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- O d e n u n d E l e g i e n .
T r i n k l i e d .
Z u r N a c h a h m u n g
d e s K r i e g s l i e d e s .
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- Der Schmaus geht an! Der Wein ist da!
Wolauf zum Becher hin!
Wir trinken heut beym besten Mann
Im ganzen deutschen Reich.
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- Schon rauscht der hohe Thyrsusstab,
Und kündigt ihn uns an!
Heil Damon, Heil dir, Held und Mann
Am bechervollen Tisch!
Sein Antliz glüht vor Trinkbegier,
- 10
- Und herscht Pocale her!
Schon ist sein liedervoller Mund
Mit Rebenblut besprizt.
Sprich furchtbar Weisheit um dich her,
Mund, voll von Rebenblut!
- 15
- Daß aller Narren klug Geschwäz
Verhöhnt vorüber geh.
Die ihr zu nüchtern in die Schlacht
Mit eurem Donner geht!
Auf, legt den Donner! Damon singt
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- Die Narren von sich weg.
Willkommen Rausch zu Deutschlands Ruhm!
Wenn unser hangend Haupt
Vom Wein ist schwer, dann sinken wir
Zu Deutschlands Ehren hin.
- 25
- Wenn vor uns wird das Zimmer schwarz,
Und wir nun trunken sehn
Weit um uns her; dann schlafen wir
Zu Deutschlands Ehren aus.
Wenn dann noch einer gehen kan
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- Auf Bechern hoch daher;
Dem jauchzen wir noch einmal zu!
Das geht durch Mark und Bein!
Uns preist mit frohem Ungestüm
Der Bräut'gam und die Braut;
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- Er sieht der hohen Becher Schwung,
Und drükt ihr sanft die Hand.
Und spricht zu ihr: Da taumeln sie
Die Traubengötter her!
Sie tranken in der finstern Nacht
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- Auch für uns beide mit.
Uns preist von sanften Freuden voll
Die Mutter und ihr Kind;
Sie drükt den Knaben an die Brust,
Und gibt ihm süsen Wein.
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- Uns folgt ein Ruhm wol Tage lang,
Wenn wir gestorben sind;
Gestorben, nicht fürs Vaterland,
Den Tod Anakreons!
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