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XIV.
Dungannon, am 20. July.
Welche erhabene Naturscenen bietet Irlands nördliche Küste dar! nnd was sind sie in der Beschreibung? höchstens ein kraftloser Gedankenabsud. Doch wie dem sei, so gut ich's eben vermag, will ich Dir, lieber Vater! vor Allem erzählen von
Dunkerrys-Höhle.
Westlich vom Hafen Coon Cave and Dyke birgt ein finsterer, steiler Felsen eine eben so tiefe als hohe Höhle, die nur zu Wasser zugänglich ist. Der Eingang bildet die Form eines spitzigen Bogens und ist von merkwürdiger Regelmäßigkeit. Unergründlich ist die innere Tiefe der Dunkerrys-Höhle, und die Eigenthümlichkeit ihres Baues verwehrt und macht gefährlich das Anlanden eines Kahns. Doch tritt auch hier die Natur versöhnend ein, denn längs des starren Felsens erhebt sich über der Wasserfläche ein grüner Kranz von Seepflanzen. Das Aufwogen des Meeres an dieser Küste ist aber besonders betäubend, da jede Welle der andern donnernd in die Höhle folgt. Oft in den Winternächten ist das Getöse so heftig, daß die Hüttenbewohner, wenn auch eine Weile davon entfernt, im Schlafe aufgeschreckt werden. Der Eingang ist sechs und zwanzig Fuß breit, und eingeschlossen zwischen zwei natürlichen Mauern von dunklem Basalt, flößt er Schauer und Bewunderung ein. Nachdem man
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gelandet, verfolgt man einen Weg von einer Viertel-Meile durch öde Klippen, dem Riesendamme zu.
Giant's Causeway
Dort erhebt es sich wie weite Brückenpfeiler, schwarz und feierlich, und möchte man doch gerne dem Volk nachglauben, das von diesem Naturwunder erzählt: es hätten einst Riesen diese kolossale Chaussee nach Schottland hinüber zu bauen angefangen, und nur durch Irlands Helden, die sie vertrieben, wären sie, das große Werk fortzusetzen, verhindert worden. Zwischen Port-na-Baw und Port-na-gange erblickt man einige nackte, vorragende Felsen, Stookings genannt. Etwas westlich, nächst der Küste, erhebt sich noch der isolirte Felsen: Sea Gall Isle, und dort in der Mitte zwischen Port-na-gange und Port-Nosser ragt der Riesenweg hinaus in das Meer. Er besteht aus drei Pfeilern von Steindämmen, 400 Fuß hoch, die auf dem Grund einer aufgeschichteten Klippe hervorragen, und aus vieleckigen Säulen von dunkelfarbigem Basalt, die so fest vereinigt sind, daß nicht mehr als eine Messerklinge eingeschoben werden kann; an Genauigkeit übertreffen sie die kunstreichste Bildnerei. Jeder Pfeiler ist an sich selbst ein besonderes Meisterstück, und, trennbar von den angränzenden Säulen, besteht er wieder für sich aus unterschiedenen Theilen, wovon die Absätze so vollkommen sind, als kaum die höchste menschliche Anstrengung sie hätte zu bilden vermocht. Ich muß unwillkürlich in diesen Felsen die Größe des ewigen Baumeisters anstaunen. Dort, an der westlichen Seite, sprudelt zwischen den erhabenen Säulen
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