|
Barony von Lecale). Einst begegnete ihm ein Schäfer, der, den Missionar und seine Begleiter kaum erblickend, davoneilt, seinem Herrn anzusagen, daß Seeräuber die Gegend durchstreiften. Bald erscheint der Lord selbst, es ist Milcho, und mit Sturm wirft er sich auf die vermeintlichen Räuber. Als aber sein Blick auf St. Patrick fällt, fühlt er sich so sehr von dem frommen Ausdruck seiner Züge, von seiner Milde und Ruhe überrascht, daß er die erhobene Waffe sinken läßt, und Alle zu sich in seine Wohnung einladet. Der Liebe St. Patrick's konnte auch das rauhe Herz Milcho's nicht länger widerstehen, und so verließen er und seine heidnischen Hausgenossen ihre Götzen. In einer Scheuer, die dem Lord gehörte, hielt nun der Heilige seine Gottesdienste, und daher nannte man diesen unansehnlichen Tempel Sabbul Padruic oder Patrick's barn (Scheuer). Vor allen andern war dieser Ort ihm theuer, so wie der Berg, auf welchem er oft als Sklave früher gebetet hatte. Eines Tages, als er die lieben Stellen und auch Milcho wieder besuchte, fand er zu seinem Schmerz diesen zum Heidenthum zurückgekehrt, und sich weigernd ihn zu sprechen. Jedoch tröstete ihn bald der Glaube eines jungen Mannes, dem er seiner Liebenswürdigkeit wegen den Namen Benignus gab, und der von seiner Bekehrung an sein steter Begleiter, so wie nach seinem Tode zum Nachfolger und Bischof von Armagh ernannt wurde. In Slane schlugen nun der Heilige und Benignus ihre Zelte auf. Es war vor dem Osterfeste, als sie, wie es damals in der Kirche gebräuchlich war, in der Dämmerung das Feuer anzündeten.
|
|
An demselben Abend hatten sich auch Leogaire, der König, mit seinen Prinzen zum heidnischen Feste der Bealtinne versammelt. Ihr Gesetz verbot jegliches Feuer, bis die große Säule im Palast zu Tara erleuchtet wäre. Aber zu spät! Schon brannte Patricks Osterfeuer und zum Erstaunen des königlichen Hofes ward es von den Höhen Taras gesehen. Nun fragte Leogaire ängstlich, wer das Gesetz zu übertreten gewagt habe? Und die Magier und Druiden, fast in prophetischem Sinne, antworteten ihm: Dieses Feuer wird, wenn es nicht diese Nacht verlöscht, ewig brennen, es wird sich über alle Feuer unserer ältesten Götterdienste erheben, und der es angezündet, kann ein Zerstörer unseres Königreichs werden.“ Sogleich sandte man nach St. Patrick. Die Prinzen lagerten sich in einem Cirkel auf das Gras, und einer, Herc, Degos Sohn, erschüttert durch die erhabene Erscheinung des frommen Mannes, sprang auf, ihn zu grüßen; einfach beantwortete er ihre Fragen, und unterrichtete sie weiter über das Wesen seiner Mission. Alle hörten ihm so gerne zu, daß man schon am folgenden Tage bat, er möge im Pallast predigen. Hier, vor dem versammelten Hofe, legte er das Zeugniß seines Glaubens ab, und überwand im Streit die Magier durch das Wort der Wahrheit. An diesem Tage bekehrte sich der berühmte Sänger Dubtach, der nunmehr nur über religiöse Gegenstände noch dichten wollte, und auch der König, durch die Macht der Predigt getroffen, rief aus: besser ist's ich glaube, als ich sterbe!“ und wirklich legte er dem Missionswerke kein Hindernis mehr in den Weg. Wenn gleich Patrick bekennen mußte, daß am meisten das
|
|