B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

I V .   V o n   n u w e n   f u n d e n

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Wer vil nüw fünd macht durch die land
Der gibt vil ærgernyß vnd schand
Vnd halt den narren by der hand



Von nuwen funden

Das ettwan was eyn schantlich dyng
Das wygt man yetz schlecht vnd gering
Eyn ere was ettwan tragen bert
Jetzt hand die wibschen mañ gelert
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Vnd schmyeren sich mit affen schmaltz
Vnd důnt entblœssen jren halß
Vil ring vnd grosse ketten dran
Als ob sie vor Sant lienhart stan
Mit schwebel / hartz / büffen das har
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Dar in schlecht man dan eyer klar
Das es jm schusselkorb werd kruß
Der henckt den kopff zům fenster vß
Der bleicht es an der sunn vnd für
Dar vnder werden lüse nit dür
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Die trűgen yetz wol in der welt
Das důt all kleider sindt vol felt
Rœck / mentel / hembder vnd brustdůch
Pantoffel / Styffel / hosen / schůch
Wild kappen / mentel / vmblouff dran /
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Der jüdisch syt wil gantz vffstan
Dann ein fundt kum dem andern wicht
Das zeygt / das vnser gműt ist licht
Vnd wanckelbar in alle schand
Vil nüwrung ist jn allem land
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Kurtz schæntlich vnd beschrotten rœck
Das einer kum den nabel bdœck
Phfuch schand der tütschen nacion
Das die natur verdeckt wil han
Das man das blœst / vnd sehen lat
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Dar vmb es leider übel gat
Vnd wurt bald han ein bœsern stand
We dem der vrsach gibt zů schand
We dem ouch der solch schand nit strofft
Im wurt zů lon das er nit hofft