B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X X X V I .   V o n   E y g e n r i c h t i k e i t

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Wer vff syn eygnen synn vßflügt
Der selb zůn vogel næster stygt
Das er offt / vff der erden lygt



Von Eygenrichtikeit

Der kratzet sich mit den dornen scharff
Wæn duncket das er nyemans darff
Vnd meynt er sy alleyn so klůg
Vnd allen dingen witzig gnůg
5
Der jrrt gar dick vff ebner stroß
Vnd fűrt sich jnn eyn wilttniß groß
Das er nit licht kumbt wyder heyn /
We dem der velt / vnd ist alleyn
Zů kætzer synt vil worden offt
10
Die woltten nit / das man sie strofft
Verlossend sich vff eygne kunst
Das sie eruolgtent rům vnd gunst
Vil narren fyelen ettwann hoch
Die stygen vogelnæster noch
15
Vnd sůchten wæg / do keyner was
On leytter mancher nyder saß
Verahtung dick den boden rűrt
Vermessenheyt vil schiff verfűrt
Nyemer erfolget nutz noch ere
20
Wer nit mag han / das man jn lere
Die welt wolt Noe hœren nye
Biß vndergingen lüt vnd vieh /
Chore wolt důn das jm nit zam
Dar vmb er mit sym volck vmb kam
25
Das sunder thier das frißt gar vil
Wer eygens koppfs sich bruchen will /
Der selb zertrennen vnderstat
Den rock gar offt / der do ist on nat
Wer hofft dem narren schiff entgan
30
Der můß des wachs jnn oren han
Das brucht Vlisses vff dem mer
Do er sach der Syrenen her
Vnd er durch wißheyt von jnn kam
Do mit eyn end jr hochfart nam