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gefertigt an der Thüre hing. Seitwärts stand ein Tischchen mit Gebetbüchern, Crucifix, ein Lehnsessel und Spindel, rechts in der Ecke lagen Blasinstrumente und Musikalien. Dies sind meine Töchter“ sagte sie, die eine wird Hochzeit machen, und vergangene Woche heirathete unser Sohn.“ Nun kam auch der Vater, ein gutherziger Schwabe, in dessen Worten etwas sehr Sinniges lag. In der Werkstatt hämmerten unterdessen still die beiden Söhne, große, blonde Jünglinge. Jede Kleinigkeit dieses gemüthlichen und idyllischen Haushaltes ist mir gegenwärtig, ja so behaglich fühlte ich mich, daß ich eins der Gebetbücher begierig öffnete und dazubleiben sehnlich wünschte.
Das Gewitter endete mit einem sanften Regen, und bald trug uns der Wagen weiter. – Außerhalb dem Städtchen Winnenden liegt das Schloß Winnenthal, umgeben von schönen Gärten, und dahin führten mich die Meinigen. Bei dem Anblick der vergitterten Fenster kam mir der Gedanke: nun! hier werd' ich begraben. Ich umklammerte meine Schwester, ich flehte mit Blicken. – Herr Hofrath Z[eller], der Arzt und Vater der Anstalt, erschien; verwundert betrachte ich ihn – ich finde im diesen geistvollen Zügen Aehnlichkeit mit einer Person, die ich früher gekannt. Auch Herr Hofrath, wie er mir später sagte, ward durch meine Erscheinung an eine Verwandte erinnert, der ich ähnlich sehen soll. Ich folgte ihm in das Zimmer, weldes er mir anwies. Auf die an mich gerichteten Fragen blieb ich stumm. Bald erfolgte der Abschied der Meinigen. Mein Herz brach, und doch durfte ich mit keinem Laut mich äußern. Ich trat an's Fenster. Eben kamen
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meine Geschwister durch den Garten über den Hof. Die verweinten Augen meiner Schwester suchen mein Fenster, noch winkt sie mit dem Sacktuch – ich rüttle an das Gitter und sinke halb bewußtlos zurück. Eine Wärterin bot freundlich ernst mir einige Erfrischungen an. Die Nacht war schrecklich. Von einem Tag zum andern hoffte ich: die Thüre werde sich öffnen, ich die Meinigen erblicken – aber vergebens! Hörte ich von Ferne das Rasseln eines Wagens, so sprang ich auf. Einmal, von namenloser Angst ergriffen, glaubte ich ihre Stimmen im Hofe zu hören, hinab! drängte es mich. Schnell war ich auf dem Gesimse des Fensters gesprungen, und da ich mit Gewalt an's Gitter drückte, so wäre es mir vielleicht gelungen, die vermeintliche Freiheit und den Tod zu gewinnen, wenn nicht die Wachsamkeit zweier Wärterinnen mich gerettet hätte. – Herr Hofrath, Fräulein M..., die damalige Oberwärterin, besuchten mich täglich, aber ich blieb verschlossen und höhnte sie in meinem Herzen, daß sie mit mir, einer Gestorbenen, von menschlichen Dingen und Beziehungen redeten. Arzneien nahm ich mit höchstem Widerwillen, weil ich sie für Gift hielt, und die sorgsamste Pflege mir eine Vermehrung meiner Marter war.
Der Ordnung des Hauses, welche Beschäftigung heischt, wollte ich mich eben so wenig fügen. Nach einiger Zeit verreiste Herr Hofrath. Die ärztlichen Besuche wurden durch seinen Freund und Assistenten, Herrn B... fortgesetzt.
Mehrere Kranke und ich saßen einmal im Garten;
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