Paul Rebhun
um 1500 - 1546
Ein Geistlich spiel,von der Gotfurchtigen undkeuschen Frawen Susannen,gantz lustig undfruchtbarlich zu lesen
Der Beschluß
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Der Beschluß
Großgünstig liebe herrn / und freundUnd all / so hie versamlet seindDie yhr dem spil habt zugehört /Merckt was nu wird von euch begehrt | |
5 | Das spil der meinung ist getichtUnd ytzt darauff auch angerichtDas Gott dem herrn daraus endstündtSein ehr / und nutz auch schaffen kündtBey allen den die sölchs wurdn hörn |
10 | Drumb thue wir fürnehmlich begehrnDas yhm ein yeder nem darausEin lehr / und trags mit yhm zu hausUnd besser sich in seinem standtEr sey nu wie er sey genant
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15 | Die richter das mit yhrer that[Kiijv] Uns lehrn / was schand es auff yhm hatWenn alte leüt erst bulen wollnDie sölchs den jungen wehren sollnUnd wie ein elend ding es sey |
20 | Umb einen menschen / wenn er freyGelassen wird seim eygnen willWie yhm kein boßheit ist zu viel /Auch wies umb öbrikeit ein gstaltHat / so sie fahren mit gewalt |
25 | Und die person der reichen herrnAnschawn / die armen aber bschwernUnd richten nur nach gunst und neydtVerlassen die gerechtigkeitWie sölchs nicht bleibet ungestrafft |
30 | Und Gott die räch auch selbs verschafft /An yhn auch das ein jeder lehrnWer jemand schmecht an seinen ehrnDurch zeugnus falsch / und lügenthandt /Das der auch gmeincklich werd zu schandt /
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35 | Die Radtherrn uns das zeigen anDas wir aus forcht nicht sollen lahnUns schrecken ab / von dem das rechtWenns uns gleich selber nachtheil brecht /Was unrecht ist / nicht willign drein |
40 | In böser sach kein jaherr sein /Auch das kein herr sich schäme nichtVon eim zu hörn ein gutn berichtDer etwas gringer ist denn erWie die habn gvolgt des knabens lehr /
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45 | Der Daniel beweißt uns allnWie hertzlich Gott die kinder gfallnUnd wie er yhn auch geben kanSeinn geist / wenns gleich vernunfft nicht hanWie Gott auch durch der kinder mundt |
50 | Gepreißt wil werdn zu aller stundt
[K4r] Die fraw Susanna gibt uns mehrViel Christlicher / und schöner lehrDann erstlich ists ein spiegel klarDarinn sich solln beschawen gar |
55 | All frume frawen / die da wollnGern wandeln / wie sie wandeln sollnUnd trachten auch nach tugnt / und ehrDie habn an yhr ein feine lehrWie sie yhr menner sollen ehrn / |
60 | Erkennen sie für yhre herrnNach Gotts gepot / und yhn zu gfallnSich halten stets / auch yhn für allnMit reiner lieb vest hangen anNicht volgen nach eim andern man |
65 | Wie sie solln lehren offt und vielYhr kind / und gsind den Gottes will /Vors ander lehrts uns all zu gleichDas man von Gots gepot nicht weichUnd keinr sich laß verfürn da von |
70 | Ehe setz sein leib und leben dran /Vors dritt so gibts uns lehr und trostDas wir gewiß solln werdn erlostWenn wir gleich lign in höchster notSo wir nur halten vest an Gott / |
75 | Und unser creutz gedültig tragnDas uns von Gott wirdt auffgeladnDann ehe uns Gott verlassen kanSo greifft ers ehe mit wunder anWie yhr ytzt gsehen klar und hell |
80 | Das gschehen ist durch Daniel /
Die widwen uns auch das bewehrnDas / wer die rach bevilcht dem herrnDas der auffs best gerochen werdMehr / denn er selbest hett begehrt /
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85 | Der Jochem ein exempel fürt[K4v] Was einem frumen mann gebürtDer dann sein eheweib liebt / und ehrtTregt sorg für sie / das yhr nicht werdtZugfürt ein ungmach oder leid |
90 | On not sich auch von yhr nicht scheidt
An disen eldern das man spürtWas ehr / und freud uns das gepirtZu letz in unsern alten tagnWenn wir die kinder wol gezogn
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95 | An knecht / und meid man das betrachtWie yhn gebür / das sie in achtWol han / und mercken gute lehrDie yhn für gibt fraw / oder herrYhr gschefft auch treulich richten aus |
100 | Was yhn bevolen wirdt im haus
Des gleichen die zwey kinderleinDie kinder lehren ghorsam seinDas sie mit lieb / und nicht mit schlegSich lassen fürn den rechten weg |
105 | Mit guter lehr sich spilen tragnDie yhn yhr eldern vor thun sagnUnd was diß spil der gleichen mehrIn yhm begreifft fur gute lehrDie ich nicht all verzelen kan |
110 | Der wöll sich brauchen yedermanZu seinem besten wie er weisSo kriegt auch Gott davon seinn preisUnd gschicht dem tichter / und uns allnNach unserm höchsten willn / und gfalln / |
115 | Noch ferner aber lieben herrnWir all zugleich von euch begehrnDie weil wir fürnemlich euch allnZu besserung / und wolgefalnDer müe uns unterwunden han |
120 | Diß spil gelernt / und gfangen an[Lr] Yhr wolt euch unsern dienst nu lahnGefalln / und danckbar nemen anUnd so wirs ettwo hetten nichtNach notturfft gnugsam außgericht |
125 | So bitt wir / nempt ytzund für liebBiß sich ein jeder besser yebWenn er mehr zeit / und weile hat /Itzt nempt den willen / für die thatDann das wir sölchs gefangen an |
130 | Das hab wir ja im besten thanNach Gottes ehr / nichts gsüchet mehrDann daß der jugnt ein reitzung werZu Gottes forcht / und erbarkeitZu tugent / und Gotseligkeit |
135 | Und kem zu nutz gemeiner stadtUnd auch zu ehr eim Erbarn RhadtDen wir daneben auch hiemitVerehrt wolln habn / mit gmeiner bithEr wolls ym besten nehmen an |
140 | Und unsern dienst yhm gefalln lahnDas wolln wir fort yn anderm falUmb yhn verdienen all zu mal
Finis.
Acta Calae Dominica Invocavit.Anno Domini. M. D. XXXV. |