Johannes Eck
1486 - 1543
Tractat von den landen Scithia
[K1r]
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<fol. sine pag.> beschliessen sy den todten mit ainem tail der
geschenckten gaben / und stellen den an die fürgenommen stat / allda machen sy jm
die Thumba (also genannt) das ist ain perg von erd über jn und ye grösser unnd
gewaltiger er gewesen ist / und ye mer er underthonen und gesipter freund gehabt hat.
ye höcher unnd grösser machen sy jm den selben perg / das ist dann dem gestorben
ain grosse eer. Der nächst freundt so entpfangen hatt die opffer und soliche zeyt der
järung oder begencknuß allen freunden und haymsuochern des todten gethon hat /
bezalt alle Costung und sovil der todt lieplicher und eerlicher gelept hat und gewesen
ist / so vil mer oder minder begraben sy der opffer zuo dem todten Cörper.
Weyter gebrauchen sich die grossen herrn ains andern wunderparlichen sittens
(mitt verlaubung zuo melden). Sy nemen ain junckfreulin von zwölff biß in
viertzehen jar alt / die setzen sy auff ain erst getödte und geschundne ochßen haut /
mitt dem har auff die erden gekert und außgeprayt / in gegenwürtigkait aller
umbstenden weyb und man / der aller keckest und manlichest
jüngling auß ainem/ unter seinem filtz mantel under steet er sich die zuo schwechen
und umb jr junckfraschafft zuo pringen und zuo geweltigen / aber selten das die nit
sey so widerstentlich nit drey oder vier zuo zeiten mer erlegt ee und sy erobert und
umb jr magtumb gepracht wirt / zuo letst auß schweche und müde / und mit vil
verhayssungen sy wöllen zuo weyb nemen und ander der geleichen versprechungen
wirt die porten geöffnet und zerprochen / und gar eerlich und loblich ist es ainem
diernlin das sich lang auff enthalt / unnd mer als aines manns erwört / und so sy also
gewöltigt ist / zuo hand zaygt der man ain schwayssig tüchlin zuo sehen / und ainem
zaychen des sigs vor aller mänigklichen / des
die gegenwürtigenn weyber trugenlicher scham solichs zuo sehen abkeren unnd sich
des lachens doch nichtt wol mögen enthalten.
Nach der begrebnuß mer tag und zuo essen zeyt lassen sy satteln und rüsten des
gestorbnen pfärd / unnd schicken das bey ainem diener an der hand fürent zuo dem
grab da er den todten dreymalen bey seinem |