Max Herrmann-Neiße
1886 - 1941
Empörung, Andacht, Ewigkeit
1918
|
|
__________________________________________________________________
|
|
Mein Herz ist leergebrannt. – Den Herbstwind treibttrostlose Sehnsucht durch die welken Wege. –Jetzt weiß ich, daß mir auch kein Dunkel bleibt,wohin zu ewigem Schlaf mein Haupt ich lege.
| |
5 | Ich höre meinen Gott nicht mehr: er hebtaus seinem Wald kein Wort zu mir hernieder.Mein Herz ist leergebrannt. Der Herbstwind gräbtmit hohlen Händen in sein Grab sich wieder.
Wozu wird mir noch Tag an Tag getan? |
10 | Was glotzt der Nächte gläserne Pagode?Mein Herz ist leergebrannt. Und Charons Kahnträgt mich durch welkes Laub zu wachem Tode. |