B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

L V I I I .   S y n   s e l b s   v e r g e s s e n

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Wer leschen will eyns andern für
Vnd brennen loßt syn eygen schür
Der ist gůt vff der narren lür



Syn selbs vergessen

Wer groß arbeyt vnd vngemach
Hat / wie er fürdere frœmbde sach
Vnd wie eyns andern nutz er schaff
Der ist me dann eyn ander aff
5
So er nit jnn sinr eygnen sach
Lůgt das er flissig sy vnd wach
Der narren bűchlin billich lysßt
Wer wis ist / vnd syn selbs vergißt
Dann der geordente lieb will han
10
Der soll an jm selbst vohen an
Als ouch Terencius vermant
Ich bin mir aller næhst verwant
Eyn yeder lůg vor syner schantz
Ee er sorg / wie eyn ander dantz
15
Der will verderben ee dann zytt
Der jm nit segt / vnd andern schnyt
Vnd wer eyns andern kleydt mit flisß
Süfert / vnd er das syn beschisß
Wer leschen will eyns andern huß
20
So jm die flâm schleht oben vß
Vnd brennt das syn jn alle macht
Der hat vff syn nutz wenig acht
Wer fürdern will eyns andern karr
Vnd hyndern sich / der ist eyn narr
25
Wer sich mit frœmbder sach belad
Vnd selbst versumbt / der hab den schad
Wer sich des vber reden latt
Dar vß jm spott vnd schad entstat
Der mag die leng sich nit erwœren
30
Der narr erwysch jn by dem gœren
Mach wißheyt jnn mit schaden leren
Dem lydt syn dott am hertsten an
Den sunst erkennet yederman
Vnd er styrbt / vnd syn leben endt
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Das er sich selbst nit hatt erkent