Friedrich Hölderlin
1770 - 1843
Gedichtein chronologischer Folge
1800
Textgrundlage:Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke, Bd. 2, Gedichte nach 1800Hrsg. von Friedrich Beißner, Stuttgart: Cotta, 1946
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Rükkehr in die Heimath
Ihr milden Lüfte! Boten Italiens!Und du mit deinen Pappeln, geliebter Strom!Ihr woogenden Gebirg! o all ihrSonnigen Gipfel, so seid ihrs wieder?
Du stiller Ort! in Träumen erschienst du fernNach hoffnungslosem Tage dem Sehnenden,Und du mein Haus, und ihr Gespielen,Bäume des Hügels, ihr wohlbekannten!
Wie lang ists, o wie lange! des Kindes RuhIst hin, und hin ist Jugend und Lieb' und Lust;Doch du, mein Vaterland! du heilig-Duldendes! siehe, du bist geblieben.
Und darum, daß sie dulden mit dir, mit dirSich freun, erziehst du, theures! die Deinen auchUnd mahnst in Träumen, wenn sie ferneSchweifen und irren, die Ungetreuen.
Und wenn im heißen Busen dem JünglingeDie eigenmächt'gen Wünsche besänftigetUnd stille vor dem Schiksaal sind, dannGiebt der Geläuterte dir sich lieber.
Lebt wohl dann, Jugendtage, du RosenpfadDer Lieb', und all' ihr Pfade des Wanderers,Lebt wohl! und nimm und seegne du meinLeben, o Himmel der Heimath, wieder! |