Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
IV. VON DEN PAUMEN.
A. VON DEN PAUMENIN AINER GEMAIN.
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40.Von dem kriechpaum.
Prunus haizt ain kriechpaum. des paumes früht sint mangerlai an der varb, etleich weiz, die andern swarz, die dritten rôt. die swarzen, die etwaz hert sint, die sint die pesten und allermaist die wir die wälhischen oder die grôzen slehen haizen, die etswaz säuerlot sint. wenn die kriechen zeitig werdent und man si abnimt, sô schol man si spalten und schol si an die sunnen legen, unz si dorren, und schol si dann mit ezzeich besprengen und behalten in ainem hülzeinen vaz; diu macht die ruor verstên in dem leibe. ir harz pricht den stain in der plâter, aber ez spricht ain ander puoch, daz die kriechen die pesten sein, die ain grüen varb habent, diu sich etswaz naigt zuo ainer gelben, und die weizen sein die psten und die grôzen sint pezzer dann die klainen, aber die grüenvar sint und spât zeitigent, die sint die lustigisten und haizent weinkriechel. ez spricht auch daz selb puoch, daz die langen kriechen pezzer sint wan die kurzen, und die trucken von art sint pezzer wan die wäzrigen. Galiênus spricht, man schüll si nüehtarn ezzen vor anderm ezzen und schüll dar nâch ain honigwazzer trinken. die süezen kriechen entlsent coloram, diu in dem leib negt, und füerent si auz; iedoch entlsent die wäzrigen mêr wan die trucken. der kriechen wazzer pringt den frawen ir haimlichait, diu menstruum haizt. wer seinen munt wescht auz kriechenpletern oder in dâ mit saubert, daz wert dem fluz auz dem haupt in die kel. |