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 S u l e i k a    N a m e h.   

 B u c h    S u l e i k a.   
 

 
 
Ich gedachte in der Nacht
Daß ich den Mond sähe im Schlaf;
Als ich aber erwachte
Ging unvermuthet die Sonne auf.
     

08,1
Einladung.
 
     
  E  i  n  l  a  d  u  n  g.   

   Mußt nicht vor dem Tage fliehen:
Denn der Tag den du ereilest
Ist nicht besser als der heut'ge;
Aber wenn du froh verweilest
 5 Wo ich mir die Welt beseit'ge,
Um die Welt an mich zu ziehen;
Bist du gleich mit mir geborgen,
Heut ist heute, morgen morgen,
Und was folgt und was vergangen
10 Reißt nicht hin und bleibt nicht hangen.
Bleibe du, mein Allerliebstes,
Denn du bringst es und du giebst es.
 

     
08,1
Einladung.

08,2
 
     
   

   Daß Suleika von Jussuff entzückt war
Ist keine Kunst,
Er war jung, Jugend hat Gunst,
Er war schön, sie sagen zum Entzücken,
 5 Schön war sie, konnten einander beglücken.
Aber daß du, die so lange mir erharrt war,
Feurige Jugendblicke mir schickst,
Jetzt mich liebst, mich später beglückst,
Das sollen meine Lieder preißen
10 Sollst mir ewig Suleika heißen.
 

     
08,2

08,3
 
     
   

   Da du nun Suleika heißest
Sollt ich auch benamset seyn,
Wenn du deinen Geliebten preisest,
Hatem! das soll der Name seyn.
 5 Nur daß man mich daran erkennet,
Keine Anmaßung soll es seyn.
Wer sich St. Georgenritter nennet
Denkt nicht gleich Sanct Georg zu seyn.
Nicht Hatem Thai, nicht der Alles Gebende
10 Kann ich in meiner Armuth seyn,
Hatem Zograi nicht, der reichlichst Lebende
Von allen Dichtern, möcht' ich seyn.
Aber beyde doch im Auge zu haben
Es wird nicht ganz verwerflich seyn:
15 Zu nehmen, zu geben des Glückes Gaben
Wird immer ein groß Vergnügen seyn.
Sich liebend an einander zu laben
Wird Paradieses Wonne seyn.
 

     
08,3

08,4
Hatem.
 
     
  H  a  t  e  m.   

 
   Nicht Gelegenheit macht Diebe,
Sie ist selbst der größte Dieb,
Denn sie stahl den Rest der Liebe
Die mir noch im Herzen blieb.
 
 5    Dir hat sie ihn übergeben
Meines Lebens Vollgewinn,
Daß ich nun, verarmt, mein Leben
Nur von dir gewärtig bin.
 
   Doch ich fühle schon Erbarmen
10 Im Carfunkel deines Blicks
Und erfreu' in deinen Armen
Mich erneuerten Geschicks.
 

     
08,4
Hatem.

08,5
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Hochbeglückt in deiner Liebe
Schelt ich nicht Gelegenheit,
Ward sie auch an dir zum Diebe
Wie mich solch ein Raub erfreut!
 
 5    Und wozu denn auch berauben?
Gieb dich mir aus freyer Wahl,
Gar zu gerne möcht ich glauben -
Ja! ich bin's die dich bestahl.
 
   Was so willig du gegeben
10 Bringt dir herrlichen Gewinn,
Meine Ruh, mein reiches Leben
Geb' ich freudig, nimm es hin.
 
   Scherze nicht! Nichts von Verarmen!
Macht uns nicht die Liebe reich?
15 Halt ich dich in meinen Armen,
Jedem Glück ist meines gleich.
 

     
08,5
Suleika.

08,6
 
     
   

   Der Liebende wird nicht irre gehn,
Wär's um ihn her auch noch so trübe.
Sollten Leila und Medschnun auferstehn,
Von mir erführen sie den Weg der Liebe.

   Ist's möglich daß ich Liebchen dich kose!
Vernehme der göttlichen Stimme Schall!
Unmöglich scheint immer die Rose,
Unbegreiflich die Nachtigall.
 

     
08,6

08,7
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Als ich auf dem Euphrat schiffte,
Streifte sich der goldne Ring
Fingerab, in Wasserklüfte,
Den ich jüngst von dir empfing.
 
 5    Also träumt' ich, Morgenröthe
Blitzt in's Auge durch den Baum,
Sag Poete, sag Prophete!
Was bedeutet dieser Traum?
 

     
08,7
Suleika.

08,8
Hatem.
 
     
  H  a  t  e  m.   

 
   Dies zu deuten bin erbötig!
Hab' ich dir nicht oft erzählt
Wie der Doge von Venedig
Mit dem Meere sich vermählt.
 
 5    So von deinen Fingergliedern
Fiel der Ring dem Euphrat zu.
Ach zu tausend Himmelsliedern
Süßer Traum begeisterst du!
 
   Mich, der von den Indostanen
10 Streifte bis Damascus hin,
Um mit neuen Caravanen
Bis an's rothe Meer zu ziehn.
 
   Mich vermählst du deinem Flusse,
Der Terrasse, diesem Hayn,
15 Hier soll bis zum letzten Kusse
Dir mein Geist gewidmet seyn.
 

     
08,8
Hatem.

08,9
 
     
   

   Kenne wohl der Männer Blicke,
Einer sagt: ich liebe, leide!
Ich begehre, ja verzweifle!
Und was sonst ist kennt ein Mädchen.
 5 Alles das kann mir nicht helfen,
Alles das kann mich nicht rühren;
Aber Hatem! deine Blicke
Geben erst dem Tage Glanz.
Denn sie sagen: Die gefällt mir,
10 Wie mir sonst nicht's mag gefallen.
Seh ich Rosen, seh ich Lilien,
Aller Gärten Zier und Ehre,
So Cypressen, Myrten, Veilchen,
Aufgeregt zum Schmuck der Erde.<?>
15 Und geschmückt ist sie ein Wunder.<?>
Mit Erstaunen uns umfangend,
Uns erquickend, heilend, segnend,
Daß wir uns gesundet fühlen,
Wieder gern erkranken möchten.
20 Da erblicktest du Suleika
Und gesundetest erkrankend,
Und erkranketest gesundend,
Lächeltest und sahst herüber
Wie du nie der Welt gelächlet.
25 Und Suleika fühlt des Blickes
Ewge Rede: Die gefällt mir
Wie mir sonst nichts mag gefallen.
 

     
08,9

08,10
Gingo biloba.
 
     
 G i n g o    b i l o b a.   

   Dieses Baum's Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.
 
 5    Ist es Ein lebendig Wesen?
Das sich in sich selbst getrennt,
Sind es zwey? die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt.
 
   Solche Frage zu erwiedern
10 Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern
Daß ich Eins und doppelt bin?
 

     
08,10
Gingo biloba.

08,11
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Sag du hast wohl viel gedichtet?
Hin und her dein Lied gerichtet? -
Schöngeschrieben, deine Hand,
Prachtgebunden, goldgerändet,
 5 Bis auf Punkt und Strich vollendet,
Zierlichlockend manchen Band.
Stets wo du sie hingewendet
War's gewiß ein Liebespfand.
 H a t e m.     
   Ja! von mächtig holden Blicken,
10 Wie von lächlendem Entzücken
Und von Zähnen blendend klar.
Moschusduftend Lockenschlangen,
Augenwimpern reizumhangen,
Tausendfältige Gefahr!
15 Denke nun wie von so langem
Prophezeyt Suleika war.
 

     
08,11
Suleika.

08,12
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Die Sonne kommt! Ein Prachterscheinen!
Der Sichelmond umklammert sie.
Wer konnte solch ein Paar vereinen?
Dies Räthsel wie erklärt sich's? Wie?
 H a t e m.     
 5    Der Sultan konnt' es, er vermählte
Das allerhöchste Weltenpaar,
Um zu bezeichnen Auserwählte,
Die tapfersten der treuen Schaar.
 
   Auch sey's ein Bild von unsrer Wonne!
10 Schon seh ich wieder mich und dich,
Du nennst mich, Liebchen, deine Sonne,
Komm, süßer Mond, umklammre mich!
 

     
08,12
Suleika.

08,13
 
     
   

   Komm Liebchen, komm! umwinde mir die Mütze
Aus deiner Hand nur ist der Tulbend schön.
Hat Abbas doch, auf Irans höchstem Sitze,
Sein Haupt nicht zierlicher umwinden sehn.
 
 5    Ein Tulbend war das Band, das Alexandern
In Schleifen schön vom Haupte fiel
Und allen Folgeherrschern, jenen Andern,
Als Königszierde wohlgefiel.
 
   Ein Tulbend ist's der unsern Kaiser schmücket,
10 Sie nennen's Krone. Name geht wohl hin!
Juweel und Perle! sey das Aug' entzücket!
Der schönste Schmuck ist stets der Mousselin.
 
   Und diesen hier, ganz rein und silberstreifig,
Umwinde Liebchen um die Stirn umher.
15 Was ist denn Hoheit? Mir ist sie geläufig!
Du schaust mich an, ich bin so groß als Er.
 

     
08,13

08,14
 
     
   

   Nur wenig ist's was ich verlange,
Weil eben alles mir gefällt,
Und dieses Wenige, wie lange,
Giebt mir gefällig schon die Welt!
 
 5    Oft sitz' ich heiter in der Schenke
Und heiter im beschränkten Haus;
Allein so bald ich dein gedenke,
Dehnt sich mein Geist erobernd aus.
 
   Dir sollten Timurs Reiche dienen,
10 Gehorchen sein gebietend Heer,
Badaschan zollte dir Rubinen,
Türkisse das Hyrkanische Meer.
 
   Getrocknet honigsüße Früchte
Von Bochara dem Sonnenland,
15 Und tausend liebliche Gedichte
Auf Seidenblatt von Samarkand.
 
   Da solltest du mit Freude lesen
Was ich von Ormus dir verschrieb,
Und wie das ganze Handelswesen
20 Sich nur bewegte dir zu lieb.
 
   Wie in dem Lande der Bramanen
Viel tausend Finger sich bemüht,
Daß alle Pracht der Indostanen
Für dich auf Woll' und Seide blüht.
 
25    Ja zu Verherrlichung der Lieben
Gießbäche Soumelpours durchwühlt,
Aus Erde, Grus, Gerill, Geschieben
Dir Diamanten ausgespült.
 
   Wie Taucherschaar verwegner Männer
30 Der Perle Schatz dem Golf entriß,
Darauf ein Divan scharfer Kenner
Sie dir zu reihen sich befliß.
 
   Wenn nun Bassora noch das Letzte,
Gewürz und Weyrauch beigethan,
35 Bringt alles was die Welt ergetzte
Die Caravane dir heran.
 
   Doch alle diese Kaisergüter
Verwirrten doch zuletzt den Blick;
Und wahrhaft liebende Gemüther
40 Eins nur im andern fühlt sein Glück.
 

     
08,14

08,15
 
     
   

   Hätt' ich irgend wohl Bedenken
Bochara und Samarcand,
Süßes Liebchen, dir zu schenken?
Dieser Städte Rausch und Tand.
 
 5    Aber frag einmal den Kaiser,
Ob er dir die Städte giebt?
Er ist herrlicher und weiser;
Doch er weiß nicht wie man liebt.
 
   Herrscher! zu dergleichen Gaben
10 Nimmermehr bestimmst du dich!
Solch ein Mädchen muß man haben
Und ein Bettler seyn wie ich.
 

     
08,15

08,16
 
     
   

   Die schön geschriebenen,
Herrlich umgüldeten,
Belächeltest du
Die anmaßlichen Blätter,
 5 Verziehst mein Prahlen
Von deiner Lieb' und meinem
Durch dich glücklichen Gelingen,
Verziehst anmuthigem Selbstlob.
 
   Selbstlob! Nur dem Neide stinkt's,
10 Wohlgeruch Freunden
Und eignem Schmack!
 
   Freude des Daseyns ist groß,
Größer die Freud' am Daseyn.
Wenn du Suleika
15 Mich überschwänglich beglückst,
Deine Leidenschaft mir zuwirfst
Als wär's ein Ball,
Daß ich ihn fange,
Dir zurückwerfe
20 Mein gewidmetes Ich;
Das ist ein Augenblick!
Und dann reißt mich von dir
Bald der Franke, bald der Armenier.
 
   Aber Tage währt's,
25 Jahre dauert's, daß ich neu erschaffe
Tausendfältig deiner Verschwendungen Fülle
Auftrösle die bunte Schnur meines Glücks,
Geklöpplet tausendfadig
Von dir, o Suleika.
 
30    Hier nun dagegen
Dichtrische Perlen,
Die mir deiner Leidenschaft
Gewaltige Brandung
Warf an des Lebens
35 Verödeten Strand aus.
Mit spitzen Fingern
Zierlich gelesen,
Durchreiht mit juwelenem
Goldschmuck.
40 Nimm sie an deinen Hals,
An deinen Busen!
Die Regentropfen Allahs,
Gereift in bescheidener Muschel.
 

     
08,16

08,17
 
     
   

   Lieb' um Liebe, Stund' um Stunde,
Wort um Wort und Blick um Blick;
Kuß um Kuß, vom treusten Munde,
Hauch um Hauch und Glück um Glück.
 5 So am Abend, so am Morgen!
Doch du fühlst an meinen Liedern
Immer noch geheime Sorgen;
Jussufs Reize möcht' ich borgen
Deine Schönheit zu erwiedern.
 

     
08,17

08,18
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Volk und Knecht und Ueberwinder
Sie gestehn, zu jeder Zeit,
Höchstes Glück der Erdenkinder
Sey nur die Persönlichkeit.
 
 5    Jedes Leben sey zu führen,
Wenn man sich nicht selbst vermißt;
Alles könne man verlieren,
Wenn man bliebe was man ist.
 H a t e m.     
   Kann wohl seyn! so wird gemeynet;
10 Doch ich bin auf andrer Spur,
Alles Erdenglück vereinet
Find' ich in Suleika nur.
 
   Wie sie sich an mich verschwendet,
Bin ich mir ein werthes Ich;
15 Hätte sie sich weggewendet,
Augenblicks verlör ich mich.
 
   Nun, mit Hatem wär's zu Ende;
Doch schon hab' ich umgelost,
Ich verkörpre mich behende
20 In den Holden den sie kost.
 
   Wollte, wo nicht gar ein Rabbi,
Das will mir so recht nicht ein;
Doch Ferdusi, Motanabbi,
Allenfalls der Kaiser seyn.
 

     
08,18
Suleika.

08,19
Hatem.
 
     
  H  a  t  e  m.   

 
   Wie des Goldschmieds Bazarlädchen
Vielgefärbt, geschliffne Lichter,
So umgeben hübsche Mädchen
Den beynah ergrauten Dichter.
 M ä d c h e n.     
 5    Singst du schon Suleika wieder!
Diese können wir nicht leiden,
Nicht um dich - um deine Lieder
Wollen, müssen wir sie neiden.
 
   Denn wenn sie auch garstig wäre
10 Machtst du sie zum schönsten Wesen,
Und so haben wir von Dschemil
Und Boteinah viel gelesen.
 
   Aber eben weil wir hübsch sind
Möchten wir auch gern gemalt seyn,
15 Und, wenn du es billig machest,
Sollst du auch recht hübsch bezahlt seyn.
 H a t e m.     
   Bräunchen komm! Es wird schon gehen.
Zöpfe, Kämme groß und kleine,
Zieren Köpfchens nette Reine
20 Wie die Kuppel ziert Moscheen.
 
   Du Blondinchen bist so zierlich,
Aller Weis' und Weg' so nette,
Man gedenkt nicht ungebührlich
Also gleich der Minarette.
 
25    Du dahinten hast der Augen
Zweyerley, du kannst die beyden,
Einzeln, nach Belieben brauchen.
Doch ich sollte dich vermeiden.
 
   Leichtgedrückt die Augenlieder
30 Eines, die den Stern bewhelmen
Deutet auf den Schelm der Schelmen,
Doch das andre schaut so bieder.
 
   Dies, wenn jen's verwundend angelt,
Heilend, nährend wird sich's weisen.
35 Niemand kann ich glücklich preisen
Der des Doppelblicks ermangelt.
 
   Und so könnt' ich alle loben
Und so könnt' ich alle lieben:
Denn so wie ich euch erhoben
40 War die Herrin mit beschrieben.
 M ä d c h e n.     
   Dichter will so gerne Knecht seyn,
Weil die Herrschaft draus entspringet;
Doch vor allem sollt' ihm recht seyn,
Wenn das Liebchen selber singet.
 
45    Ist sie denn des Liedes mächtig?
Wie's auf unsern Lippen waltet:
Denn es macht sie gar verdächtig
Daß sie im Verborgnen schaltet.
 H a t e m.     
   Nun wer weiß was sie erfüllet!
50 Kennt ihr solcher Tiefe Grund?
Selbstgefühltes Lied entquillet,
Selbstgedichtetes dem Mund.
 
   Von euch Dichterinnen allen
Ist ihr eben keine gleich:
55 Denn sie singt mir zu gefallen,
Und ihr singt und liebt nur euch.
 M ä d c h e n.     
   Merke wohl, du hast uns eine
Jener Huris vorgeheuchelt!
Mag schon seyn, wenn es nur keine
60 Sich auf dieser Erde schmeichelt.
 

     
08,19
Hatem.

08,20
 
     
   

   Locken! haltet mich gefangen
In dem Kreise des Gesichts!
Euch geliebten braunen Schlangen
Zu erwiedern hab' ich nichts.
 
 5    Nur dies Herz es ist von Dauer,
Schwillt in jugendlichstem Flor;
Unter Schnee und Nebelschauer
Rast ein Aetna dir hervor.
 
   Du beschämst wie Morgenröthe
10 Jener Gipfel ernste Wand,
Und noch einmal fühlet Hatem
Frühlingshauch und Sommerbrand.
 
Schenke her! Noch eine Flasche!
Diesen Becher bring ich Ihr!
15 Findet sie ein Häufchen Asche,
Sagt sie: der verbrannte mir.
 S u l e i k a.     
   Nimmer will ich dich verlieren!
Liebe giebt der Liebe Kraft.
Magst du meine Jugend zieren
20 Mit gewaltiger Leidenschaft.
Ach! wie schmeichelt's meinem Triebe,
Wenn man meinen Dichter preist:
Denn das Leben ist die Liebe,
Und des Lebens Leben Geist.
 

     
08,20

08,21
Hatem.
 
     
  H  a  t  e  m.   

   Laß deinen süßen Rubinenmund
Zudringlichkeiten nicht verfluchen,
Was hat Liebesschmerz andern Grund
Als seine Heilung zu suchen.

   Bist du von deiner Geliebten getrennt
Wie Orient vom Occident,
Das Herz durch alle Wüste rennt,
Es giebt sich überall selbst das Geleit,
 5 Für Liebende ist Bagdad nicht weit.
 

     
08,21
Hatem.

08,22
 
     
   

   O! daß der Sinnen doch so viele sind!
Verwirrung bringen sie in's Glück herein.
Wenn ich dich sehe wünsch' ich taub zu seyn,
Wenn ich dich höre blind.

   Auch in der Ferne dir so nah!
Und unerwartet kommt die Qual.
Da hör' ich wieder dich einmal.<?>
Auf einmal bist du wieder da!
 

     
08,22

08,23
 
     
   

   Wie sollt' ich heiter bleiben
Entfernt von Tag und Licht?
Nun aber will ich schreiben
Und trinken mag ich nicht.
 
 5    Wenn sie mich an sich lockte
War Rede nicht im Brauch,
Und wie die Zunge stockte
So stockt die Feder auch.
 
   Nur zu! geliebter Schenke,
10 Den Becher fülle still.
Ich sage nur: Gedenke!
Schon weiß man was ich will.
 

     
08,23

08,24
 
     
   

   Wenn ich dein gedenke,
Fragt mich gleich der Schenke:
Herr! Warum so still?
Da von deinen Lehren
 5 Immer weiter hören
Saki gerne will.
 
   Wenn ich mich vergesse
Unter der Cypresse
Hält er nichts davon,
10 Und im stillen Kreise
Bin ich doch so weise,
Klug wie Salomon.
 

     
08,24

08,26
 
     
   

   An vollen Büschelzweigen,
Geliebte, sieh' nur hin!
Laß dir die Früchte zeigen
Umschalet stachlig grün.
 
 5    Sie hängen längst geballet,
Still, unbekannt mit sich,
Ein Ast der schaukelnd wallet
Wiegt sie geduldiglich.
 
   Doch immer reift von Innen
10 Und schwillt der braune Kern,
Er möchte Luft gewinnen
Und säh die Sonne gern.
 
   Die Schale platzt und nieder
Macht er sich freudig los;
15 So fallen meine Lieder
Gehäuft in deinen Schoos.
 

     
08,26

08,27
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   An des lust'gen Brunnens Rand
Der in Wasserfäden spielt
Wußt ich nicht was fest mich hielt;
Doch da war von deiner Hand
 5 Meine Chiffer leis' gezogen,
Nieder blickt' ich dir gewogen.
 
   Hier am Ende des Canals
Der gereihten Hauptallee
Blick' ich wieder in die Höh,
10 Und da seh' ich abermals
Meine Lettern fein gezogen.
Bleibe! bleibe mir gewogen!
 H a t e m.     
   Möge Wasser springend, wallend,
Die Cypressen dir gestehn:
15 Von Suleika zu Suleika
Ist mein Kommen und mein Gehn.
 

     
08,27
Suleika.

08,28
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Kaum daß ich dich wieder habe
Dich mit Kuß und Liedern labe,
Bist du still in dich gekehret;
Was beengt? und drückt und störet?
 H a t e m.     
 5    Ach, Suleika, soll ich's sagen?
Statt zu loben möcht' ich klagen!
Sangest sonst nur meine Lieder,
Immer neu und immer wieder.
 
   Sollte wohl auch diese loben,
10 Doch sie sind nur eingeschoben;
Nicht von Hafis, nicht Nisami,
Nicht Saadi, nicht von Dschami.
 
   Kenn' ich doch der Väter Menge,
Sylb' um Sylbe, Klang um Klänge,
15 Im Gedächtniß unverloren;
Diese da sind neu geboren.
 
   Gestern wurden sie gedichtet.
Sag hast du dich neu verpflichtet?
Hauchest du so froh-verwegen
20 Fremden Athem mir entgegen!
 
   Der dich eben so belebet,
Eben so in Liebe schwebet,
Lockend, ladend zum Vereine
So harmonisch als der meine.
 S u l e i k a.     
25    War Hatem lange doch entfernt,
Das Mädchen hatte was gelernt,
Von ihm war sie so schön gelobt,
Da hat die Trennung sich erprobt.
Wohl daß sie dir nicht fremde scheinen;
30 Sie sind Suleika's, sind die deinen!
 

     
08,28
Suleika.

08,29
 
     
   

   Behramgur, sagt man, hat den Reim erfunden,
Er sprach entzückt aus reiner Seele Drang;
Dilara schnell, die Freundinn seiner Stunden,
Erwiederte mit gleichem Wort und Klang.

 5    Und so, Geliebte! warst du mir beschieden
Des Reims zu finden holden Lustgebrauch,
Daß auch Behramgur ich, den Sassaniden,
Nicht mehr beneiden darf: mir ward es auch.

   Hast mir dieß Buch geweckt, du hast's gegeben:
10 Denn was ich froh, aus vollem Herzen, sprach,
Das klang zurück aus deinem holden Leben,
Wie Blick dem Blick, so Reim dem Reime nach.

   Nun tön' es fort zu dir, auch aus der Ferne
Das Wort erreicht, und schwände Ton und Schall.
15 Ist's nicht der Mantel noch gesäter Sterne?
Ist's nicht der Liebe hochverklärtes All?
 

     
08,29

08,30
 
     
   

   Deinem Blick mich zu bequemen,
Deinem Munde, deiner Brust,
Deine Stimme zu vernehmen
War die letzt' und erste Lust.
 
 5    Gestern, Ach! war sie die letzte,
Dann verlosch mir Leucht' und Feuer,
Jeder Scherz der mich ergetzte
Wird nun schuldenschwer und theuer.
 
   Eh es Allah nicht gefällt
10 Uns aufs neue zu vereinen,
Giebt mir Sonne, Mond und Welt
Nur Gelegenheit zum Weinen.
 

     
08,30

08,31
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Was bedeutet die Bewegung?
Bringt der Ost mir frohe Kunde?
Seiner Schwingen frische Regung
Kühlt des Herzens tiefe Wunde.
 
 5    Kosend spielt er mit dem Staube,
Jagt ihn auf in leichten Wölkchen,
Treibt zur sichern Rebenlaube
Der Insecten frohes Völkchen.
 
   Lindert sanft der Sonne Glühen,
10 Kühlt auch mir die heißen Wangen,
Küßt die Reben noch im Fliehen,
Die auf Feld und Hügel prangen.
 
   Und mir bringt sein leises Flüstern
Von dem Freunde tausend Grüße;
15 Eh noch diese Hügel düstern
Grüßen mich wohl tausend Küsse.
 
   Und so kannst du weiter ziehen!
Diene Freunden und Betrübten.
Dort wo hohe Mauern glühen
20 Find' ich bald den Vielgeliebten.
 
   Ach! die wahre Herzenskunde,
Liebeshauch, erfrischtes Leben
Wird mir nur aus seinem Munde,
Kann mir nur sein Athem geben.
 

     
08,31
Suleika.

08,32
Hochbild.
 
     
  H  o  c  h  b  i  l  d.   

   Die Sonne, Helios der Griechen,
Fährt prächtig auf der Himmelsbahn,
Gewiß das Weltall zu besiegen
Blickt er umher, hinab, hinan.
 
 5    Er sieht die schönste Göttinn weinen,
Die Wolkentochter, Himmelskind,
Ihr scheint er nur allein zu scheinen,
Für alle heitre Räume blind
 
   Versenkt er sich in Schmerz und Schauer
10 Und häufiger quillt ihr Thränenguß;
Er sendet Lust in ihre Trauer
Und jeder Perle Kuß auf Kuß.
 
   Nun fühlt sie tief des Blicks Gewalten,
Und unverwandt schaut sie hinauf,
15 Die Perlen wollen sich gestalten:
Denn jede nahm sein Bildniß auf.
 
   Und so, umkränzt von Farb' und Bogen,
Erheitert leuchtet ihr Gesicht,
Entgegen kommt er ihr gezogen,
20 Doch er! doch ach! erreicht sie nicht.
 
   So, nach des Schicksals hartem Loose,
Weichst du mir Lieblichste davon,
Und wär' ich Helios der große
Was nützte mir der Wagenthron?
 

     
08,32
Hochbild.

08,33
Nachklang.
 
     
  N  a  c  h  k  l  a  n  g.   

   Es klingt so prächtig, wenn der Dichter
Der Sonne bald, dem Kaiser sich vergleicht;
Doch er verbirgt die traurigen Gesichter,
Wenn er in düstren Nächten schleicht.
 
 5    Von Wolken streifenhaft befangen
Versank zu Nacht des Himmels reinstes Blau;
Vermagert bleich sind meine Wangen
Und meine Herzensthränen grau.
 
   Laß mich nicht so der Nacht dem Schmerze,
10 Du allerliebstes, du mein Mondgesicht!
O du mein Phosphor, meine Kerze,
Du meine Sonne, du mein Licht.
 

     
08,33
Nachklang.

08,34
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Ach! um deine feuchten Schwingen,
West, wie sehr ich dich beneide:
Denn du kannst ihm Kunde bringen
Was ich in der Trennung leide.
 
 5    Die Bewegung deiner Flügel
Weckt im Busen stilles Sehnen,
Blumen, Augen, Wald und Hügel
Stehn bey deinem Hauch in Thränen.
 
   Doch dein mildes sanftes Wehen
10 Kühlt die wunden Augenlieder;
Ach für Leid müßt' ich vergehen,
Hofft' ich nicht zu sehn ihn wieder.
 
   Eile denn zu meinem Lieben,
Spreche sanft zu seinem Herzen;
15 Doch vermeid' ihn zu betrüben
Und verbirg ihm meine Schmerzen.
 
   Sag ihm, aber sag's bescheiden:
Seine Liebe sey mein Leben,
Freudiges Gefühl von beyden
20 Wird mir seine Nähe geben.
 

     
08,34
Suleika.

08,35
Wiederfinden.
 
     
 W i e d e r f i n d e n.   

   Ist es möglich, Stern der Sterne,
Drück' ich wieder dich ans Herz!
Ach! was ist die Nacht der Ferne
Für ein Abgrund, für ein Schmerz.
 5 Ja du bist es! meiner Freuden
Süßer, lieber Widerpart;
Eingedenk vergangner Leiden
Schaudr' ich vor der Gegenwart.
 
   Als die Welt im tiefsten Grunde
10 Lag an Gottes ew'ger Brust,
Ordnet' er die erste Stunde
Mit erhabner Schöpfungslust,
Und er sprach das Wort: Es werde!
Da erklang ein schmerzlich Ach!
15 Als das All, mit Machtgebärde,
In die Wirklichkeiten brach.
 
   Auf that sich das Licht! sich trennte
Scheu die Finsterniß von ihm,
Und sogleich die Elemente
20 Scheidend auseinander fliehn.
Rasch, in wilden wüsten Träumen,
Jedes nach der Weite rang,
Starr, in ungemeßnen Räumen,
Ohne Sehnsucht, ohne Klang.
 
25    Stumm war alles, still und öde,
Einsam Gott zum erstenmal!
Da erschuf er Morgenröthe,
Die erbarmte sich der Quaal;
Sie entwickelte dem Trüben
30 Ein erklingend Farbenspiel
Und nun konnte wieder lieben
Was erst auseinander fiel.
 
   Und mit eiligem Bestreben
Sucht sich was sich angehört,
35 Und zu ungemeßnem Leben
Ist Gefühl und Blick gekehrt.
Sey's Ergreifen, sey es Raffen,
Wenn es nur sich faßt und hält!
Allah braucht nicht mehr zu schaffen,
40 Wir erschaffen seine Welt.
 
   So, mit morgenrothen Flügeln
Riß es mich an deinen Mund,
Und die Nacht mit tausend Siegeln
Kräftigt sternenhell den Bund.
45 Beyde sind wir auf der Erde
Musterhaft in Freud und Quaal
Und ein zweytes Wort: Es werde!
Trennt uns nicht zum zweytenmal.
 

     
08,35
Wiederfinden.

08,36
Vollmondnacht.
 
     
 V o l l m o n d n a c h t.   

   Herrinn! sag was heißt das Flüstern?
Was bewegt dir leis' die Lippen?
Lispelst immer vor dich hin,
Lieblicher als Weines Nippen!
 5 Denkst du deinen Mundgeschwistern
Noch ein Pärchen herzuziehn?
   Schau! Im zweifelhaften Dunkel
Glühen blühend alle Zweige,
10 Nieder spielet Stern auf Stern,
Und, smaragden, durchs Gesträuche
Tausendfältiger Karfunkel;
Doch dein Geist ist allem fern.
15    Dein Geliebter, fern, erprobet
Gleicherweis im Sauersüßen,
Fühlt ein unglücksel'ges Glück.
Euch im Vollmond zu begrüßen
Habt ihr heilig angelobet,
20 Dieses ist der Augenblick.
 

     
08,36
Vollmondnacht.

08,37
Ich will küssen! Küssen! sagt' ich.
 
     
 I c h    w i l l    k ü s s e n !    K ü s s e n !    s a g t '    i c h.   
 I c h    w i l l    k ü s s e n !    K ü s s e n !    s a g t '    i c h.   
 I c h    w i l l    k ü s s e n !    K ü s s e n !    s a g '    i c h.   
 G e h e i m s c h r i f t.   

   Laßt euch, o Diplomaten!
Recht angelegen seyn,
Und eure Potentaten
Berathet rein und fein.
 5 Geheimer Chiffern Sendung
Beschäftige die Welt,
Bis endlich jede Wendung
Sich selbst in's Gleiche stellt.
 
   Mir von der Herrinn süße
10 Die Chiffer ist zur Hand,
Woran ich schon genieße,
Weil sie die Kunst erfand.
Es ist die Liebesfülle
Im lieblichsten Revier,
15 Der holde, treue Wille
Wie zwischen mir und ihr.
 
   Von abertausend Blüten
Ist es ein bunter Strauß,
Von englischen Gemüthen
20 Ein vollbewohntes Haus;
Von buntesten Gefiedern
Der Himmel übersä't,
Ein klingend Meer von Liedern
Geruchvoll überweht.
 
25    Ist unbedingten Strebens
Geheime Doppelschrift,
Die in das Mark des Lebens
Wie Pfeil um Pfeile trifft.
Was ich euch offenbaret
30 War längst ein frommer Brauch,
Und wenn ihr es gewahret,
So schweigt und nutzt es auch.
 

     
08,37
Ich will küssen! Küssen! sagt' ich.

08,38
Abglanz.
 
     
  A  b  g  l  a  n  z.   

   Ein Spiegel er ist mir geworden,
Ich sehe so gerne hinein,
Als hinge des Kaysers Orden
An mir mit Doppelschein;
 5 Nicht etwa selbstgefällig
Such' ich mich überall;
Ich bin so gerne gesellig
Und das ist hier der Fall.
 
   Wenn ich nun vorm Spiegel stehe,
10 Im stillen Wittwerhaus,
Gleich guckt, eh' ich mich versehe,
Das Liebchen mit heraus.
Schnell kehr' ich mich um, und wieder
Verschwand sie die ich sah,
15 Dann blick ich in meine Lieder,
Gleich ist sie wieder da.
 
   Die schreib' ich immer schöner
Und mehr nach meinem Sinn,
Trotz Krittler und Verhöhner,
20 Zu täglichem Gewinn.
Ihr Bild in reichen Schranken
Verherrlichet sich nur,
In goldnen Rosenranken
Und Rähmchen von Lasur.
 

     
08,38
Abglanz.

08,39
Suleika.
 
     
  S  u  l  e  i  k  a.   

 
   Wie! Mit innigstem Behagen,
Lied, empfind' ich deinen Sinn!
Liebevoll, du scheinst zu sagen:
Daß ich ihm zur Seite bin.
 
 5    Daß Er ewig mein gedenket,
Seiner Liebe Seligkeit
Immerdar der Fernen schenket,
Die ein Leben ihm geweiht.
 
   Ja! mein Herz, es ist der Spiegel,
10 Freund! worinn du dich erblickt,
Diese Brust, wo deine Siegel
Kuß auf Kuß hereingedrückt.
 
   Süßes Dichten, lautre Wahrheit
Fesselt mich in Sympathie!
15 Rein verkörpert Liebesklarheit,
Im Gewand der Poesie.
 

     
08,39
Suleika.

08,41
 
     
   

   Die Welt durchaus ist lieblich anzuschauen,
Vorzüglich aber schön die Welt der Dichter,
Auf bunten, hellen oder silbergrauen
Gefilden, Tag und Nacht, erglänzen Lichter.
 5 Heut ist mir alles herrlich, wenn's nur bliebe,
Ich sehe heut durchs Augenglas der Liebe.
 

     
08,41

08,42
 
     
   

   In tausend Formen magst du dich verstecken,
Doch, Allerliebste, gleich erkenn' ich dich,
Du magst mit Zauberschleyern dich bedecken,
Allgegenwärtige, gleich erkenn' ich dich.
 
 5    An der Cypresse reinstem, jungen Streben,
Allschöngewaschne, gleich erkenn' ich dich,
In des Canales reinem Wellenleben,
Allschmeichelhafte, wohl erkenn' ich dich.
 
   Wenn steigend sich der Wasserstrahl entfaltet,
10 Allspielende, wie froh erkenn' ich dich.
Wenn Wolke sich gestaltend umgestaltet,
Allmannigfaltige, dort erkenn' ich dich.
 
   An des geblümten Schleyers Wiesenteppich,
Allbuntbesternte, schön erkenn' ich dich.
15 Und greift umher ein tausendarmger Eppich,
O! Allumklammernde, da kenn' ich dich.
 
   Wenn am Gebirg der Morgen sich entzündet,
Gleich, Allerheiternde, begrüß' ich dich,
Dann über mir der Himmel rein sich ründet,
20 Allherzerweiternde, dann athm' ich dich.
 
   Was ich mit äußerm Sinn, mit innerm kenne,
Du Allbelehrende, kenn' ich durch dich.
Und wenn ich Allahs Namenhundert nenne,
Mit jedem klingt ein Name nach für dich.
 

     
08,42
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