BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Sophie Juliane Weiler

1750 - 1810

 

Augsburgisches Kochbuch

 

Vorrede zur sechsten, siebenten, achten,

neunten und zehnten Auflage

 

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Vorrede

zur sechsten, siebenten, achten,

neunten und zehnten Auflage.

 

Theils die Zumuthung mancher Kenner und Liebhaber der Kochkunst, theils meine Vorliebe für Kocherey, die ich von meiner Jugend an noch fühle, theils mein gesammelter Vorrath von Kochvorschriften, theils das Lesen hiezu nützlicher Schriften, hat in mir schon lange den Vorsatz erweckt und unterhalten , noch einen zweyten Theil des Augsburgischen Kochbuches zu schreiben. Die jetzige Theurung und die unruhigen Zeitumstände aber hielten mich zurück und machten mich schüchtern. Schenkt uns Gott einmahl den so lange gewünschten gänzlichen Frieden, und mir Leben und Kräfte: so soll es geschehen. Inzwischen veranlaßt mich die Verlagshandlung, einige Vorkenntnisse jetzt schon als Vorläufer mitzutheilen. Aehnliche werden dann den Kochvorschriften beygesetzt werden. Und hierüber verspreche ich mir die Zufriedenheit und den Beyfall des Publikums um desto mehr, da sie für unsre schätzbare Gesundheit so sehr nützlich und zur Belehrung sehr vieler Personen, welche die Küche besorgen, höchst nöthig sind. Manche haben ein ungesundes Aussehen und wissen nicht, woher es kommt; manche meinen, daß viele und niedliche Speisen den Menschen wohl nähren und ihm ein gesundes und gutes Aussehen geben. Die Erfahrung aber, lehrt Aufmerksame, daß man diesen Vorzug einer guten und verständigen Aufsicht über die Küche, und die Art der Zubereitung der Speisen, der Ordnung und Reinlichkeit, so wie dem mäßigen Genusse ordentlich gekochter Speisen zu verdanken habe. Es soll mich innig freuen, wenn auch diese wenige Vorkenntnisse dazu ermuntern, und wenn sie geneigt aufgenommen werden. Dazu empfehle ich sie und mich, auf Wiedersehen.

Als Anhang der 7ten und folgenden Auflagen ist Seite 668 das Kochrecept zur Rumford'schen Suppe gegeben. Die 8te, yte und 10te hat nur hie und da Verbesserungen erhalten; weil sie keiner größern bedürftig sind.

S. J. W.