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- D a s R o l l w a g e n b ü c h l i n .
X C V I I I .
Aus der Ausgabe C (1557)
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Ein Tresscher fellt
von einem Kornstock.
IN einer Schewren waren ettlich Trescher bey einander / so ein gemain verding angenommen hatRvrten / den gantzen Winter zû treschen / Es begab sich auff ein tag / das sie auffwanneten / unnd yetzund wider anlegen solten. Der ein under in styg zû obrist auff den Kornstock / unnd warff Garben herab auff das Thenn. Wie er aber die schantz hat ubersehen / ist er von oben herab gefallen auff die Garben / so er zû vor herab geworffen hat / darvon ihm gar wee geschehen. Seine andern gesellen erschracken des falls sehr übel / lieffen hinzû / meinten er wär den Halß gar abgefallen. Dem gûten Kerln was yetzund die onmacht wider vergangen / und zû im selbs kommen. Als er auffblicket / und seine Gesellen ersicht / hebt er an mit lauter stymm zu schreyen / «O mordt / lieben Gesellen / lauffent bald / bringent Schlüssel her / und brächent mir das Maul auf.» Der gût schwaiß meinet im wäre das Maul zû unnd schry doch / das es inn der gantzen schewren einen schall gab.
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