B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Friedrich Schiller
1759 - 1805
     
   


A n t h o l o g i e
a u f   d a s   J a h r   1 7 8 2


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      Die Herrlichkeit der Schöpfung.
      Eine Fantasie.
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Vorüber war der Sturm, der Donner Rollen
      Das hallende Gebirg hinein verschollen,
             Geflohn die Dunkelheit;
In junger Schöne lächelten die Himmel wieder
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      Auf ihre Schwester, Gottes Erde, nieder
             Voll Zärtlichkeit.
Es lagen lustig da, die Auen und die Thale,
Aus Maigewölken von der Sonnen Strahle
             Holdseelig angelacht:
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Die Ströme schimmerten, die Büsch' und Wäldchen alle
Bewegten freudig sich im thauigen Crystalle,
             In funkelndlichter Pracht.
Und sieh! da hebt von Berg zu Berg sich prächtig ausgespannt
      Ein Regenbogen über's Land. –

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In dieser Ansicht schwamm vom Broken oben
Mein Auge trunken, als ich aufgehoben
      Mich plözlich fühlte . . . . Heilig heil'ge Lüfte kamen
Und webten zärtlich mich, indessen über mir
Stolztragend über's All den Ewigen daher
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      Die innre Himmel majestätisch schwammen.

             Und izt trieb ein Wind
Fort die Wolken, mich auf ihrem Zuge,
Unter mir wichen im Fluge
      Schimmernde Königesstädte zurük,
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             Schnell wie ein Blik,
      Länderbeschattende Berge zurük,
Und das schönste Gemisch von blühenden Feldern,
Goldenen Saaten und grünenden Wäldern,
      Himmel und Erde im lachenden Glanz
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      Wiegten sich um mich im sanftesten Tanz.

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      Da schweb ich nun in den saphirnen Höhen
Bald über'm unabsehlich weiten Meer;
Bald seh' ich unter mir ein langes Klippenheer,
Izt grausenvolle Felsenwüsten stehen,
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Und dort den Frühling mir entgegenwehen;
Und hier die Lichteskönigin,
Auf rosichtgoldnen Wolken hingetragen,
Zu ihrer Himmelsruhe ziehn.

      O welch Gesicht! Mein Lied! wie könntest du es sagen
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Was dieses Auge trank vom weltumwandelnden Wagen?
Der Schöpfung ganze Pracht, die Herrlichkeit,
Die in dem Einsamen der dunkeln Ewigkeit
      Der Allerhöchste ausgedacht,
Und sich zur Augenlust, und euch, o Menschen!
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      Zur Wohnung hat gemacht,
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Lag vor mir da! . . . Und welche Melodien
Dringen herauf? welch unaussprechlicher Klang
Schlägt mein enzüktes Ohr? . . Der grose Lobgesang
Tönt auf der Laute der Natur! . . In Harmonien,
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      Wie einen süsen Tod verlohren, preißt
      Den Herrn des Alls mein Geist!

W.