Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
VI. VON DEN EDELN STAINENUND DES ÊRSTEN IN AINER GEMAIN.
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85.Nu hebt sich tethels püechl an.
Wenn man ainen stain vindet, der jaspis haizt, und ainen menschen dar an, der ainen schilt hât an dem hals oder in der hant und ainen spiez in der andern hant und under den füezen ain slangen, der hât ain kraft wider all veind. – Ain mensch mit flügeln ist guot zuo kaufmanschaft. – An dem crisolit ain fraw, diu in ainer hant ainen vogel hât und in der andern ainen visch, der ist guot zuo allerlai geschäft. – Ain türteltaub mit aines ölpaums ast, der macht lieb gegen allen läuten. – Ain slang und ain schütz, die mit ainander vehtent, macht vrid. – Auf ainem weizen stain ain halbeu fraw, diu daz ander halb tail visch ist und hât ainen spiegel in der hant und ains ölpaums ast in golt gesetzt und beslozzen in der hant, der hât die kraft, daz man seinen tragær niht gesehen mag. – Ain kreuz auf ainem grüenen jaspen hât die kraft, daz sein tragær niht getaucht wirt in wazzer. Ain unk auf aim stain und ain syrên hât die kraft, daz man sicher gêt under den slangen. – Ain mensch, der in ainer hant ains tiefels gestalt hât mit hörnern und mit flügeln und in der andern ain slangen und under den füezen ainen leben und ob den pilden stênt diu sunn und der môn, den stain schol man setzen in plei, der hât die kraft die tiefel ze twingen, daz si antwürt müezen geben den die si frâgent. – An dem man vint ainen menschen, der auf dem hals tregt ain püschel krauts, den schol man in silber setzen, der gibt kraft ze kennen die siehtüem an dem menschen und verstellt daz pluot an allen steten, er gibt genâd und êr, und spricht man, daz Galiênus der arzt den stain truog an ainem vinger. – Auf ainem swarzen stain ain mensch, daz in der rehten hant ain zepter tregt und in der andern ainen fliegenden vogel mit gestrakten flügeln und under den pilden ain cocodrill ist, der ist guot wider der teufel pannen und wider all veind und verjagt die teufel von den besezzenen. den stain truog Alexander, als man list. man schol in setzen in eisen. – Auf aim swarzen stain ain mensch, der sitzt auf aim leoparden und hât ain rrn in der hant, der ist guot wider diu psen tier und wider ertrinken in wazzer. – An ainem stain ain mensch, der ainen hasen hât in der rehten hant und ain gerten in der andern, legt man den in golt, sô hât er die kraft, daz er vrid macht und sighaft macht vor geriht und ist guot wider diu tier. die zaubrær nützent den stain. – Ain gezierter mensch an aim stain, der in der rehten hant ain zepter hât und in der andern ain palm und under seinen füezen ain fuozschamel, setzt man den in golt, sô fürdert er zuo êren, und waz der mensch begert daz mit got ist, daz widervert im gar schier. – Ain paum an aim stain, an des rehter seiten ain fraw ist und an der lenken ain man, der macht ainträhtigung zwischen den êläuten und versnt die kriegenden. – Ain mensch, daz in der gerehten hant ainen stain hât und in der lenken ainer frawen haupt, der versnt krieg, und wer in pei im hât, sô er slæft, der erwacht niht leiht. – Ain ohs und ain wider auf aim stain der macht wolgespræch und ist guot für die wazzersuht. – Ain mensch, daz flügel an den füezen hât und ainen stap in den henden, pringt genâd. – Ain mensch, der ain sicheln in der hant hât, ist guot zuo lieb und zuo genâd erwerben. – Ain man, der ain gerten in der hant hât, ist guot zuo hêrschen. – Ain man, der ain horn an dem hals hât, ist guot für die räudichait oder für daz kratzen und für grausam träum. – Ain pild, daz halbs ain man ist und halbs ain rint, gibt êr und weist den sin zuo got. – Ain schif mit aim segel und mit aim segelpaum ist guot ze gwinnen daz dû wirdicleich begerst. – Ain häsel mit langen ôren ist guot für diu psen tier. – Ain leb ist guot für die wazzersuht und für vil ander siehtum. – Ain adelar und ain stainpock ist guot in geschäft. – Ain dromedar, daz sein hâr gestreckt hât auf den schuldern, macht suon und vrid zwischen den êläuten. – Ain taub, diu ain pluom in dem snabel hât, pringt êr. – Ain fraw, diu ain tuoch auf dem haupt hât und pei den henden, ist guot wider müed und arbait. – Ain türteltaub mit zwain jungen pringt genâd und ist guot wider daz ungewiter in dem mer. – Ain mensch, daz auf ainem fuozschamel sitzt gekrnt und reckt sein hend gegen himel und vier menschen under im, sam ob si den schamel aufhalden, dâ nim masticen und therebintum und leg die under den stain in aim silbereinn vingerl, daz zwelf stain weg; wenn man daz legt under ains slâfenden haupt, dem traumt von dem, des er wachent begert. – Wenn aim jâchant ain weizer stain zuogemischt ist und auf der weiz ain pfärt ist, der stain ist guot ze gewinnen êr und genâd. – Wenn aber man auf aim stain vint ain schaumundez pfärt und ainen man dar auf, der ain zepter in der hant hât, der ist den guot, die gewalt über die läut habent. |