Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
IV. VON DEN PAUMEN.
B. VON DENWOLSMECKENDENPAUMEN.
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3.Von dem amomo.
Amomum ist ain paum, sam Plinius und Isidorus sprechent, oder ain staud und wehset in Armenia und ist vol trauben sam ain weinreb und pringt sâmen gar dick zuo einander gesellt und hât weiz plüet und ze stunden violvar und hât ainen smack sam cinamomum, von dem wir her nâch werden sagen, und hât pleter sam ain kraut, haizt peonia, daz haizt man ze däutsch peon, als her nâch kunt wirt, wenn wir von den kräutern sagen. aber Avicenna spricht, daz der pâm pleter hab an der grz und an der schickung sam ain weinreb und sei goltvar und daz holz sei gevar sam ain stain, haizt jâchant, der ist wahsvar, als her nâch kunt wirt, und daz holz smeckt gar wol. iedoch ist ainer lai der paum, der wechst an fäuhten steten und ist grüenvar an dem holz und smeckt sam die rauten; und daz von Egypten land kümt, daz ist niht sô gar lanch und prait und ist leiht ze prechen mit den zenden und ist sein smack grzer wan der rauten smack, und daz haizt egyptiacum. der dritten lai ist weizlot und naigt sich zuo ainer rt, und daz ist dick sleht und aufreht. wenn man daz keut, sô ist ez peizend und scharpf in dem mund. Diascorides spricht, daz derlai daz pest sei und daz læt sich stôzen ze pulver und hât vil sâmen, die sament man auf dem paum sam die weintrauben, und sprechent die ärzt, wer amomum trink, daz sei guot für der pain siehtum, der podagra haizt, aber ez beswært daz haupt und pringt slâf und macht trunken. Constantînus spricht, sei daz ain fraw sitz ob des holzes dunst, diu werd gesunt, ob ir wê sei an der iren, und daz pringt auch der frawen ir gewonhait, und der ain pflaster dâ von macht, daz ist guot für der scorpen hecken. |