B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

L V I I .   F u r w i s s e n h e y t   g o t t e s

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Wer on verdienst / will han den lon
Vnd vff eym schwachen ror will ston
Des anschlag / wurt vff krebsen gon



Furwissenheyt gottes

Man fyndt gar manchen narren ouch
Der ferbet vß der gschrifft den gouch
Vnd dunckt sich stryffecht vnd gelert
So er die bůcher hat vmb kert
5
Vnd hat den psaltter gessen schyer
Biß an den verß / Beatus vir /
Meynend / hab got eym gůts beschert
So werd jm das nyemer entwert /
Sol er dann faren zů der hell
10
So well er syn eyn gůt gesell
Vnd leben recht mit andern wol
Im werd doch / was jm werden sol /
Narr loß von sollcher fantesy
Du gsteckst sunst bald jm narrenbry /
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Das gott on arbeit belonung gytt
Verloß dich druff / vnd bach du nytt
Vnd wart / wo dir von hymel kunt
Eyn brotten tub / jn dynen můndt
Dann solt es also schlecht zů gon
20
So würd eym yeden knecht syn lon
Gott geb / er arbeyt oder nit
Das doch nit ist vff erden sytt
War vmb wolt gott dann ewig lon
Eym geben / der wolt műssig gon
25
Geben eym knecht der schlaffen wolt
Syn rich / vnd eyn so grossen solt /
Ich sprich / das vff erd nyemans leb
Dem gott on gnaden ettwas geb
Oder dem er sy pflychtig üt
30
Dann er ist vns gantz schuldig nüt
Eyn fryer her / schenckt wem er wil
Vnd gibt vß wenig oder vil /
Wie jm gelyebt / wæn gat es an
Er weiß / war vmb ers hat gethan /
35
Eyn hafner vß eym erdklotz macht
Eyn erlich gschyrr / sunst vil veracht
Als kachlen / hæfen / wasserkrűg
Do man jn / bœß / vnd gůttes tűg
Die kachel spricht nit wyder jn
40
Ich solt eyn krůg / eyn hafen syn
Gott weiß (dem es alleyn zů stat)
War vmb er all ding geordnet hat /
War vmb er Jacob hat erwelt
Vnd nit Esau jm glich gezelt /
45
War vmb er Nabuchodonosor
Der vil gesündet hatt lang jor
Strofft / vnd zů ruw doch kumen lyeß
Vnd zů sym rich / noch dem er bűsßt /
Vnd Pharao mit Geyßlen hart
50
Strofft / der do von doch bœser wart /
Eyn artzeny macht eynen gsunt
Vnd macht den andern mer verwundt /
Dann eyner noch dem er entpfandt
Gotts stroff / vnd der gewaltigen handt
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Bdocht er syn sünd / mit sufftzen vil /
Der ander brucht syn fryen will
Vnd merckend gotts gerechtikeyt
Myßbrücht er syn barmhertzigkeyt /
Dann gott nye keynen hatt verlon
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Er wust / war vmb ers hatt gethon
Wann ers wolt als glych han eracht
Er hett wol nůt dann rosen gmacht
Aber er wolt ouch dystlen han
Do man syn gerechtikeyt sæh an
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Der was ein nydisch schalckhafft knecht
Der meynt syn herr dæt jm vnrecht
Do er jm gab syn gdingten solt
Vnd gab eym andern was er wolt
Der wenig arbeyt hatt gethon
70
Dem gab er doch eyn glychen lon
Man fyndt gar vil gerechter lüt /
Die hye vff erd hant vbelzyt
Vnd loßt jn gott zů handeln gon
Als ob si vil sünd hetten gthon
75
Dar gegen fyndt man narren dick
Die zů all sachen hand vil glück
Vnd jnn jrn sünden syndt so fry
Als ob jr werck gantz heylig sy /
Das sint die vrteyl gotts heymlich
80
Der vrsach weiß nyeman gentzlich
Je me man die zů gründen gært
Je mynder man dar von erfært
Ob yeman schon wænt das ers wiß
So ist er syn doch vngewiß
85
Dann all ding werdent vns gespart
Inn kunfftig / vnsicher / hynfart /
Dar vmb loß gots fürwissenheyt
Vnd ordenung der fürsichtikeyt
Stan wie sie stat / thů recht vnd wol
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Gott ist barmhertzig / gnaden vol
Loß wissen jnn / als das er weiß
Dů recht / den lon ich dir verheiß
Beharr / so gib ich dir myn sel
Zů pfand / du kumbst nit jnn die hell /