Joseph von Eichendorff
1788 - 1857
Gedichte in zeitlicher Folge
1844
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Das Alter.
Hoch mit den Wolken geht der Vögel Reise,Die Erde schläfert, kaum noch Astern prangen,Verstummt die Lieder, die so fröhlich klangen,Und trüber Winter deckt die weiten Kreise.Die Wanduhr pickt, im Zimmer singet leiseWaldvöglein noch, so du im Herbst gefangen.Ein Bilderbuch scheint Alles, was vergangen,Du blätterst drin, geschützt vor Sturm und Eise.So mild ist oft das Alter mir erschienen:Wart' nur, bald thaut es von den Dächern wiederUnd über Nacht hat sich die Luft gewendet.Ans Fenster klopft ein Bot' mit frohen Mienen,Du trittst erstaunt heraus – und kehrst nicht wieder,Denn endlich kommt der Lenz, der nimmer endet.
Erstdruck 1844 |