Johann Heinrich Voß
1751 - 1826
Der Autor
Johann Heinrich Voß, wortgewaltiger Dichter und Philolog, Demokrat und streitbarer Aufklärer, wird 1751 in Sommerstorf/Mecklenburg als Nachkomme freigelassener Leibeigener geboren. Seine Jugend verbringt er in Penzlin. Die relativ wohlhabende Familie verarmt nach dem siebenjährigen Krieg. Von 1766 bis 1769 besucht er die Lateinschule in Neubrandenburg und verdingt sich anschließend als Hofmeister unter demütigenden Bedingungen bei einem Adligen. 1772 ermöglicht ihm sein Gönner Heinrich Christian Boie, der Herausgeber des Göttinger Musenalmanachs und Bruder seiner späteren Frau, die Aufnahme eines Philologiestudiums in Göttingen. Voss schließt sich dem Kreis um den Musenalmanach an. Mit einigen Dichterfreunden, darunter Ludwig Christoph Heinrich Hölty und die Grafen Leopold und Christian zu Stolberg, gründet er den «Göttinger Hain». 1775 übernimmt er die Redaktion des Musenalmanachs und zieht nach Wandsbek. In dieser Zeit hat er seine «Odüße»-Übersetzung begonnen, die er vier Jahre später vollendet. 1778 wird er Rektor an der Lateinschule in Otterndorf, 1782 an der Lateinschule in Eutin. Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu Klopstock und Gleim, zu Goethe und Schiller, zu Claudius und Wilhelm von Humboldt. 1802 übersiedelt er für drei Jahre nach Jena. 1805 wird er an die Heidelberger Universität berufen. Diese Zeit ist geprägt von seiner Übersetzertätigkeit, aber auch vom Kampf gegen die Romantiker, gegen dumpfen Obskurantismus und Reaktion. 1826 stirbt er an den Folgen eines Schlaganfalls.
Portraits von Roux, Schöner und Tischbein
Das Werk
Oden, Elegien, Lieder, Epigramme (1769-1781) Der Frühlingsmorgen (1774) Das erste Gefühl (Idylle 1775) Die Leibeigenen (Idylle 1775) Alemberts Versuch über den Umgang der Gelehrten und Großen (1775) Die Freigelassenen (Idylle 1776) Die Bleicherin (Idylle 1776) Das Ständchen (Idylle 1777) Der Bettler (Idylle 1777) De Geldhapers (Up den Weg na Wansbäk) (Idylle 1778/1802) Der Riesenhügel (Idylle 1778) Die büßenden Jungfrauen (Idylle 1778) Der Abendschmaus (Idylle 1778) Die Kirschenpflückerin (Idylle 1780) Der bezauberte Teufel (Idylle 1781) Der siebzigste Geburtstag (Idylle 1781) Homer, Odyssee (Übersetzung 1781) Die Tausend und eine Nacht (Übersetzung 1781-1785) Oden, Elegien, Lieder, Epigramme (1782-1802) Rede beim Antritte des Eutiner Rectorats (1782) Ehrenrettung gegen den Herrn Professor Lichtenberg (1783) Die Heumad (Idylle 1784) Luise. Ein ländliches Gedicht in drei Idyllen (1784/1795) Philemon und Baucis (Idylle 1786) Vergil, Georgica (Übersetzung 1789) Homer, Ilias (Übersetzung 1793) Mythologische Briefe (2 Bde. 1794) Die Lichtscheuen (Epos in fünf Fabeln 1795/1800) Vergil, Vierte Ekloge (Übersetzung 1795) Vergil, Zehn erlesene Idyllen (Übersetzung 1797) Ovid, Verwandlungen (Übersetzung 1798) Vergil, Werke (Übersetzung 1799) Appendix Vergiliana (Übersetzung 1799) Die Erleichterten (Idylle 1800/01) Horaz (Übersetzung 1802) Zeitmessung der deutschen Sprache (1802) Oden, Elegien, Lieder, Epigramme (1802-1826) Erziehungskunde (1804) Hesiod, Werke (Übersetzung 1806) Orpheus der Argonaut (Übersetzung 1806) Über Klassische Bildung. An Sigmund von Reitzenstein (1807) Theokrit, Bion und Moschus (Übersetzung 1808) Für die Romantiker (1808) Beitrag zum Wunderhorn (1808) Über Götz und Ramler (1809) Tibull und Lygdamus (Übersetzung 1810) Albius Tibullus et Lygdamus codicum ope emendati (1811) Abriß meines Lebens (1818) Shakespeares Schauspiele (Übersetzung 1818-29) Wie ward Fritz Stolberg zum Unfreien? (1819) Anfrage an Gelehrte (1820) Bestätigung der Stolbergschen Umtriebe (1820) Aristophanes (Übersetzung 1821) Voss gegen Perthes (1822) Arats Phainomena (Übersetzung 1824) Antisymbolik (2 Bde. 1824/26) Hymne an Demeter (Übersetzung 1826) Kritische Blätter nebst geographischen Abhandlungen (2 Bde. 1828) Erinnerungen aus meinem Jugendleben (1829) Properz (Übersetzung 1830) Briefe
Die Gedichte in zeitlicher Folge
Niederdeutsche Werke
De Winterawend (Idylle 1777) De Geldhapers (Up den Weg na Wansbäk) (Idylle 1778)
Sekundäres
|
