B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X X X V .   V o n   l u c h t l i c h   z y r n e n

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Wer stæts jm esel hat die sporen
Der juckt jm dick biß vff die oren
Bald zürnen / stat wol zů eym doren



Von luchtlich zyrnen

Der narr den esel allzyt ryt
Wer vil zürnt do man nüt vmb gyt
Vnd vmb sich schnawet als eyn hunt
Keyn gůtig wort gat vß sym mundt
5
Keyn bůchstab kan er dann das R
Vnd meynt man soll jn vœrchten ser
Das er müg zürnen wann er well
So spricht eyn yeder gůtter gsell
Wie důt der narr sich so zerryssen
10
Vnglück will vns mit narren bschyssen
Er wænt man hab keyn narren vor
Gesehen / dann hans esels or /
Der zorn hyndert eyns wysen můt
Der zornig weyßt nit was er důt /
15
Archytas / do jm vnrecht gschach
Von synem knecht / zů jm er sprach /
Ich soltt das yetz nit schencken dir
Wann ich nit merckt eyn zorn jn mir /
Des glychen Plato ouch geschach
20
Keyn zorn von Socrates man sach /
Wæn lycht syn zorn jn vngedult
Zücht / der velt bald jn sünd vnd schuldt /
Gedult / senfft widerwertikeyt
Eyn weiche zung bricht herttikeyt
25
All tugend / vngedult verschytt
Wer zornig ist / der bettet nit
Vor schnellem zorn / dich allzyt hűt
Dann zorn wont jnn eyns narrē gmůt
Vil ringer wer eyns beren zorn
30
Der joch syn jungen hett verlorn
Dann tulden / das eyn narr dir důt
Der vff syn narrheyt setzt syn můt /
Der wiß man důt gemach allzyt
Eyn gæher / billich esel rytt