

auf der Turnierfahrt um 1227,

als Frau Venus verkleidet.

(Große Heidelberger Liederhandschrift,

Anfang des 14. Jahrhunderts)

Grabstein in der Frauenburger

Pfarrkirche in der Steiermark.

Es handelt sich dabei wohl nicht um

den Grabstein Ulrichs sondern um

den seines Enkels, Ulrichs III. († 1280)

 

 

Das Werk

 

Vrowen dienst (1255)

Der frowen pouch (1257)

Wâ nu fröide, wâ nu êre (Lied LIX)

 

 

Sekundäres

 

Frauendienst Prolog (Audiodatei, Uni Tübingen)

Der heimliche Bote (um 1180)

Andreas Capellanus, De amore (ca. 1180/90)

Boncompagno da Signa, Rota Veneris (ca. 1205)

Quellen/Kolophon