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eine derselben überhäufte den Arzt mit Schmähungen, und da er sich ruhig verhielt, kam mir plötzlich der Muth, ihm auch etwas vorzutragen.
Meine Bitte war: mich von den lästigen Medicinen zu befreien, deren Wirkungen sich durch heftige Leibschmerzen äußerten, und mich in der Idee der Vergiftung bestärkten.
Ich ahndete nicht, daß durch die paar Worte, welche ich mich auszusprechen unterwand, ein Schritt zur Genesung geschehen war. Herr B... sah mich freudig erstaunt an, besann sich und sagte: nur unter der Bedingung, daß Sie Ihrer Familie einige Zeilen schreiben.“ Diese Rede schlug wieder alle Hoffnung nieder; sie empörte meinen Hochmuth, der sich nicht in die Schranken des Gehorsams fügen wollte. Meine Wärterin, von der Sache noch nicht unterrichtet, kam des andern Tages mit der mir so verhaßten braunen Mixtur; ich glaubte: Herr B... habe sein Wort gebrochen und nun mit einemmal erzählte ich ihr den Vorgang der Sache. Das Mädchen, voll Freude mich reden zu hören, lief zu dem Arzt, und bald brachte sie Tinte und Papier, um mich an die Bedingung zu mahnen. Es kämpften in mir Hochmuth, Furcht und Hoffnung, doch letztere siegte. Ich schrieb einige Worte des Grußes an meine Mutter und daß ich sie zu sehen wünschte. Die ersten Buchstaben machten mir große Mühe, da ich alle Orthographie vergessen hatte. Herr Hofrath kam von der Reise zurück. Alle meine Aufmerksamkeit war darauf gerichtet, ob nun wirklich mein geäußerter Wunsch sollte erfüllt werden, er aber sagte mir sogleich freundlich meine Bitte zu. Nun faßte ich Zutrauen.
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Gottlob! dachte ich, das kommt vom guten Hofrath, denn sonderbarer Weise bildete ich mir anfänglich ein: es gäbe im Hause zwei Hofräthe, einen guten und bösen, und nur der böse besuche mich. Nun begannen neue Kämpfe; ich mußte stricken, was ich für eine meiner ganz unwürdige Beschäftigung hielt. Das Uebel wurde nun in der Wurzel angegriffen. Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ sagte einst mein väterlicher Freund, und wirklich erging diese Strafe über mich.
An einem der schönsten Herbsttage fuhren einige Kranke und ich, in Begleitung der Familie Z[eller], nach dem schön gelegenen Jägerhäuschen Bug. Hier wohnte seit einiger Zeit eine interessante Engländerin. Herr Hofrath sprach mit ihr englisch; dies machte mir Freude, da sich an diese Sprache, welche ich zum Theil in Irland erlernt, manche Erinnerungen knüpfen ließen. Sie erzählte von einem Missionar, der mit Segen in Irland wirke. Da horchte ich hochauf. Gibt's noch Missionare, dachte ich richtig, so kann die Wiederkunft des Herrn noch nicht geschehen seyn. Ach! hätt' ich doch eine englische Bibel, seufzte ich. Ich will die Dame bitten – ich kämpfe und komme zu keinem Entschluß. Während der Nachhausefahrt hatte ich nur ein Verlangen, das: die heilige Schrift in englischer Sprache zu besitzen. Warum gerade in englischer? Deswegen wohl, weil ich in dieser Sprache die Kraft des Wortes Gottes früher am öftesten erfahren. Auch am folgenden Tage beschäftigte ich mich nur mit diesem einen Gedanken und schloß bei mir, daß, wenn es Missionare gäbe, auch eine Bibelgesellschaft noch bestehen
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