Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
B. VON DEM GEFÜGELIN AINER GEMAIN
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48.Von der mergans.
Meauca haizt ain mergans. daz ist ain vogel wonhaft in dem mer und ist grzer denn ain änt und klainer denn ain rehteu gans. der vogel ist girig allermaist nâch menschleichem âs, und dâ von, wenn ain ungewiter ist auf dem mer, sô schreit er ân underlâz meauce, meauce, reht sam er sich fräw der läut, die auf dem mer ertrinkent. dar umb haizt man in auch meauca nâch seiner stimm. des aller êrsten vâret er des augen an dem tôten menschen. er lâgt der klainen tierl allermaist, wâ diu sint gesament. Pei der mergans oder pei der meaucen verstên ich den psen gaist, der wartet unser in disem ellenden mer der unstæten werlt und fräut sich des krieges und des ungewiters, dâ von wir in ttleich sünd gevallen. der vârt uns des êrsten der augen, daz ist des liehtes und der kraft unserr vernunft: wenn er uns dar an verplendet, sô væht er uns leiht.
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