Philipp Hainhofer
1578 - 1647
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Der Autor
Philipp Hainhofer wird am 21. Juli 1578 in Augsburg geboren, als Sohn eines angesehenen Textilhändlers, protestantischer Konfession. 1594 beginnt er ein Studium der Jurisprudenz zunächst in Padua, dann in Bolognia und Siena. Danach folgen Reisen durch Italien, die Niederlande und Deutschland, auf denen er sich nicht nur ein umfangreiches Sprachwissen und Kenntnisse der damaligen politischen Verhältnisse in Europa aneignet, sondern er entwickelt sich dabei auch zu einem bedeutenden Kunstkenner. Seine Eindrücke hält er regelmäßig in seinen Reisetagebüchern fest. Zurück in Augsburg, beginnt er, sich als Kunstunternehmer zu etablieren. Es gelingt ihm Verbindungen zu wichtigen Fürstenhäusern zu knüpfen und diese als seine Kunden zu gewinnen. Hier kam ihm vor allem die Mode an den Höfen, sich Kunstkammern einzurichten, entgegen. Für diese Räume konzipiert er glanzvolle Objekte, darunter seine berühmten Kunstschränke, und beauftragt Handwerker mit deren Herstellung. 1604 gibt er als passionierter Lautenspieler mit seinen handgeschriebenen Lautenbüchern ein Panorama der zeitgenössischen europäischen Lautenmusik. Der Dreißigjährige Krieg bringt Hainhofer in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die beträchtlichen Schulden auf Grund von Inflation und nachlassender Zahlungsbereitschaft der Kunden wird Hainhofer zeitlebens nicht mehr los. Dazu verliert er als Protestant 1629 in Augsburg alle öffentlichen Ämter. Zwar wird mit dem Einzug der Schweden unter Gustav Adolf er und seine Familie rehabilitiert, doch 1635 nach dem Abzug der Schweden wird er wieder aller seiner Ämter enthoben. Nur unter größten Schwierigkeiten kann er seine Aufträge noch abwickeln und ist gezwungen seine viel besuchte Kunst- und Raritätensammlung zu verkaufen. Er stirbt am 23. Juli 1647 in Augsburg.
Das Werk
Tagebuch der Reise nach Italien (1594/95) Album amicorum (Großes Stammbuch, 1596-1633) Tagebuch der Reise nach Holland (1597/98) Die Lautenbücher (1604) Die Reisen nach Eichstädt, München und Regensburg (1611-13) >>> Tagebuch der Reise nach Regensburg (1613) Tagebuch der Reise nach Stuttgart (1616) Der Meierhof (1617) Der Pommersche Kunstschrank (1617) Tagebuch der Reise nach Franken, Sachsen, Brandenburg und Pommern (1617) Der Kunstschrank Gustav Adolfs in Upsala (1625-1631) Stammbuch des Hainhoferischen Geschlechts (1626) >>> Tagebuch der Reise nach Innsbruck (1628) Der Florentiner Kunstschrank (1628) Tagebuch der Reise nach Dresden (1629) Relation über die schwedische Occupation der Stadt Augspurg (1632-35) Beschreibung eines Trüchleins (1636) Kleinere Reisetagebücher Briefe
Sekundäres
Der Pommersche Kunstschrank (Video des Bayerischen Fernsehens) |