Joseph von Eichendorff
1788 - 1857
Gedichte in zeitlicher Folge
1821
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Der Schalk..Läuten kaum die MaienglockenLeise durch den lauen Wind,Hebt ein Knabe froh erschrockenAus dem Grase sich geschwind,Schüttelt in den BlüthenflockenSeine feinen blonden Locken,Schelmisch sinnend wie ein Kind.Und nun wehen Lerchenlieder,Und es schlägt die Nachtigall,Rauschend von den Bergen niederKommt der kühle Wasserfall,Rings im Walde bunt Gefieder: –Frühling, Frühling ist es wiederUnd ein Jauchzen überall.Und den Knaben hört man schwirren,Gold'ne Fäden zart und lindDurch die Lüfte künstlich wirren –Und ein süßer Krieg beginnt:Suchen, Fliehen, schmachtend Irren,Bis sich alle hold verwirren. –O beglücktes Labyrinth!
Entstanden um 1821/22, Erstdruck 1837 |