B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X X X V I I .   V o n   g l u c k e s   f a l l

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Wer sitzet vff des glückes rad
Der ist ouch warten fall / mit schad
Vnd das er ettwann næm eyn bad



Von gluckes fall

Der ist eyn narr der stiget hoch
Do mitt man sæch syn schand vnd schmoch
Vnd sůchet stæts eyn hœhern grad
Vnd gdencket nit an glückes rad
5
Eyn yedes ding wann es vffkunt
Zům hœchsten / felt es selbst zů grunt
Keyn mensch so hoch hie kumen mag
Der jm verheiß den mornden tag
Oder das er morn glück soll han
10
Dann Clotho loßt das rad nit stan /
Oder den syn gůt vnd gewalt
Vorm tod eyn ougenblick behalt /
Wer gwalt hatt der hat angst vnd nott
Vil synt durch gwalt geschlagen dott /
15
Den gwalt man nit langzyt behalt
Den man můß schyrmen mitt gewalt
Wo nit lieb ist vnd gunst der gmeyn
Do ist vil sorg vnd wollust kleyn
Der můß vil vœrchten / der do wil
20
Das jn ouch sœllen vœrchten vil
Nůn ist vorcht / gar eyn bœser knecht
Die leng mag sie nit hűtten recht
Wer hatt gewalt der selb der ler
Lieb haben gott / vnd sůch syn ere
25
Wer gerechtikeyt halt jn der hant
Des gwalt mag haben gůt bestant
Der hatt syn gwalt wol angeleyt
Vmb des abgang man truren treit
We dem regyerer noch des dot
30
Man sprechen můß gelobt sy gott
Wer waltzt eyn steyn vff jn die hœh
Vff den falt er vnd důt jm we
Vnd wer verloßt sich vff syn glück
Der vellt offt jn eym ougenblyck