B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Friedrich Schiller
1759 - 1805
     
   


A n t h o l o g i e
a u f   d a s   J a h r   1 7 8 2


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[19]
      Laura am Klavier.
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Wenn dein Finger durch die Saiten meistert –
Laura, itzt zur Statue entgeistert,
      Izt entkörpert steh ich da.
Du gebietest über Tod und Leben,
5
Mächtig wie von tausend Nervgeweben
      Seelen fordert Philadelphia; –

Ehrerbietig leiser rauschen
Dann die Lüfte, dir zu lauschen;
      Hingeschmidet zum Gesang,
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      Stehn im ewgen Wirbelgang,
Einzuziehn die Wonnefülle,
Lauschende Naturen stille,
      Zauberin! mit Tönen, wie
      Mich mit Blicken, zwingst du sie.

[20]
Seelenvolle Harmonieen wimmeln,
      Ein wollüstig Ungestüm,
Aus den Saiten, wie aus ihren Himmeln
      Neugebohrne Serafim;
Wie, des Chaos Riesenarm entronnen,
20
Aufgejagt vom Schöpfungssturm die Sonnen
      Funkend fuhren aus der Finsternuß,
      Strömt der goldne Saitenguß.

Lieblich izt wie über bunten Kieseln
Silberhelle Fluten rieseln, –
25
      Majestätisch prächtig nun
      Wie des Donners Orgelton,
Stürmend von hinnen izt wie sich von Felsen
Rauschende schäumende Gießbäche wälzen,
      Holdes Gesäusel bald,
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            Schmeichlerisch linde,
      Wie durch den Espenwald
            Buhlende Winde,
Schwerer nun und melankolisch düster
Wie durch todter Wüsten Schauernachtgeflüster,
[21]
      Wo verlornes Heulen schweift,
      Thränenwellen der Kozytus schleift.

Mädchen, sprich! Ich frage, gieb mir Kunde:
Stehst mit höhern Geistern du im Bunde?
      Ists die Sprache, lüg mir nicht,
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      Die man in Elysen spricht?

Von dem Auge weg der Schleyer!
      Starre Riegel von dem Ohr!
Mädchen! Ha! schon athm' ich freier,
Läutert mich ätherisch Feuer?
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      Tragen Wirbel mich empor? – –

Neuer Geister Sonnensize
Winken durch zerrißner Himmel Rize –
      Ueberm Grabe Morgenroth!
Weg, ihr Spötter, mit Insektenwize!
50
      Weg! Es ist ein Gott – – – –

Y.