B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X C I I I .   w u c h e r   v n d   f u r k o u f f

__________________________________________


 
Die wůcherer fűren wild gewærb
Den armen synt sie ruch / vnd hærb
Nit achtens / das all weltt verdærb



wucher vnd furkouff

Dem solt man griffen zů der huben
Vnd jm die zæcken wol ab kluben
Vnd ruppfen die fluckfæder vß
Der hynder sich koufft jnn syn huß
5
Alls wyn / vnd korn jm gantzen land
Vnd vœrchtet weder sünd noch schand
Do mit eyn arm man nützet fynd
Vnd hungers sterb mit wib / vnd kynd
Do durch so hat man yetz vil dür
10
Vnd ist / dann værnyg / bœser hür
Nůn galt der wyn kum zehen pfundt
In eym monat es dar zů kundt
Das er yetz gyltet dryssig gern /
Alls gschicht / mit weyssen / rocken / kern /
15
Ich will vom übernütz nit schriben
Den man mit zynß / vnd gült důt triben
Mit lyhen / blætschkouff / vnd mit borgen
Manchē eyn pfundt / gewynt eyn morgē
Me dann es thůn eyn jor lang soltt
20
Man lyhet eym yetz müntz vmb goltt /
Für zehen schribt man eylff jnns bůch
Gar lydlich wer der juden gesůch
Aber sie mœgen nit me bliben
Die krysten juden / sie vertriben
25
Mit juden spieß die selben rennen
Ich kenn vil die ich nit will nennen
Die triben doch wild kouffmanschatz
Vnd schwygt dar zů all reht / vnd gsatz /
Ir vil sich gen dem hagel neygen
30
Die lachend / vff den ryffen zeygen
Doch gschicht dar gegen ouch gar dick
Das mancher henckt sich an eyn strick /
Wer rich will syn / mit schad der gmeyn
Der ist eyn narr / doch nit alleyn /