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Da bin ich wieder in Lausanne. Das sind immer noch dieselben bergigen, mühsamen Straßen; kein Steinchen ist verrückt und jedes Plätzchen ist mir ein alter Bekannter. Dort grüße ich den alten Thurm von Ouschy, die Savoyeralpen jenseits des Sees und dort in der Ferne die schöneren Berggruppen von Vevay. Hier ist richtig noch die Gartenanlage jener englischen Jungfrau, die trostlos ist, wenn ein Fremder, statt auf dem schmalen, steinigen Pfade am Ufer einher zu stolpern, zufälliger Weise es vorzieht, einen Schritt vorwärts, in die Seufzerallée der Jungfrau zu gerathen. Aber hinter jedem Rosenstrauch wähne ich, sie tauche auf wie damals, als sie mich und die Kinder verfolgte, und blaß, zitternd wie sie vor mir stand, mit aufgelösten Locken, in fliegendem weißen Gewande, glich sie vollkommen einer Rachegöttin, oder einer Fee, oder sonst einer Unholdin, die hämischer Weise den Rosenhain verschließt, um den Dorn ihres zänkischen Mundes fühlbar zu machen. Doch wie damals, trösteten wir uns auch heute. –
Weiter hin, am Ufer, ziehen sich die Anlagen eines großmüthigern Besitzers und von dieser Höhe herab, sieht der See noch einmal so hübsch aus und unter den kühlen Schatten des Wäldchens ruht es sich hier so gut. Die Einsamkeit unterbricht ein Chor schwärmender Vögel, oder ich höre eben das Rauschen des Dampfschiffes Leman, dessen Ruder die klare Fluth durchgreifen, und eine sanfte Musik tönt vom Schiff, denn im Freien wird jeder Ton idealisirt, jede Dissonanz verliert sich in diesem Meere von Harmonieen, welches das Wesen der Natur ausmacht. Nun
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nähert sich Leman dem kleinen Hafen von Ouschy. Das Glöckchen klingelt und Kähne schwimmen von allen Seiten ihm zu, und bringen ihm neue Reisende.
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Die Reisewuth der Engländer.
Nichts für ungut!
Es ist doch Schade, daß die meisten Engländer eine gar so kleinliche Rolle spielen, während sie doch eine größere spielen könnten! Jenes Griechen kluge Worte, an Philipp von Macedonien gerichtet, haben hier trefflich ihren Platz. Ihre Reisewuth, ein bischen analysirt, gibt ein gutes Exempel. Warum aber reist denn der Engländer, wie ein Besessener? Ist es Kunstsinn, der ihm die Flügel schwellt? Ei bewahre! Das wäre ja poetisch. Das was bei uns Deutschen Poesie oder Philosophie ist, wird bei dem Engländer leicht Narrheit, Roman oder Empfindelei. In einem mercantilischen Kopf empfiehlt sich die Poesie bei Zeiten, wenn ein Funke sich davon regen sollte. Ist es etwa der Drang sich zu belehren? Pfui! ein beschämender Gedanke. Reist er aus Oekonomie? Halt! ich glaube fast. Denn um den Reichthum ist es ein wunderliches Ding. Gold im Ueberfluß ist, so lehrt es oft Erfahrung, des Reichen Hunger. So fast ist es im Großen mit einer reichen Nazion. Gold in Menge giebt es in England, aber dafür Langeweile noch schwerer als Gold, eine wahre, geistige Hungersnoth. Der Engländer fühlt
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