B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X X I I .   D i e   l e r   d e r   w i s h e i t .

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Wer gern die wißheyt hœrt vnd lert
Gentzlich zů jr sich allzyt kert
Der wurt jn ewikeyt geert



Die ler der wisheit.

Die wißheyt schrygt mit heller stym
O menschlich gschlecht myn wort vernym
Vff bschydikeyt hant acht jr kyndt
Mercken all / die jn dorheyt synt /
5
Sůchen die ler vnd nit das gelt
Wißheyt ist besser dann all welt
Vnd alles das man wünschen mag
Stellen noch wißheyt nacht vnd tag
Nüt ist / das ir glich vff der erd
10
In rætten ist wißheyt gar werdt
All sterck vnd all fürsichtikeyt
Stot zů mir eyn / spricht die wißheyt
Durch mich / die kunig hant jr kron
Durch mich / all gsatz mit reht vff ston
15
Durch mich / die fürsten hant jr landt
Durch mich / all gwælt jr rehtspruch hâd
Wer mich lieb hat / den lieb ouch ich
Wer mich frü sucht / der fyndt mich
By mir ist richtům / gůt / vnd ere
20
Mich hat besessen gott der herre
Von anbegynn jn ewikeyt
Durch mich hatt got all ding bereit
Vnd on mich ist gar nüt gemacht
Wol dem / der mich allzyt betracht
25
Dar vmb myn sůn nit synt so træg
Sellig ist der gat vff mym wæg
Wer mich findt / der fyndt heil vnd glück
Der mich hasßt / der verdyrbt gar dick
Die plag wurt vber narren gan
30
Sie werdent wißheyt sehen an
Vnd den lon / der drumb ist bereit
Vnd werend wurt jn ewikeyt
Das sie jnblůtend vnd selbst sich
In jamer nagent ewiklich