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kleines, rundes Fensterchen, was ich zuweilen öffnete, wenn ich dem Ersticken nahe war. Dann athmete ich den stinkenden Qualm von Steinkohlen, Pech und Thran, hörte das wunderliche Schreien der Matrosen. Ich war diesmal kränker, als das erstemal. Die See schlug hohe, hohe Wellen. Taktmäßig stieg und sank das Schiff, und nun das Sympathisiren mit der Bewegung der See muß mitgefühlt werden, dann weiß man's – Ein kalter Todesschweiß rann mir von der Stirne, und eine Gleichgültigkeit empfand ich, daß selbst Tod und Schiffbruch mir erfreulich gewesen wären. Um zwei Uhr des Morgens wurde der Sturm heftiger, so daß man das Ängstliche der Wellen fühlte und das Arbeiten des Schiffes, was jeden Augenblick krachte und stöhnte. In der großen Cajüte hörte ich Schreien und Wehklagen, und auf dem Verdecke ward es lebendiger. Die Matrosen verdoppelten ihre abgebrochenen Laute; – plötzlich hielt das Schiff – noch donnerten die Räder der Maschine fort, denn man untersuchte, ob man auf eine Sandbank gerathen sey, und wiederholte dies wenigstens sechsmal. Um fünf Uhr kam die Wärterin an jedes Bette, mit dem Gruße: We are near land! (Wir sind dem Land nahe!) Das Wort land! klang mir so zauberisch, daß ich mit einem Satze hinabsprang und taumelnd hinfiel, weil der Boden heftig unter mir schwankte. Ich warf meinen Mantel um, und kroch die schmale Treppe hinauf, um Luft zu athmen. Es war noch finstere Nacht. Der Regen schlug mir heftig in's Gesicht, und eben wollte ich wieder umkehren, als ich gefesselt stehen blieb. Durch den Nebel hindurch erkannte ich die dunkeln Maste vieler
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Schiffe, mit rothen Lampen beleuchtet, und die Beweglichkeit der schwarzen, phantastischen Gestalten erregte in mir allerlei Bilder und Träume. – Um acht Uhr rauschten wir ganz majestätisch in den Hafen ein, und gemächlich im Wagen sitzend, ließen wir uns hinauf, durch Maschinen, an's Land ziehen. Nachdem wir in Liverpool gefrühstückt, und in Liechfield übernachtet hatten, ging es wieder durch das schöne, reiche England, mitten durch die Ländereien und Parks der englischen Lords. Der König von England ist doch der ärmste von allen Königen,“ rief ich aus, was hat er? London eine Steinmasse, aber seine smaragdnen Wiesen gehören den Pairs des Landes – eine Wiese für London!!“
Die Unregelmäßigkeit der englischen Häuser, ihre dunkelbraune Farbe, zur Hälfte mit einer Rosenhecke und Epheu tapezirt, finde ich allerliebst; jedes Häuschen ist eine malerische Celle, und gäbe schon ein hübsches Bild. Die Landtracht der Irländer sind Lumpen, die der Engländer: ein schwarzer Sammtrock, kurze, graue Beinkleider und Kamaschen, die Frauen der Pächter und Bürger tragen scharlachrothe Mäntel. Nirgends sieht man eigentliche Dörfer und Hütten. Man fährt über mit Obstbäumen durchschnittene Wiesen und zwischen Hügeln mit Laubholz bewachsen, und durch reinliche Städtchen. Recht abentheuerlich fand ich einen englischen Jagdzug. Die Männer, scharlachroth gekleidet, jagen wie toll auf prächtigen Pferden einher; ein Dutzend Jagdhunde werden nachgetrieben, und ein eleganter Wagen mit vier Pferden ist im Gefolge.
Freitag den 2. November blieben wir in Brickfield
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