Johannes Eck
1486 - 1543
Tractat von den landen Scithia
J4v
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<verso> nennen / alle jre wonung seind von stro gemachet / von roren / oder von holtzwerck. Es wär zuomal schentlich ainem mächtigen grossen herren / oder ainem edelman ain wonung oder vesten von gemeüer zuo pauwen und gericht er wöre forchtsam / gedörste sich vor seinen feinden nicht beschirmen / unnd allso steend die heußer von dorff zuo dorff on alle andere befestigung durch das gantz landt auß / on allain ettlich veralt gemeuwer unnd thürn so ettwan vor zeyten seynd zerprochen worden / darinnen auch ettwan pauwerß volck wonet / des sich aber die großen herren und edlen zuo besitzen schämten / jre pfeyl machen sy jnen selbst ser guot und als gar zuo roßs dieweil sy reytten / dero man nyendert peßer findet / mitt krefftigerm durchgang der eyßen. Die edlen frauwen üben sich allain in sticken auff leder / und machen über kluge arbait von hübschen peutelin und der geleichen haußgerät / auch vast hübsche lidrine gürtelin.
Von begäncknus der todten
Ir begencknuß der todten seind gar wunderparlich. Nach verschaydung der edlen machen sy ain hoch rorwerck im feld / darauff setzen sy den todten Cörper / das yngewaid vor darauß gethon / der wirt also acht tag lang besuocht von seinen gesipten freünden und underthonen / und von jnen manigerweyß begabt / als mit silberin schalen / pogen / pfeylen / und mererlay kramerey / zuo bayder seytten des gerüsts steend zwen die öltisten gesipten / yetlicher an aim stecken laynend. Zuo gelincker seytten des gerüsts steet ain junckfreuwlin mitt ainem seydin fliegenden pindlin an einem pfeyl / damitt wört sy dem toden der flügen / ob es joch zuo kalter winter zeyt ist / wie dann maist tail der zeit da erscheint. Und gegen dem todten nider an auff der erden / yedoch auf ainem sessel sitzt sein erste frauw stätigs on alles waynen den todten jren man ansehend / dann zuo zähern oder waynen wäre jr schentlich. Soliches thuond sy ain michle weil des tags biß an den achten. Darnach begraben sy den Cörper in solicher gestalt. Sy tailen unnd pringen ainen grossen baum / und segen jn mitten von ainander / und dareut |