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Römern erbaut, sind großartig, die Brücke gleichfalls römisch, in der Mitte ein Zöllnerhäuschen, dieß alles wirkt so mächtig zusammen, daß man gerne darüber die angeklecksten Häuserchen unseres papiernen Jahrhunderts vergißt. – Der Pallast, sonstiger Sitz des Vice-Legaten von Rom, hoch auf einem Felsen erbaut, repräsentirt würdig römische Größe. Die Hauptkirche ist ihm angebaut und vergrößert so das Ganze. Vier große Thürme ragen in die Lüfte. Ich trat in das Innere der Kirche und bewunderte an dem Plafond die gemalten und ausgehauenen Rosetten. Das Grabmal Johannes des 22. bildet eine Art gothische Kapelle. Noch sind hier die Grabmäler der Päpste Benoit XI., Grimoaldi, und das des tapfern Grillon. Wäre ich mehr sentimental, so hätte ich ohne Zweifel im Säuseln der Abendwinde Petrarka's Seufzer vernommen, denn hier in dem nahen Thal Vaucluse hat er seine Laura besungen und der Boden ist klassisch.
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Der Morgen war so heiter, die Luft so klar, daß wir den Leuchtthurm von Toulon unterscheiden konnten. Wir aßen in St. Canat, einem Dörfchen, was mir wegen seines regen Lebens und seiner Reinlichkeit auffiel. Hier wird das beste Brod gebacken, das man bis nach Marseille sendet, und Trauben und Feigen sind honigsüß. Vor den Häusern und Hütten Gruppen von Weibern, die Besen binden, auf den Wiesen Mäher und Mäherinnen, die fröhliche Lieder singen und die Weinflasche von Mund zu Mund sich reichen. Dort eine Schafheerde, und Verkäufer, die mit prüfender
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Hand nach dem fettsten Böcklein haschen, viele Kinder die kegeln, ja man meint, es werde nur so Comödie gespielt. Das Gasthaus, wo wir uns aufhielten, war ehemals das Schloß des Admirals Suffren, der so tapfer die Engländer in Indien unter Georg III. schlug. Das weite Thal, rechts von Aix, der Hauptstadt der Provence, stellt so recht treu den Reichthum des Landes dar. Da wimmelt es von Landhäusern und was bei uns Hütte ist, dünkt hier Tempel in diesem wahrhaft elysäischen Felde, wo die Olive prangt und köstlicher Wein die Erde deckt. Hin und wieder lodert ein lustiges Feuer – man brennt die unnützen Kräuter, und wie ein klares Auge blickt der Fluß Arc hinter dem Olivenwäldchen hervor. Die Abendluft spielt in den Zweigen, aber unbeweglich ragt eine säulenhohe Cypresse hinaus in die lachende Welt, als ob sie sage: auch ich bin hier – wo Freude, ist Trauer. O die Natur hat eine mächtige Sprache für das arme Menschenherz! Gegen die Erde hin, sah ich das Grün der Cypresse dicht und nächtlich, aber immer höher und schlanker erhebt sie sich, bis endlich der Gipfel ein Fingerzeig zum Himmel wird. Dieses Thal, so anmuthig, gleicht einem hochzeitlichen Gewand, und das ferne Gebirg ist sein stolzer Gürtel. Aix ist einem Hügel angebaut, eine Bergkette schaut drüber herein. Die Bauart scheint italienischen Styls. Die Hauptstraße ist breit, etwas bergauf, so daß man von da wieder einen Blick in die weite Landschaft hat. Von Canat bis Aix erfreuten mich die vielen glücklichen Gesichter des Landvolks, ja sogar die Thiere sehen vergnügt aus. Die großen Maulthiere traben ruhig und sicher ein-
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