B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X X V I .   v o n   v n n u t z ē   w u n s c h ē

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Wer wünschet das er nit verstot
Vnd nit syn sachen setzt zů got
Der kumbt zů schaden dick vnd spott



von vnnutzē wunschē

Der ist eyn narr der wünschen důt
Das jm als bald schad ist als gůt /
Vnd wann ers hett / vnd wurd jm wor
So wer er doch eyn narr als vor
5
Mydas der kunig wünschen wolt
Das alls / das er angriff / würd goldt
Do das wor wart / do leidt er nott
Dann jm zů gold wart wyn vnd brot /
Recht hatt er / das er deckt sin hor
10
Das man nit sæch syn esels or
Die dar noch wůchsen jn dem ror
We dem syn wünsch all werden wor /
Vil wünschen das sie leben lang
Vnd důnt der sel doch also trang
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Mit schlēmen / prassen im wynhuß
Das sie vor zyt můß faren vß /
Dar zů ob sie schon werden alt
Sint sie doch bleich / siech / vngestalt
Ir backen vnd hüt sint so lær
20
Als ob eyn aff jr můter wær /
Vil getzlicheyt die jugent hat
Das altter jn eym wesen stat
Inñ zittern glyder / stym / vnd hirn /
Eyn trieffend naß / vnd glatzeht stirn /
25
Synr frowen ist er vast vnmær /
Im selbst / vnd synen kynden schwær
Im schmeckt vnd gfelt nüt was man důt
Vnd sicht vil das jn nit dunckt gůt /
Welch leben lang / die hand groß pin
30
Allzyt jn nüwem vnglück syn
In truren vnd jn stætem leidt /
Enden jr tag jn schwartzem kleyd
Nestor / Peleus / vnd Laertes /
Beklagten sich jm alter des
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Das sie zů lang ließ leben gott
Do sie jr sűn an schowten dot /
Wer Priamus gestorben vor
Vnd het gelebt nit so vil jor
Sæh er nit leid so jæmerlich
40
An sűn / frow / dœchter / stat / vnd rich /
Wann Mythridates / vnd Marius /
Cresus / vnd der groß Pompeyus
Nit werent worden also alt
Werent sie dott in grossem gwalt /
45
Wer hübscheyt jm / vnd synem kynd
Wünschet / der sůcht vrsach zů sünd
Wer Helena nit gwesen schon
Pariß het sie jn kriechen gelon /
Wer hæslich gsyn Lucrecia
50
Sie wer geschmæchet nit also /
Hett Dyna kropff vnd hofer ghan
Sychem hett sie gelossen gan /
Es ist gar seltten das man treit
Bynander schonheyt vnd küscheyt /
55
Vor vß / die hübschen hansen nůn
Die went all bübery yetz tůn
Vnd werden doch gefellet dick
Das man sie sticht jm narren strick /
Mancher wünscht / hüser / frow / vnd kynd
60
Oder das er vil gulden fynd
Vnd des glich goückels / das gott wol
Erkennt / wie es geroten sol
Dar vmb gibt er vns ettwan nüt
Vnd das er gibt / nymbt er zů zyt
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Ettlich dem gwalt ouch wünschē noch
Vnd wie sie stygen vff vast hoch
Vnd btrachten nit das hœher gwalt
Dest hœher wider abher falt
Vnd das / wer vff der erden lyt
70
Der darff vor vall sich vœrchten nyt
Gott gibt vnß alles das er will
Er weist was recht ist / was zů vil
Ouch was vns nütz sy / vnd kum wol
War vß vns schad entspringen sol
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Vnd wann er vns nit lieber hett
Dann wir vns selb / vnd das er dæt
Vnd macht vns (was wir wünschttē) wor
Es ruwt vns / ee vß kem eyn jor /
Dann vnser bgir die macht vns blint
80
Zů wünschen ding / die wider vns sint /
Wer wůnschen well das er reht leb
Der wünsch das jm gott dar zů geb
Eyn gsunden synn / lib / vnd geműt
Vnd jn vor vorcht des todes bhűt
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Vor zorn / begyr / vnd bœsem gydt
Wer das erwirbt jn diser zyt
Der hat sin tag geleit baß an
Dann Hercules ye hat gethan
Oder Sardanapalus hatt
90
In wollust / gfüll / vnd fæderwatt
Vnd hatt alles das jm wurt sin not
Darff nit an rüffen glück für got
Eyn narr wünscht synen schaden dyck
Syn wunsch würt offt syn vnglück