B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

L I X .   V o n   v n d a n c k b e r k e y t

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Wer bgært / das man jm dyen all tag
Vnd er doch danck / vnd lon versag
Ist wol / das man jm die brütschen schlag



Von vndanckberkeyt

Der ist eyn narr / der vil begært
Vnd er nüt důt der eren wert
Vnd gibt eym műg / vnd arbeit vil
Dem er doch wenig lonen wil
5
Wer von eyner sach will haben gwynn
Billich setzt der jnn synen synn
Das er ouch kosten leg dar an
Will anders er mit eren stan /
Gar seltten jn sym wesen blibt
10
Eyn műd roß / das man vber tribt
Eyn willig roß würt stettig baldt
Wann man daß fůtter jm vorhaldt
Wer eym vil ding zů můten gtar
Vnd lonen nitt / der ist eyn narr
15
Wer nit mag haben wol für gůt
Was man vmb zymlich lon jm důt
Der soll zů zytten sich nit klagen
Ob man jm arbeyt důt versagen
Io sol man jm die brittschen schlagen /
20
Wes eyner will das er genyeß
Der lůg das er ouch widerschyeß
Vndanckberkeyt nymbt bœsen lon
Sie macht den brunnen wassers on
Eyn altt Cystern nit wasser gytt
25
Wann man nit wasser ouch dryn schytt /
Eyn důren angel gar bald kyerrt
Wann man jn nit mit œl ouch schmyert
Der ist nit würdig grœsser schenck
Wer an die kleynen nit gedenck
30
Dem würt billich versagt all gob
Der vmb die kleyn nit saget lob
Der heisßt wol vnuernunfft / vnd grob /
All wysen ye gehasset hant
Den / der vndanckbar wart erkant