Johannes Eck
1486 - 1543
Tractat von den landen Scithia
J2r
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<fol. J ii> nach waschen sy das kind auß dem flußs wie kalt es ist / als dann gewonlichen über winter und die maist zeit grosse kelt daselbst erscheint. Sy nennen die Creaturen des namens der ersten fremden person so nach gepurdt des kinds in das hauß geet / sey wölicher sprach das wöll / so setzen sy allmal hyn zuo die silb uc als petern nennen sy Petruc / oder paulum Pauluc &c. Sy haben in jrem geprauch kainerlay geschrift jr selbst noch andrer sprachen, Die priester halten die ämpter nach jrem sitten kriechischer wort und die Caracter von jnen unuerstentlich / und so sy aber ainander schreyben (das gar selten beschicht) thuond sy das durch die juden in Hebreisch / den merer tayl aber schicken sy ain ander mündtliche potschafft / under jnen haben sy underschidlichait der personen nämlich edel leut / hyndersaßhaft und verkaufft aygen knecht / die edlen für die anderen werden vast eerlich gehalten / und den merern tail in allen jren händeln richten sy all sachen auß zuo roßs / leyden nit das jre untersäßsen roß haben / aber so dero ainer ain fülle zeucht und gewachssen ist wirt jn gemaincklich das von den edlen genommen unnd ochssen darfür geben / sagen solich vich und klaine pfärdlin gehören jn zuo / und under jn seind vil edler herren die unndersaß und dienstleut haben / die müssen gar in grosser dienstberkait underwürflich leben. Die herren aber wöllen nyemant gehorsam sein / haben kain ober haubt / bekennen allain got jren herren sein sunst nyemant auf erden. Sy haben auch nit richter noch geschribne recht / allain die gewaltigen und geschickten seind entschayder und schlichter jrer zwitracht und krieg. Es ist auch unter den edlen vil gezencks / also das sy ainander erwürgen und umbpringen am maisten die brüder / und so ain bruoder den anderen tod schlecht die nachuolgent nacht legt er sich zuo seins bruoders weib. wann jnen ist zymlich angesehen vil weyber zuo haben die sy all für eelich halten. So die kind und sun der edlen zway od drey jar alt seind. befelhen sy die ainem diener der sy täglich zuo ross fürt mit aim pöglin in der hand / so er dann hennen fögel schwein und andre thier ersicht die im begegnent / leert er jn darzuo schyessen/ und alß pald er grösser wirt / so reyt unnd jagt er |