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- O d e n u n d E l e g i e n .
D i e A l l g e g e n w a r t G o t t e s .
1 7 5 8 .
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- Als du mit dem Tode gerungen,
Mit dem Tode!
Heftiger gebetet hattest!
Als dein Schweiß und dein Blut
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- Auf die Erde geronnen war;
In der ernsten Stunde
Thatest du jene grosse Wahrheit kund,
Die Wahrheit seyn wird,
So lange die Hülle der ewigen Seele
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- Staub ist!
Du standest, und sprachst
Zu den Schlafenden:
Willig ist eure Seele;
Allein das Fleisch ist schwach!
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- Dieser Endlichkeit Loos,
Diese Schwere der Erde
Fühlt auch meine Seele,
Wenn sie zu GOtt, zu GOtt!
Zu dem Unendlichen!
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- Sich erheben will!
Anbetend, Vater, sink ich in Staub, und fleh!
Vernimm mein Flehn, die Stimme des Endlichen,
Mit Feuer taufe meine Seele,
Daß sie zu dir sich, zu dir, erhebe!
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- Allgegenwärtig, Vater, umgiebst du mich! - - -
Steh hier, Betrachtung still, und forsche
Diesem Gedanken der Wonne nach!
Was wird das Anschaun seyn,
Wenn der Gedank' an dich,
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- Allgegenwärtiger!
Schon so viel Kräfte jener Welt hat!
Was wird es seyn dein Anschaun,
Unendlicher! Unendlicher!
Das sah kein Auge,
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- Das hörte kein Ohr,
Das kam in keines Herz;
Wie sehr es auch rang,
Wie es nach GOtt auch, nach GOtt!
Nach dem Unendlichen, dürstete,
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- Kams doch in keines Menschen Herz:
Was GOtt bereitet hat,
Denen, die ihn lieben!
Wenige nur, ach, wenige sind,
Deren Aug in der Schöpfung
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- Den, der geschaffen hat, sieht!
Wenige, deren Ohr
In dem mächtigen Rauschen des Sturmwinds.
Im Donner, der rollt,
Oder im lispelnden Bache,
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- Den Unerschafnen hört!
Wenige Herzen erfüllt
Mit Ehrfurcht und Schauer
Gottes Allgegenwart!
Laß mich, im Heiligthume,
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- Dich, Allgegenwärtiger!
Stets suchen, und finden!
Und wenn es mir entflieht,
Dieser himmlische Gedanke,
Laß mich ihn tiefanbetend
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- Aus den Chören der Seraphim,
Ihn mit lauten Thränen der Freude,
Herunter rufen!
Damit ich, dich zu schaun,
Mich bereite, mich weihe,
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- Dich zu schaun!
Im Allerheiligsten!
Ich hebe mein Aug auf, und sehe,
Und siehe der HErr ist überall!
Erd, aus deren Staube
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- Der erste der Menschen geschaffen ward,
Auf der ich mein erstes Leben lebe!
In der ich verwesen,
Aus der ich auferstehn werde!
GOtt, GOtt würdigt auch dich,
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- Dir gegenwärtig zu seyn!
Mit heiligem Schauer
Brech ich die Blum' ab!
GOtt machte sie!
GOtt ist, wo die Blum' ist!
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- Mit heiligem Schauer
Fühl ich das Wehn,
Hier ist das Rauschen der Lüfte!
Es hieß sie wehen, und rauschen,
Der Ewige!
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- Wo sie wehen, und rauschen,
Ist der Ewige!
Freu dich deines Todes, o Leib!
Wo du verwesen wirst,
Wird der Ewige seyn!
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- Freu dich deines Todes, o Leib!
In den Tiefen der Schöpfung,
In den Höhen der Schöpfung,
Werden deine Trümmern verwehn!
Auch dort, Verwester, Verstäubter,
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- Wird Er seyn, der Ewige!
Die Höhen werden sich büken!
Die Tiefen sich büken!
Wenn der Allgegenwärtige nun
Wieder aus Staube
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- Unsterbliche schaft!
Halleluja dem Schaffenden!
Dem Tödtenden Halleluja!
Halleluja dem Schaffenden!
Ich hebe mein Aug auf, und sehe!
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- Und siehe, der HErr ist überall!
Euch, Sonnen, euch, Erden, euch, Monde der Erden,
Erfüllet, ringsum mich,
Seine göttliche Gegenwart! - -
Geheimnißvolle Nacht der Welten,
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- Wie wir in dem dunkeln Worte schaun
Den, der ewig ist!
So schaun wir in dir, o Nacht der Welten,
Den, der ewig ist!
Hier steh ich Erde!
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- Was ist mein Leib
Gegen diese selbst den Engeln
Unzählbare Welten!
Was sind diese selbst den Engeln
Unzählbare Welten
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- Gegen meine Seele!
Ihr, der Unsterblichen, ihr, der Erlösten
Bist du näher als den Welten;
Denn sie denken, sie fühlen
Deine Gegenwart nicht!
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- Mit stillem Ernste dank ich dir,
Wenn ich sie denke!
Mit Freudenthränen, mit namloser Wonne,
Dank ich, o Vater! dir,
Wenn ich sie fühle!
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- Augenblike deiner Erbarmungen,
O Vater, sinds;
Wenn du das himmelvolle Gefühl
Deiner Allgegenwart
In meine Seele strahlst!
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- Ein solcher Augenblik
Ist ein Jahrhundert
Voll Seligkeit! - -
Meine Seele dürstet
Wie nach der Auferstehung
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- Verdorrtes Gebein!
So dürstet meine Seele
Nach diesen Augenbliken
Deiner Erbarmungen!
Ich lieg, ich liege vor dir
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- Auf meinem Angesicht!
O läg' ich, Vater, noch tiefer vor dir
Gebükt in dem Staube
Der untersten der Welten!
Du denkst, du empfindest,
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- O die du seyn wirst,
Die du höher denken,
Und seeliger empfinden,
Die du anschaun wirst!
Durch wen, o meine Seele?
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- Durch den, der war! und der ist! und der seyn wird!
Du, den Worte nicht nennen,
Deine noch ungeschaute Gegenwart
Erleucht und erhebe
Jeden meiner Gedanken,
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- Leit ihn, Unerschafner, zu dir!
Entflamm, und beflügle
Jede meiner Empfindungen,
Leite sie, Unerschafner, zu dir!
Wer bin ich, o Erster!
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- Und wer bist du! -
Wer bist du! -
Stärke, kräftige, gründe mich,
Daß ich dein sey,
Auf ewig dein sey!
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- Ohn ihn, der sich für mich geopfert hat,
Könnt ich nicht dein seyn!
Ohn ihn wär deine Gegenwart
Feuereifer und Rache!
Erd und Himmel vergehn;
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- Deine Verheissungen, Göttlicher, nicht!
Von dem ersten Gefallenen an,
Bis zu dem lezten Erlösten,
Den die Posaune der Auferstehung
Verwandeln wird,
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- Bist du bey den Deinen gewesen,
Wirst du bey den Deinen seyn!
In die Wunden deiner Hände
Legt ich meine Finger nicht!
In die Wunde deiner Seite
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- Legt ich meine Hand nicht!
Aber du bist mein HErr! und mein GOtt!
Mit Gnade sey mir gegenwärtig,
Mit Gnade! mit Gnade!
Es sind Worte des ewigen Lebens,
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- Die du betetest,
Eh du in Gethsemane
Ins Gericht giengst!
Hallet, Himmel, sie!
Stamml', o Erde, sie nach!
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- Laß alle sie eins seyn!
Wie du, Vater, in mir bist,
Wie ich in dir bin!
So laß alle sie eins in uns seyn!
Ich in ihnen!
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- Und du in mir!
Daß sie zu Einer Vollkommenheit
Vollendet werden!
Hallt die Worte des ewigen Lebens,
Stamml', o Erde, sie nach!
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- Der für mich mit dem Tod rang!
Den GOtt für mich verließ,
Der ist in mir!
Gedanke meines tiefsten Erstaunens,
Ich bebe vor dir!
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- Da die Winde gewaltiger wehten,
Die höhere Wog' auf ihn strömte,
Sank Kephas!
Ich sinke!
Hilf mir, mein HErr! und mein GOtt!
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