B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Georg Wickram
um 1505 - vor 1562
     
   



D a s   R o l l w a g e n b ü c h l i n .

X C V I I I .
Aus der Ausgabe C (1557)


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[183]

      Ein Tresscher fellt
      von einem Kornstock.


      IN einer Schewren waren ettlich Trescher bey einander / so ein gemain verding angenommen hat‹Rvr›ten / den gantzen Winter zû treschen / Es begab sich auff ein tag / das sie auffwanneten / unnd yetzund wider anlegen solten. Der ein under in styg zû obrist auff den Kornstock / unnd warff Garben herab auff das Thenn. Wie er aber die schantz hat ubersehen / ist er von oben herab gefallen auff die Garben / so er zû vor herab geworffen hat / darvon ihm gar wee geschehen. Seine andern gesellen erschracken des falls sehr übel / lieffen hinzû / meinten er wär den Halß gar abgefallen. Dem gûten Kerln was yetzund die onmacht wider vergangen / und zû im selbs kommen. Als er auffblicket / und seine Gesellen ersicht / hebt er an mit lauter stymm zu schreyen / «O mordt / lieben Gesellen / lauffent bald / bringent Schlüssel her / und brächent mir das Maul auf.» Der gût schwaiß meinet im wäre das Maul zû unnd schry doch / das es inn der gantzen schewren einen schall gab.