Wolfram von Eschenbach
1170/75 - nach 1220
Willehalm
Buch IX
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403 | Ei Gîburc, heilic vrouwe,dîn saelde mir die schouwenoch füege, daz ich dich gesehealdâ mîn sêle ruowe jehe. |
5 | durh dînen prîs den süezenwil ich noch fürbaz grüezendich selbn und die dich wertensô daz si wol ernertenir sêl vors tiuvels banden |
10 | mit ellenthaften handen.waz half nu Heimrîches kintdaz die sibene unde ir vater sintbî ein ander und diu kristen diet?der grôze puneiz si doch schiet, |
15 | und der starke krach der pusîn:und daz der tûsent muosen sîn,rotumbes, die man dâ sluoc,dâ von erwagete genuocLarkant daz wazzer und der plân, |
20 | als dâ der werde Gâwânan Lît marveile lac:sölhes bibens Alitschanz nu pflac.man sah dâ wunder gogelenvon tieren und von vogelen |
25 | ûf manegem helme veste,boum, zwî, unde ir estemit koste geflôrieret.dâ kom gezimieretmanec Sarrazîn durh wîbe lôn |
30 | gein des sune von Narbôn
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404 | (die was sneller, die was lazzer)über Larkant daz wazzer.Hurtâ hurtâ hurte!wie dâ ûz manegem furte |
5 | manec sunderstorje strebete,diu niht volleclîchen lebeteunz ir der tac braeht die naht!dâ kom diu ellenthaftiu maht.dô kêrte diu schar grôze |
10 | gein manegem anebôzeden der touf het überdecket.der puneiz wart volrecket,von rabbîn mit den sporn getribn,daz die karrâschen eine belibn |
15 | und dar ûf die gote hêre.dâ fuor mit Terramêreder künec von Lanzesardîn:der liez die gote ouch eine sîn.daz was der werde Kanlîûn: |
20 | dem vater volgete dâ der sunmichel gerner dan den goten.der den Rîn und den Rotenvierzehen naht verswalteund den tam dervon schalte, |
25 | dine gaebn sô grôzer güsse nihtalsô man Terramêre giht:er umbefluot ot al daz her.noch was diu kristenheit ze wersô daz man von ir tât |
30 | den endes tac ze sprechen hât,
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405 | und dâ zwischen al der jâre zal:sô grôz wart dâ der heiden val.Doch von ir überlastewart der puneiz sô vaste |
5 | ûf manegem schoenen kastelânalsô hurteclîch getân,daz die sehs vanen der kristenheitieslîcher dâ besunder reit:eteslîcher kleine gezoc behielt. |
10 | harte unglîche man si spieltvon ein ander mit gedrange.sus si fuoren lange,daz dâ manec getoufter manander warte muose hân, |
15 | dan des vanen der im was benant.wol werte ieslîch kristen hant,swâ der sehs vanen decheinob im ime strîte erschein:ir krîe ouch wârn gemeine. |
20 | Heimrîch al einemich nu erbarmet sêre,daz die endelôsen êresô tiwer sîn alter koufteund anderstunt sich toufte |
25 | sîn geslähte dâ in bluote.wie was im dô ze muote,dâ sîniu kint und kinde kintund er selbe in sölhen noeten sint,dar zuo mâge unde man? |
30 | sîn herze muose jâmer hân:
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406 | Bî dem jâmer was doch ellen.in selbn und sîne gesellendie sîne schilde truogen,diene kunde niht genuogen, |
5 | swaz si der heiden valten.an Heimrîch dem altenwas von samît ein casagân:ein pfellel drunde was getân,îser unde palmât |
10 | dâ zwischn gesteppet und genât,zwên hantschuoh des selben dran.ez muose ein kollier ouch hân,daz sich gein der kel zesamene vienc.der slitz unz ûf den gêren gienc. |
15 | smârât und rubîndaz wâren dran diu knöpfelîn,vor und hinden drûf sîn segn(des wolt er im strîte phlegn),gesniten ûz einem borten |
20 | ein kriuce mit drîn orten,geschaffen sô der buochstapden got den Israhêlen gapmit dem lambe bluoteze schrîben durch die huote |
25 | an bîstal unde an übertür.dâ muost diu râche kêren für,swâ man den selben buochstap vant,diu den schuldehaften was benant.wir hân mit wârheit daz vernumn, |
30 | daz kriuce was mit drîen drumn,
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407 | Swie mangz dernâch gevieret sî,da der meide sun unsanfte bîwas unz daz sîn mennischeitdurch uns den tôt dar an erleit. |
5 | dem selben kriuce Heimrîchame kasagân ouch truoc gelîchûf einem brûnen samît,do den überlästeclîchen strîtim brâhte sînes sunes sweher. |
10 | iwer iegeslîchen hât diu heheran geschrîet ime walde:alsô wart ouch dort der aldedurch sînen strît beruofen.er und die sîne schuofen |
15 | sölhen rûm mit den swerten,daz dâ manc storje gertenbalder von in ze kêrendenne ir schaden dâ ze mêren.mit hurt dô brâhte ein tropel |
20 | Cernubilê von Ammirafel.der selbe künec krônevon rotumbes dônetruoc in wîtem rîche.der kom gein Heimrîche. |
25 | sô guoter rîterschaft er phlac:in dûhte, er hete in einen sacal die kristen wol verstricket.mit den ekken wart verzwicketdes selben küneges zuo komn. |
30 | dâ wart grôz swerte klanc vernomn.
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408 | Dô kêrte der künec Cernubilêgein dem der wîz sô den snêime strîte truoc den bart,mit der finteilen niht bewart. |
5 | Heimrîch was undern ougen blôz:diu barbier ez niht umbeslôz:sîn helm et hete ein nasebant.Cernubilê manc kriuce vantgesniten ûf ir waete, |
10 | die mit rîterlîcher taetesînem puneiz vor gehieltenund dâ manc houbet spielten,daz die zungen in den mundendeheine krîe enkunden. |
15 | Mahumeten liez ers walten:dô kêrte gein dem altenmit sporen getribener huorteCernubilê. der fuorteûf helme unde ûf kursît |
20 | vil des durch minne gîtir vriunt diu werde vriundin.holt er an prîse dâ gewin,daz geschah im nimêr dâ nâch.sîner tohter sun dâ rach, |
25 | den clâren Vivîanzen,Heimrîch an dem glanzender sô manec zimierde truoc.der von Narbôn den künec sluocdurch den helm unz ûf die zene. |
30 | ob ich mich nu dar umbe sene,
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409 | Daz ist ein verre sippez klagn.die ir leben dannen solten tragn.ob si nimer strîts gegertenmit lanzen noch mit swerten, |
5 | die ze bêder sît dâ dolten nôt,si waern doch alle sider tôt.dô der künc Cernubilêwas tôt gevellet ûf den klê,daz wart mit schaden gerochen: |
10 | verhouwen und durchstochenwart von den sîn manc kristen lîp,die dâ heime klageten werdiu wîp.Bernarten von Brubantman noch bî Heimrîche vant: |
15 | bî sînem vater der beleip,do der grôze puneiz d'andern treipvon im mit hurte krache.nu kom vlokzende als ein tracheCliboris von Tananarke. |
20 | ûf des helme was ein barke:manc ander zimierde sîngap kostebaeren sunderschîn:durchliuhtic edele steine,etslîcher niht ze kleine, |
25 | an gespunnenem golde hiengen,die gein sunnen blic begiengen,swenne imz houbt wolde wanken,als ob im fiwers vankenflügen ûz dem munde |
30 | glüendic ob und unde.
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410 | Sus kom mit hurte Clyboris.Bernart von Brubant was gewis,er braehte im sînen endes tac.der getouften sô vil vor im lac |
5 | beide erslagen unde wunt,solt ich se iu alle machen kunt,wer dâ tôt wart gevalt,wie der ander sînen mâc dâ galt,wie der mit rotte kom gevarn, |
10 | wie der ander kunde niht gesparnweder ors noch den man,und wer dâ hôhen prîs gewanime her an allen sîten,solt ich ir sunder strîten |
15 | bescheidenlîchen nennen,sô müese i'r vil bekennen.der künec von Tananarke drancan den von Brubant: hin er swancims helmes breiter danne ein hant, |
20 | daz ez ûfem hersenier erwant.waer der halsperc niht dublîn,ez müese aldâ sîn ende sîn.Bernart zôch ûf ein swert(dem wârn sîn ekke bêde wert), |
25 | Precîôsen, daz der künic truoc,den der keiser Karl sluoc.daz wart genomen ze Runzevâl:dannen kom ez alsô lieht gemâlmit den Franzoysen widr: |
30 | Bernharte wart ez sidr,
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411 | Der manheit wol getorste tuon.des wart des Haropînes suondurch parken und durch helm erslagn.wîbe lôns enphâher solten klagn |
5 | sîner zimierde liehten glast.der clâre junge starke gastunderm orse tôt belac.in die barken gienc der bluotes wâc:swer marnaer drinne waere gewesen, |
10 | der möhte unsanfte sîn genesen.der sun des künec OukînPoydwîz tet ouch wol schîndaz er hête bejagthôhen prîs dick unverzagt |
15 | gein maneger tjoste mit den spern.der kunde ouch mit dem swerte werndes tôds Kîûn von Bêâveisund fünf rîter kurteisFranzoyse sîner gesellen. |
20 | die begunder tôt dâ vellenunder d'ors ûfez gras,dâ Heimrîch der junge was.mit zorn der an in ruorte:er nam in für mit huorte, |
25 | und kêrt in umbe schieregein dem künec Grôhiere,durch des rinc für sîn gezelt:dâ gab er mit dem tôde geltumbe den burcgrâven Kîûn. |
30 | den rach Heimrîches sun
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412 | Billîch: er was sîn mâc.Poydwîz ouch tôt belac,der manlîche tiostiur.durch hôhe minne ûf âventiur |
5 | brâhte er dicke sînen lîp.sîne mâge und grôz gemuotiu wîpmohten bî den zîtenin manegen landen wîtensînes tôdes riwic sîn. |
10 | von Raabs rois Oukînmoht ouch Poydwîzen klagn,sînen werden sun, von dem man sagnmuoz durch guote rîterschaft.waz half sîn grôziu hers kraft, |
15 | die im sîn vater schuof ze wer,mange sunderrotte, über mer?ûz den het er sich erstriten,daz er in ze verre was entriten.swer die sînen ie verkôs, |
20 | der wart ouch etswenn sigelôs.daz in der schêtîs eine sluoc,daz kom dâ von. daz ors in truocdurch den rinc des künec Grôhier.dâ was im durch daz tehtier |
25 | dez houbetstiudel ab geslagn:ez mohte des zoumes niht getragn.des wart er umbe gewantvon des schêtîses hant,daz er den rücke kêrte |
30 | dem der in sterben lêrte.
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413 | Lâzâ klingen! waz dô swerte erklanc,und waz dâ fiwers ûz helmen spranc,dâ der vogt von Baldacselbe strîtes sich bewac! |
5 | der getorste unde mohte.lützel iemen daz getohte,daz er im gaebe gegenstrît.iedoch an der selben zîtein rîter unders rîches vanen |
10 | begunde die Franzoyse manen,und sînen friunt Rennewart.er nam daz ors ungespartmit den sporen sêre,er rief gein Terramêre |
15 | 'her an mich, alt grîser man!du hâst uns schaden vil getân:ich gib dir strît, sît du des gers.'grâve Milôn von Niverswas der manlîche man genant. |
20 | des rîchen Terramêres hantimz leben ûzem verhe sneit.diu tât was Rennewarte leit:den dûhte der schade alze grôzumb sînen werden schargenôz. |
25 | den rach er alsus schiere.er sluoc werder künege viere,Fabûren unde Samirant,Samûêln unde Oukidant.winsterhalp an sîns vater schar |
30 | nam er des fünften küneges war:
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414 | Der hiez Môrende:von Rennewartes hendewart der selbe ouch tôt gevalt.alsus er Milônen galt. |
5 | von sînem ungefüegen glâzhuop sich vor im ein fîâz.des heres ûz Valfundêkêrt ein teil geime sê:si mohten langer strîten niht. |
10 | ir hêrren Halzebier man gihtdaz er des tages mit sîner scharalrêrst der vînde naeme war,daz er des sturmes begunde.hie der müede, dort der wunde, |
15 | entwichen schône idoch mit werhinz ir schiffen gein dem mer.nâch den was Rennewarte gâch:des markîs volc im zogete nâchmit swertslegen unz an den stat, |
20 | des er doch ir decheinen bat,die Monschoye schrîten.an den selben zîtender pfallenzgrâve Bertramdaz herzeichen wol vernam |
25 | in einer sentîne,und siben der mâge sîne,dâ si gevangen lâgenund grôzes kumbers pflâgen.Munschoye wart von in bekant. |
30 | ir hüetaer wârn von Nubîant.
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415 | Munschoye ouch si dort undenschrîten, die gebunden.dô Rennewart der starkekom dâ diu barke |
5 | vome kiele unz an den statreichte, und er dar în getrat,er schufft dâ manegen über bort.si vluhen unz an des kieles ort,etslîche unz in die sentîn: |
10 | dâ wolten si genesen sîn.er brach die dillen nâch in dan,unz er si gar her für gewan.Munschoye schriren dise ehte:er marcte ir stimme rehte, |
15 | daz si schrîten nâch der franze.manec unsüeze schanzewart getoppelt dâ der heidenschaft.er warf ir vil mit sîner kraftal gewâpent in daz mer. |
20 | harte kleine half ir wer.dô twanger die von Nubîant,daz si sluzzen ûf diu bant,armîsen, îsenhalten.sus kund er zühte walten, |
25 | daz er der hüetaer keinen sluoc:die heten angest doch genuoc.aldâ wart ledic Gibelîn,Bertram und Gaudîn,Hûnas und Samsôn. |
30 | ir hüetaere enpfiengen lôn
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416 | Dâ mit daz er den lîp in liez:von arde ein zuht in daz hiez,sît si âne wer dâ lâgenund swert noch pogen pflâgen. |
5 | dâ bliben die von Nubîant:ûz durch die barken ûfez lantdise ahte fürsten kêrten,die der heiden schaden mêrten,Bertram und Gêrart, |
10 | Hûwes unde Witschart,Sansôn unde Gaudîn,Hûnas von Sanctes und Gibelîn.ê die gewunnen harnasch,bî liehter sunnen dâ verlasch |
15 | manegem Sarrazîn sîn lieht.dise ähte mohten strîten niehtê daz in gap strîtes kleitder mit der stangen vor in streit.der sluoc der heiden dâ genuoc, |
20 | manegen der sölh harnasch truoc,sich möhte ein keiser wâpen drîn,swâ der im sturme solte sîn.dise ähte fürsten wol geborn,îsenhosen unde sporn, |
25 | halsperge, helme unde swert,der heten wel die helde wert.niht wan orse in gebrast.Rennwart wol schutte sînen ast:ich meine sîner stangen swanc, |
30 | der ûf helmen unde ûf schilden klanc,
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417 | Daz man und ors dar under starp.do der orse dâ sô vil verdarp,daz widerriet im Bertram:des fürsten rât er sus vernam. |
5 | 'du solt die rîter stôzen,die gewâpendn und die blôzen,mit der stangen ûf die erden:lâz uns der orse werdensô vil daz wir gerîten: |
10 | sô helfe wir dir strîtenze orse baz dan ze fuoz.''des râtes ich dir volgen muoz,'sprach der junge Rennewart.mit stôzen was dô ungespart |
15 | vil der Sarrazîne.er dâhte 'ob ich die mîneze orse möhte bringen,die liezen swert erklingen.'swaz er dô rîter nider stiez, |
20 | der guoten orse er dâ niht liez,er zôh se disen ähten dan.lantgrâf von Dürngen Hermanhet in ouch lîhte ein ors gegebn.daz kunder wol al sîn lebn |
25 | halt an sô grôzem strîte,swa der gernde kom bezîte.der rede sî nu hie ein ort:nu hoert ouch wie si strîten dort.Esserê der emerâl |
30 | mit zimierde lieht gemâl,
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418 | Ein fürste ûz Halzebieres her,der hielt mit rotte aldâ ze werdennoch unbetwungen.Rennwart kom gedrungen, |
5 | daz er in möht erlangen.er stiez in mit der stangendurch den lîp der wâpen truoc,wol klâftern lanc: des was genuoc.des ors wart dô Gibelîn, |
10 | dar ûf er manegen Sarrazînverschriet. nu sint dise ähteûz Willehalms geslähteze orse und wol bereite:in den strît gap in geleite |
15 | ir niftl Alîzen soldier.nu ersâhen si daz Halzebiervor in als ein eber vaht:doch was sîn ellenthaftiu mahtmüede, wand er al den tac |
20 | zors und ze fuoz der strîte pflac,des noch sîn prîs hât lobes lôn.nu bekant in Sansônbî dem schilt (des was doch wênic ganz):dâ wart gerochen Vivîanz |
25 | mit den swerten sêre,und daz er Terramêredise ähte gevangen gap.wan daz des sturmes urhapdes tages von sîner hant geschach, |
30 | si heten groezer ungemach,
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419 | Dise äht, von im gewunnen.des strîtes wart begunnenan den künec von Falfundê:si tâten im, er tet in wê. |
5 | ey got daz dus verhanctes!Hûnas von Sancteslac vor sîner hende tôt.von wunden harte grôze nôtdie sibene enpfiengen, swaz der was, |
10 | ê daz si tôt ûfez grasden starken künec gevalten.ime sweize muose erkaltensîn werder lîp, ê der erstarp,der ie nâch sölhem prîse warp |
15 | des andern künegen was ze vil.er stiez sô kostebaeriu zilmit manheit und mit milte,daz er durch nôt bevilteander künege sîne genôze. |
20 | sus starp der schanden blôzeân alle missewende.man giht daz sîne hendewol getorsten strîten unde geben,zuht mit triwen, al sîn leben |
25 | al dise werdeclîchen siteunz an den tôt im wonten mite.ûz sehs hern der er pflacmanec fürste umb in gestreut lac,die smorgens zuo zim wârn geschart. |
30 | gerne het in Terramêr bewart.
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420 | Man hôrt dâ manege krîe.da ergienc ein temperîe,als wir gemischet nennen.man moht unsamft erkennen |
5 | den getouften bî dem Sarrazîn.Alitschanz muoz immer saelic sîn,sît ez sô manec bluot begôz,daz ûz ir reinem verhe flôz,die vor gote sint genesen. |
10 | nu müez wir teilnüftic wesenir marter unde ir heilekeit!wol im der dâ sô gestreit,daz sîn sêle signunft enpfienc!saeleclîche ez dem ergienc. |
15 | hurtâ, wie der markîsden bêden leben warp dâ prîs,dises kurzen lebens lobe,und dem daz uns hôh ist obe!swâ die gezimierten |
20 | ûf in punierten,ungezalt valt er se nider.ez wart ouch Rennewarte siderein ors, hiez Lignmaredî.daz lief mit laerem satel bî |
25 | dem künege Oukîne.der mante al die sîne,er sprach 'ôwê wa ist Poydwîz,an dem lac mîner vreuden vlîz?hie kumt sîn ors, daz er reit, |
30 | daz er mit sîner hant erstreit
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421 | vor dem berge ze Agremuntîn.ouwê,' sprach er, 'sun mîn,Sol ich dich immer gesehen?dîn vriunt dîn vînde müezen jehen |
5 | daz dîn hant manegen sig ervaht.dir was der sig ouch wol geslahtvon mir: ich wart nie sigelôs,wan hiute, ob ich dich verlôsgein dem Rômaere Lôys. |
10 | ob die getouften dînen prîsbekanten, in waere leitdîn sterben, ob si sicherheitkunnen nemen, unde op siedîn tugent wisten. ich friesch nie |
15 | dînen glîchen ûf der erden.ich muoz ertoetet werden,ichn versuoche war du sîst getân.'sus kom der klagende grîse manûf den marcrâven gevarn. |
20 | der kunde in dâ vor wol bewarn,daz er dar nâch iht dorfte klagn.doch wart sîn helm alsô durchslagnvon der Oukînes hant,daz man in bluotic dürkel vant, |
25 | swer in dar nâch wolte sehen.der marcrâve muose jehendaz in ein helt dâ bestuont,dem elliu wâfen waern unkuontsînem verhe schadehaft. |
30 | mit guoter kunst, mit starker kraft
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422 | was al sîn harnasch geworht.er was ouch selbe ie unervorhtIn manegem sturme erkennet:sîn prîs was hôch genennet. |
5 | ûz der jugent in sîns alters tageranc sîn hant nâch dem bejage,mit milte, mit manlîcher tât,dâ von man lop ze reden hât:sîn lîp nie zageheit erschrac. |
10 | manegen ellenthaften slacenphienc von sîner werden hantder fürste ûz Provenzâlen lant.Willehalm sich muose wern,ob er den lîp dâ wolte ernern. |
15 | Schoyûse wart geswenket,dâ der schilt was gehenketbî des helmes snüere stricke.si wâren bêdiu dicke,von palmât ein collier, |
20 | von stahel ein veste hersenier.daz half niht al sîn herte:rehte als ein swankel gertewart ez hin ab gehouwen.den lîp man mohte schouwen |
25 | âne houbt im satel sîn.dâ viel dem künege Oukîndez houbet und der schilt ze tal,dar nâch der lîp über alunderz ors ûf die molten. |
30 | sus starp der umbescholten.
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423 | Der künec Arestemeizund der künic von Belestigweizund der starke künec Haropîn(die getorsten wol in sturme sîn) |
5 | dô kômn mit rotte sunder.er moht dâ kiesen wunder,swerz müezic was ze schouwen.ir her almeistic frouwenmit zimierde santen dar. |
10 | der drîer künege, ir keines scharwas dennoch an die rîter komn:dâ hete si Larkant von genomn,manec enger furt, den si ritn:si kômn alrêrst nu dâ si stritn. |
15 | innen des ruowte ouch Rennewart.ob sîn besenget junger bartmit sweize iht waere behangen,und ob in sîne stangenwaer inder swertes slac geschehen? |
20 | jâ, man mohte an ir wol sehendaz dran diu stähelîniu bantvonme drume unz an die hantvaste wârn verschrôten.man mohte se für die tôten |
25 | wol zeln, die daz tâten.nu was der strît gerâtenzeime alsô verrem ruckevon der drîer künege drucke,daz sêre entweich diu kristenheit. |
30 | diu tât was Rennewarte leit.
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424 | Der sah den wehsel an der diet:swâ müediu schar ûz sturme schiet,sô kom manc ander mit kraft.sô vil was der heidenschaft, |
5 | daz nie geprüevet wart ir zal.manec hurte dâ sô lûte erhal,dâ von daz kristenlîche herbegunde müeden an der wer.ze helfe kom in Rennewart. |
10 | er kêrte hin dâ Gêrhartwol vaht und die mâge sîngein dem starken künege Haropîn,dem alten Tananarkeys.zuo des burcrâven von Beâveys |
15 | rotte wâren si dâ komn.die heten schaden ê genomnan ir hêrrn, der was erslagn:si getorsten werdeclîche tragnnoch sîne baniere. |
20 | Rennewart si schierebekande, und daz des rîches vanevon in was entwichen danedurch dise geruoweten schar drî.Iwân von Roems ûz Normandî |
25 | was ders rîches vanen truoc.starc und manlîch genuocwas des herze und al sîn lide.er hete des tages âne vridedurch manege schar gedrungen, |
30 | dâ swert ûf im erklungen.
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425 | Dô der Rennewarten sach,in dûht daz er nie ungemachdes tages in sturme enpfienge,swie ez dar nâch ergienge. |
5 | sich koberten die getouften gar,und nâmen niwes schaden war.dô kom der künec von Nubîant,sîner süne vierzehen erkantze küngn in sundern landen. |
10 | die getouften rîter wândendaz dâ snîten rîter ûzem luft.sîn bart was grâwer dan der tuft,des alten künec Purrel.gezimiert manc rîter snel |
15 | geschart mit sînen sünen zuo riten.si hânt noch umben wurf gestriten,alle die getouften dâ.was ir iht mêr anderswâ,diene sâhen sölhes kumbers niht, |
20 | als uns diz mare dannen giht.des küneges schar von Nubîantwas diu hinderst über Larkant.nu ist der schûr gar her für:got waldes an der siges kür. |
25 | Purrel der künec rîchewas gewâpent wunderlîche.sîn halsperc einer hiute was,der hâr schein grüener dan daz grasdaz stêt bî der wisen zûn. |
30 | der wurm hiez neitûn,
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426 | Dâ diu hût was ab geschunden:diu was sô hert erfundenin glîcher art dem adamas.ein schilt ouch drûz gemachet was, |
5 | an allen orten veste,immer ein der besteder ûz der schar kom vînden bî.smârât und achmardî,der beider grüene was ein niht |
10 | gein der grüene als man dem schilde giht.ein ander wurm hiez muntunzel,dar ûz dem künec Purrelein helm was erziuget.diz maere uns niht betriuget: |
15 | daz sult ir hân für ungelogn,reht alsô die regenbogenin vier slahte blicke gevarwas des selben wurmes hâr.als was sîn swarte ouch innen. |
20 | dine kunde niht gewinnenweder schuz noch slac noch stich:der künec mohte troesten sichdaz er âne wundenbelibe zallen stunden |
25 | swenn er dar under waere.niht ze dicke, niht ze swaerewârn die selben wurmes hiute.ez wâren spaehe liute,die worhten sölhe sarwât, |
30 | der man ûf dem Sande wênic hât.
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427 | Sus kom der künec Purrelmit maneger pusînen hel:über al daz her der schal derdôz.die getouften durch nôt verdrôz |
5 | sô maneger niwen starken schar.sich samelierten aber garir sehs vanen zein ander.Purrels sun Alexanderund ein sîn sun Bargîs |
10 | und Purrel selbe wârn gewis,in waere der sig behalten.die jungen vor dem altenalle vierzehene sprancten.ob werdiu wîp des dancten |
15 | den die ir leben danbrâhten, daz was guot getân,dienten si nâch minne:sô het ich zir gewinneunsanfte dâ gepflihtet. |
20 | si wurden des berihtet,wie man in stürmen dienen muozhôhe minne und den werden gruoz.Purrel dâ mohte schouwensîniu kint verhouwen, |
25 | und ander sînes heres vil.diu gebot an sölhem topelspilkund er wol strîchen unde legn:er was mit stichen und mit slegnûz der jugende unz in sîn alter komn: |
30 | sperkraches het er vil vernomn.
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428 | Gein der rehten manheitesîn herze im gap geleite.swâ man des vil von künegen sagt,dâ wirt armmannes tât verdagt. |
5 | arme rîter solten strîten:ein künec wol möhte bîten,unz er vernaem diu maere,wie der furt versichert waere.der Baligânes tohter man |
10 | Purrel ie hôhen prîs gewan,swenn er mit dem swertestrît enpfienc und strîtes werte.nu wart er wol innen des,daz ein sîn sun Palprimes |
15 | gein des rîches vanen kumber leit:der fuort sô tiweriu wâpenkleit,daz man ûz maneger scharnam sîner zimierde war.Purrels ors mit hurt in truoc |
20 | dem sune ze helfe, dâ er sluocKîûnen von Munsurel,und Remôn, des lop was hel,ûz Daniu den barûn.sus beschutter sînen sun. |
25 | dâ lag ouch tôt von sîner hantder werde ûz Purdel Girant.von Poytowe Anshelm lac dâ tôt.des vater leit die selben nôt:der hiez Hûc von Lunzel. |
30 | die fünve sluoc dâ Purrel.
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429 | Noch groezer schade von im geschach.den künec von Nubîant man sacheine strâze houwen durch daz wal.der getouften viel sô vil ze tal, |
5 | daz wîter rûm umb in wart.in den rinc spranc Rennewart,daz er die stangen möht erbürn:man begunde ouch sîne slâ dâ spürn.dô reit der künec Purrel |
10 | starc küene unde snelein ors, gewâpent ûf den huof,daz dicke hurteclîchen schuofsînen willen swenners gerte.Rennewart in werte |
15 | noch mêr denn er im schuldic was.gein dem schilte grüener dann ein grasdiu stange hôhe wart erzogn:der helm gelîchte dem regenbogn:dâ wart ungesmeichet |
20 | helm und schilt erreichetmit eime alsô starken swanc,daz diu stange gar zerspranc.ob der trunzûn swaereûf in den luft iht waere? |
25 | jâ: duo der sich nider liez,durch den helm er einen rîter stiez.Purrelle erkracheten gar diu lit.Kîûn von Munlêûn der smitmit vlîze worht die stangen: |
30 | doch zebrâsten gar ir spangen.
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430 | Wan daz harnasch würmîn,der künec Purrel müeste sînvon dem slage gar zerstobn:sîne friunt diu wâppen mohten lobn. |
5 | seht ob er drûf iht dolte nôt:des einen slags daz ors lac tôt,und der künec lac unversunnenschiere kom gerunnenûz munde ûz ôren unde ûz nasen |
10 | daz macht al rôt den grüenen wasen.mit der fiuste Rennewart dô streit,swaz Purrels hers im gereit.mit der fiuste vaht er fürbaz:sîns edelen swertes er vergaz |
15 | in der scheiden an der sîten.irn gesâht nie fiuste strîtenmanlîcher dan daz sîn.zuo zim hurte Gibelînûf dem ors daz Esserê |
20 | ime sturme was genomen ê:der bat in zucken daz swert.der bet er schiere was gewert.hurtâ, wie daz versuochet wart!vor sînen ekken ungespart |
25 | beleip dô harnasch unde man.swelher im dâ niht entran,des leben muoste sîn ein pfant.er warf ez umbe in der hant,er lobt im valze und ekken sîn, |
30 | er sprach 'diu starke stange mîn
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431 | Was mir ein teil ze swaere:du bist lîht und doch strîtpaere.'obem künege Purrel geschachze bêder sît grôz ungemach, |
5 | den kristen und den heiden.da ergienc von in beidenhurteclîchez kriegen.si liezen gêre vliegenmit anderem ir geschôze. |
10 | von getouften bluotes flôzeund von den werden tôtendaz velt begunde rôten.Purrels her reit âne sper,wan die durch der minne ger |
15 | dâ wol getubieret riten.etslîcher hât noch dâ gebiten,wie sîn vrouwe künne lônen:irne kunde niht geschônenRennewart, dem ouch nâch minne |
20 | stuonden sîner freuden sinne.Purrel der grîse künec altwart dan getragen mit gewaltze fuoze von den sînen.si liezen dâ wol schînen |
25 | daz si wâren unverzagt.ûf sîme schilte, ist uns gesagt,truog in manec rîter wuntanz mer ûf einen tragmuntverre über ein heide. |
30 | si sâhen an im leide.
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432 | Der rîche ellendehete dâ mit sîner hendesînem alter prîs errungen.die vierzehen jungen, |
5 | des künegs süne von Nubîant,ir neve Sînagûn dô vantvil nâch si umbe gekêret.si wârn alsô versêret:waer er mit sîner müeden schar |
10 | ûf sînem orse trachenvarin niht ze helfe zuo geriten,si heten Franzoyse überstriten.dô sah der rîche Terramêran sînen mâgen herzesêr. |
15 | der begunde al die sîne manen.wol truoc des admirâtes vanenvon Salenîe Ektor.Poydjus sah ê dâ vordaz Halzebier was erslagn: |
20 | daz begunder Terramêre sagn,der mêr noch schaden dâ vernam.Rennewart sluoc Gollîamden künec von Belestigweiz.mangem hurteclîchen puneiz |
25 | Rennewart dâ vor gestuont.von im wart Gybôez ouch wuont,der werde burcrâve ûz Cler.da entweich Tybalt und al des her.von Karkassûn Trohazzabê |
30 | geflohen hete wênec ê,
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433 | Der Ehmereizes vanen truoc,unz er resach daz dâ sluocder herzoge BernartEktor, der ie bewart |
5 | was vor aller zageheit.des wart diu schumpfentiure breit,dô der vane dernider lac,den der vogt von Baldacbevalh dem künege Ektor. |
10 | des rîches vane swebt enbor:als tet der vane von Brubant,den Landrîs fuorte an der hant:hôh was der Provenzâle vane,dâ der stern von golde ane |
15 | lac der rîcheit gelîch:sînem vann, des alten Heimrîch,und dem vanen von Tandarnas,dâ der schêtîs under was,den fünf vanen wol gelanc |
20 | gein mangem kumber der si twanc.Bertram und Gybert,der zweier vanen manec swertvolgete nâch bluotvar:Terramêrs kinde schar |
25 | wart von in umbe gewant.waz half sîn her ûz manegem lant?die muosen mit im lîden nôt.der heiden strîtes herte tôtwas, Poydwîz und Halzebier. |
30 | dâ flôch manc edel soldier.
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434 | Swer den keiserlîchen namen hât,den die heiden nennent admirât,derst ouch vogt ze Baldac.Terramêr der beider pflac, |
5 | er was vogt und admirât.seht waz man roemschem keiser lâtze Rôme an roemscher phahte.hôch mit hôher ahtehât roemisch krôn vor ûz den strît, |
10 | daz ir niht ebenhiuze gît:sô scharpf ist roemisch krône ervorht.swaz anderr krône sint geworht,die ûf getouften houbten sint,ir aller kraft gein dirre ein wint |
15 | ist: sine mugens et niht getuon.als het der Kanabêus suonhoehe übr alle dheidenschaftbeidiu von arde und ouch von kraft,und diu erbeschaft von Baligân |
20 | het im gemachet undertânvil künege dienstlîche.waer er noch als rîche,dennoch hât mêr Altissimus.der schuof iz in dem strîte alsus: |
25 | swaz amazûre und eskelîrdâ wârn mit dem von Muntespîr,al sîne künege und emerâlmit schumpfentiure vonme walmuosen flühtic rîten |
30 | mit flust an allen sîten.
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435 | Ir saelekeit si mêrten,mit den swerten umbe kêrtendie kristen al die heidenschaft.der verren und der nâhen kraft, |
5 | dâ für wil ichz hân erkant,mit der wârheit diu gotes hantdes gap die besten stiure.manlîcher schumpfentiurenie geschah in manegen jâren. |
10 | sus wurben die dâ wârenverdecket mit der toufe,so der edele vorloufe,der sîner verte niht verzagtund ungeschütet nâch jagt, |
15 | swenn er geswimmet durch den wâc.dennoch manc koberunge lacan der rîterschaft der Sarrazîn.dâ tet wol ûf der flühte schînFâbors und Kanlîûn |
20 | und Ehmereiz Tybaldes sun,daz si wol kobern kunden.swâ si bekumbert fundenbêde ir mâge unde ir man,alsô hulfen si den dan, |
25 | dês ir rîterschaft hât êre.dannoch hardierten sêredie getouften et mit kalopeiz.möht ir volleclîcher puneizûf den wunden orsen sîn getân, |
30 | sô waer dâ pfandes mêr verlân.
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436 | Hin flôch der admirât(des was et dô kein ander rât)ûf sînem ors Brahâne.gein der muntâne |
5 | kêrte sînes hers genuoc,des man sît dâ vil ersluoc;etlîche ouch gein des meres stade.al gewâpent hin zem bademan manegen fürsten kêren sach, |
10 | des hant nie questen gebrach.etlîche fluhen ouch in daz muor.manc sîdîn gezeltsnuorwart ûf der slâ enzwei getrett.dâ wart man und ors gewett |
15 | in dem wazzer Larkant.dennoch dâ manc getouftiu hantvant vil werlîchen strît:wan swâ die lücken wâren wît,daz si durch mohten brechen, |
20 | slahen unde stechenwas under Josweizes vanen,des hôh gemuoten, der den swanentruoc in vanen unde ûf schilte.der werde künec milte |
25 | muose abem furte entwîchen,doch unlasterlîchen.werlîche er dicke kêrte,sînen prîs er hôch gemêrte:er beschutte manegen Sarrazîn, |
30 | der dâ beliben müeste sîn.
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437 | Der sehs herzeichen ruof,die man smorgens den getouften schuof,wart etswâ nu vergezzen,dô mit swerten was gemezzen |
5 | diu schumpfentiur sô wît, sô grôz.man hôrt dâ mangen niwen dôz:swannen ie der man was benant,alsô schrei er al zehantin fürten unde ûf plâne. |
10 | Gandalûz von Schampâneund die sîne schrîten Provîs.Jofreit von Sâlîsouch sîner krîe niht vergaz.Iper unde Arraz |
15 | schrîten Flaeminge:manges swertes klingeerklanc sô man die krîe schrei.vaste ûf der slâ Nanzeischrîten Lohreine. |
20 | al über die sarcsteine,dâ die gehêrten lâgen,die ze himele ruowe pflâgen,mit swerten an den furt gementwart manc esklîr, der ungewent |
25 | was daz er fliehen solte.der admirât nu doltevon den roemschen fürsten schande.sîne künege ûz mangem lande,man swuor dâ bî ir hulde niht, |
30 | als uns diz maere dannen giht.
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438 | Von hêrren von mâgen beidenschiet ân urloup manec heidenvon strîtes überlaste.volleclîche lanc drî raste |
5 | ein kiel am andern stuont,urssier, kocken, tragamuont,die kleinen und die grôzen,mit baniern überstôzen.swa der rotte anker hêten grunt, |
10 | daz tet ir banier schône kunt.etslîche nâmn unkunden rûm,swenn si durh den frischen pflûmfluhen unz an den salzsê.swer begreif die barken ê, |
15 | der beite sînes bruoder niht.etslîchem esklîr man noch giht,er vrâgte wênic maereumb sînen marnaere.dâ muosen künege selbe varn, |
20 | wolten si den lîp bewarn,etslîche ân segel ûf gezogn.sîner manheit was umbetrognal der heiden admirât,der werlîche genkert hât |
25 | vor sîner schiffunge an dem mer.ich sag iu wer dâ hielt ze wer.Synagûn und Ehmereiz,Prûanz und Utreiz,Iseret und Malatons, |
30 | Marjadox und Malacrons.
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439 | E truogen vörhen rôtiu mâl:rôt wurden vische über alvon dem strîte in Larkant.ouch wart der Provenzâlen lant |
5 | von manger flühteclîchen scharûf der slâ al rôt gevaralsô der berc Tahenmunt.dâ vlôch manc rîter sêre wunt,verhouwen durch sîn harnasch. |
10 | Rennewart kom durch den pfaschze fuoz geheistiert her nâch,dâ er mit manger rotte sachsînen vater den altender jugent gelîche halten |
15 | mit unverzagetem muote.meister Hildebrands vrou Uotemit triwen nie gebeite baz,denn er tet maneger storje nazmit bluote begozzen. |
20 | werlîch und unverdrozzenhielt der vogt von Baldac.hie der stich, dort der slac,swenne ie der niwen storje stôzsich hurteclîchen în geslôz, |
25 | sus kom daz kristenlîche kumn.ich mags wol jehen ûf die frumn:ine mag iu von den zagenan dirre unmuoze niht gesagen.ich sage et von getürste, |
30 | wie der Provenzâle fürste,
|
440 | Willehalm der markîs,und sîne helfaer wurben prîs:der kom mit manegem Franzoys.der herzoge ûz Vermendoys |
5 | und der herzoge Bernart,sîn bruoder, kom ûf der vartmit heller stimme nâch gejagt,und Buove der unverzagt,der lantgrâve ûz Comarzî. |
10 | dem jaget dô aller naehste bîdes alten Heimrîches vane.nu was der heidenschefte banevon huofslegen sô wît erkant,daz man si kuntlîche vant. |
15 | des küneges vane von Tandarnasalrêrst ûz den getouften wasdurch den furt nâch den Sarrazîn.Bertram und Gibelînerhiewen d'êrsten lücken. |
20 | lâzâ nâher tücken!waz man baniere und vanen sachûf der slâ zogen nâch!die sehs vanen der kristenheit,etswâ gezart, etswâ niht breit, |
25 | nu gar durch fürte wâren.ir gefriescht in manegen jârensô hert enpfâhn, sô sûrez komn,als ze bêder sît dâ wart vernomnvon Terramêrs tragamunt. |
30 | des wart manc rîter ungesunt.
|
441 | Der marcrâve nu niht des lât,ern dringe et gein dem admirât:daz riet sîns herzen gebot.nu sah er Kâhûn den got |
5 | ûf eime grîfen gemâlals in Baligân ze Runzevâlgein dem keiser Karle truoc:Terramêres schilt genuocwas dennoch mêr gehêret. |
10 | des wart manc helt versêret,do der marcrâve diu wâpen kôs,dar under Baligân verlôsden lîp, und Palprimes sîn sun.ir werder got Kâhûn |
15 | ûf ir schilte den grîfen reit,dar unde ouch Terramêr hie streit.im wârn diu wâpen wol geslaht:er erbt ir rîcheit unde ir maht.Volatîn mit sporn betwungen |
20 | wart dâ vil swerte erklungen.vil künege ûz der heiden herwârn vor ir admirât ze wer,etslîch sîn kint unt manec sîn mâc.hie vome stich, dort vonme slac |
25 | geschach dâ vil der wunden:siech wurden die gesunden.dâ was diu ruowe strenge:von maneger hurte engewart ûf dem wîten plâne. |
30 | Terramêr ûf Brahâne
|
442 | Mit volleclîcher huortean den marcrâven ruorte:er sluog in durch den helm sînnoch sêrre denne in Oukîn |
5 | dâ vor hete verhouwen.man moht ouch dâ nâch schouwendaz dâ sêre wart zetrantder halsperc ûz Jaszerant.durch den grîfen und durch Kâhûn |
10 | wunt wart Kanabêus sun,der edele hôhe recke.diu Schoyjûsen eckein durch al sîn harnasch sneit.den strît mit hurte underreit |
15 | der künec von Lanzesardîn:Canlîûn tet dâ wol schîndaz er sînen vater sachungern in sölhem ungemach.an den kom dô Rennewart: |
20 | des was der bruoder ungespart:von dem wart Canlîûn erslagn.sine kunden niht ein ander sagnvon deheiner künde ê.Rennwart den künec Gibûê |
25 | unz ûf den swertvezzel schriet.durch al der sarringe nieter sluoc den künec Malakîn.Câdor muose der vierde sîn:und dem jungen künec Tampastê |
30 | tet er ouch mit dem tôde wê.
|
443 | des vater sluoc ouch Vivîanzin dem êrsten sturme ûf Alischanz.Wie diu fluht dô geriet!wie daz kint von sîme vater schiet! |
5 | wie schiet der vater vonme kint!seht wie den stoup der starke winther und dar zetrîbe.wer dâ schiet von dem lîbe,wer dâ ze ors ze scheffe entran, |
10 | über al ich des niht kaniuch zeim ende bringenund die nennen sunderlingen.wan der admirât wart sêre wuntgeleit ûf sînen tragamunt, |
15 | der nie mêr schumphentiur enphienc.hoert wer mit im ûz sturme gienc.von Bailîe Sînagûn,und Bargis Purelles sun,und des bruoder Tenebreiz. |
20 | gefurriert was ir sweiz.an diu schef truoc manc rîter guotgeparriert sweiz unde bluot:diu kleider wurden dâ gesniten.dâ wart niht langer dô gebiten, |
25 | mit fluht ein ende nam der strît.daz klagete al sîne kumenden zîtTerramêr der werde.sus schiet von roemscher erdeder dâ vor dicke ûf Rôme sprach |
30 | ê daz diu schumpfentiure geschach.
|
444 | Der goldes rîche Tedalûnund Terramêrs tohter sunPoydjus von Frîende,ieweder sîne hende |
5 | ûf der fluht geruorten sô wol,von ir verhe enphienc den zoldennoch manec getoufter soldier.ecidemôn daz tierin Poydjuses vanen lac: |
10 | dô Tedalûn der flühte pflac,er wolte des vanen niht langer pflegnûf sînen flühteclîchen wegn:der tiure pfellel von Trîant,den Tedalûn fuort an der hant, |
15 | und der schaft lign alôê,und daz sper geworht in Thasmê.dâ mit enpfienc Gandalûzeine sölhe tjost, sîns pluotes fluzden tiuren pfellel gar begôz. |
20 | diu tjost wart hurteclîch sô grôz,dâ von der Schampôneys lac tôt.daz selbe gelt hin wider bôtRennwart der unverzageteze fuoz snellîchen jagete, |
25 | Tedalûnen er resluoc,der ime sturm manlîche truocsînes swestersunes vanen.do begund er Poydjusen manendaz er wider kêrte an in. |
30 | des tet er niht: daz lêrt in sin.
|
445 | Rennwart den grôzen schaden sach,der an dem fürsten dâ geschach,ûz Schampân dem gêrten,und wie die sînen mêrten |
5 | ob im den jâmer alsô grôz.wart ie jâmer des genôz,daz muost vil ougen arnen,und ir herzen sich des warnen,vil wazzers dar ze lîhen, |
10 | und der vreuden sich verzîhen.swâ sô werder tôte laege,wer dâ lachens pflaege?ungern ich iemen des dâ zige.der marcrâve hete den sige |
15 | mit grôzem schaden errungenund jâmers dâ betwungenmanec getouftez herze.der kristenlîche smerzewas in sîn her geteilet. |
20 | vil wundn noch ungeheiletdie sînen fuorten ûfez wal.dâ heten siuftebaeren schaldie minren und die mêrren.het ich einen hêrren, |
25 | vor sîme hazze selten vrî,ob ich im sturme waer dâ bîdâ der sînen lîp verlüre,ob man mich saehe in jâmers küre,des müese ich trüglîche jehen: |
30 | daz moht aldâ niht geschehen.
|
446 | Dâ was gewunnen und verlorn.etslîche heten vreude erkorn:sô heten die andern jâmers hort.daz was der site hie unt dort |
5 | an den selben zîtenime her an allen sîten.swen dâ leben liez der tôt,swie grôz wart anders dâ des nôt,der hete sich selben funden. |
10 | ieslîcher sînen kundensuochte ûf dem wal und ûf der slâ.sô vant er sînen vater dâ,sô vant der sînen bruoder hie:des pflâgen dise unde die: |
15 | sô vant der herre sînen man.mêr vindet der wol suochen kan,denn der suochens sich bewigtund durch sîn trâcheit stille ligt.ob nu gar mîne sinne |
20 | solten sprechen von gewinne,waz manger rîcheit dâ bestuont,mir waer diu zal dannoch unkuont.dâ wurden de armen rîche,die dâ tâten dem gelîche |
25 | daz si nemen woltenals si billîche solten.der rîche, der arme, dirre unt dervant mêr dan nâch sîns herzen ger.ine bin niht derz iu sunder zelt, |
30 | waz ieslîch hant dâ hât gewelt.
|
447 | Bernhart von Brubantblies ein horn, daz Olifantan Ruolandes mundenie ze keiner stunde |
5 | an decheiner stat sô lûte erhal.daz kristen her het ûf dem walbeide freude unde klage.nu was diu sunne an dem tageharte sêr ze tal gesigen, |
10 | manc getouftiu sêl hin ûf gestigen:ez begunde et nâhen der naht.wer in die spîse hête brâhtan manegem ringe schône?die von Samargône: |
15 | ûz Indyâ, von Trîantman wunder dâ von spîse vant,vil spîse ûz Alamansurâ:vil spîse ûz Kânach vant man dâ,vil spîse brâht ûz Suntîn: |
20 | dâ muose ouch mêr der spîse sînvon Todjerne und von Arâbî.ob roemscher keiser waeren drî,ieslîcher mit sunderher,die heten volleclîche zer |
25 | dâ funden ûf ir reise.vil spîse ûz Orkeise,vil spîse ûz Adramahût.dâ wart manec verhouwen hûtmit unkunder spîse erschobn. |
30 | sölhe herberge kunde ich lobn,
|
448 | Swenn ichz gerne taete,dâ ich funde alsölh geraete.ine mac niht geben sundernamnir spîse, dem wilden und dem zamn, |
5 | und ir trinken maneger slahtevon kostenlîcher ahte,môraz, wîn, sinôpel.Kipper und Vinepôpelhânt sô guoter trinken niht gewalt |
10 | als si dâ funden manecvalt.geleschet nâch der hitzewart dâ maneger, daz sîn witzeniht gein Salomône wac.dâ was ir naht unde ir tac |
15 | unglîch an der arbeit.etslîcher tranc daz gar sîn leitmit liebe nam ein ende.swaz al der heiden hendeime sturme heten im getân, |
20 | diu klage muost ein ende hân:in dûhte er hete si alle erslagn,und daz alle helde zagnwaern, wan sîn eines herze.sîn selbes wunden smerze |
25 | was im reht ein meien tou.weder der noch dirre in rou,ez waer sîn vater oder sîn mâc:ern ruochte wer dâ tôt belac,ern ruochte ouch wer dâ lebte. |
30 | sus der nâch prîse strebte.
|
449 | Die de wirtschaft dâ besâzen,den was almeistic lâzenzer âdr od sus zem verhe.vant man dâ rede twerhe, |
5 | diu wart smorgens lîhte sleht.dâ hete der hêrre und der knehtso genuoc daz in niht gebrach.daz was en tiuschen guot gemachen franzoys hetens eise. |
10 | hie der kurteiseund dort der ungehofte man,ieslîcher dâ genuoc gewanvon rîcheit die si funden.etslîcher grôze wunden |
15 | ahte als einer brâmen kraz.die heiden von ir koufschazheten vil gegebn ze zolle.ir werder got Apolle,wolt er zürnen, unde ir admirât, |
20 | des heten dise guoten rât,swenne si ir hulde enbaeren,ob si in ir hazze waeren.Mahumet und Tervigant,Kâhûn, swie si wârn genant, |
25 | al der heidenschefte gote,ûf dem wal die naht wart zir gebotelützel dâ gestanden.in toufpaeren landenhânt si halt noch vil kleinen prîs: |
30 | in diende ouch wênc der markîs.
|
450 | Jêsus mit der hoehsten hantdie clâren Gyburc und daz lantim des tages im sturme gap:er brâht den prîs unz in sîn grap, |
5 | daz er nimmer mêr wart sigelôs,sît er ûf Alitschanz verlôsVivîanzen sîner swester kint,und der mêr die noch vor gote sintdie endelôsen wîle. |
10 | sîner swester sun Mîlewart wol gerochen an dem tage.maneger zunge sprâche klageda'rwurben vil ze klagenneund dâ heime nôt ze sagenne. |
15 | die nie toufes kündeenpfiengen, ist daz sünde,daz man die sluoc alsam ein vihe?grôzer sünde ich drumbe gihe:ez ist gar gotes hantgetât, |
20 | zwuo und sibenzec sprâche, die er hât.der admirât Terramêrmit manegem rîchem künege hêrwolte bringen al die sprâcheûf den stuol hinz Ache |
25 | und dane ze Rôme füeren.si kundenz anders rüerenmit den ecken, die daz wertenund ûf ir verch sô zertendês nu ir sêle sint vil lieht: |
30 | sine ahtent ûf kumber niht.
|
451 | Smorgens do ez begunde tagen,an manegen hûfen getragenwart diu reine kristenlîche diet,den ir saelde daz geriet |
5 | daz si ime sturme ir lîp verlurn.die hôhen sie sunder kurn.der fürste, der grâve, der barûn,swer durch Heimrîches sundâ was belegen ame rê, |
10 | ir necheines sêl wirt nimmer wê.die armen wurden dâ begrabn,und die edelen ûf pâre gehabn,die si ze lande woltenfüeren. waz si dolten |
15 | jâmers, dô man schouwensi muose alsô verhouwen!swâ man sach ir wunden,die wurden an den stundenmit balsem gestiuret: |
20 | rîchiu pflaster wol getiuret,müzzel und zerbenzerî,arômât und amber was derbî.swâ der pflaster keinez lac,dâ was immer süezer smac. |
25 | der balsem lât si fûlen niht:swelhe lîch man sô besiht,gebalsemt fleisch hût unde bein,den sint tûsent jâr al ein,als ob si laege d'êrsten naht. |
30 | sölh art hât balsemlîchiu maht.
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452 | Die fürsten und ir hôhen mansich bereiten umb ein kêren danmit gemeinem râte.si zogten niht ze drâte: |
5 | ir tagereise was niht lanc.etslîchen manec wunde twancsamfte dan ze rîten.wer solt dâ langer bîten?si muosen dannen scheiden. |
10 | jâ lac sô vil der heidendâ der sturm was geschehen:si muosen anderswâ besehenherberge ein lützel dannen baz,dâ waer von bluote niht sô naz. |
15 | der fürste ûz Provenzâlen lantklagete sêr daz er niht vantsînen vriunt Rennewart:im was leit diu dannenvart.er sprach 'in hân noch niht vernumn |
20 | war mîn zeswiu hant sî kumn.ich mein in der ze bêder sîtden prîs behielt, dô diu zîtkom und der urteillîche tac,daz ich von im des siges pflac, |
25 | und von der hoehsten hende.alrêrst mîn ellendeist groezer denne ich waere aldâin der stat ze Siglimessâund dan verkouft ze Thasmê. |
30 | mirst hie vor jâmer als wê.
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453 | Ey starker lîp, clâriu jugent,wil mich dîn manlîchiu tugentund dîn süez einvaltekeitund dîn prîs hôh unde breit |
5 | dir niht dienen lâzen,sô bin ich der verwâzen.hât dich der tôt von mir getân?soltu nu niht mîn dienest hân,und al daz teilen mac mîn hant? |
10 | wan du'rvaehte mir diz lant,du behabtes hie mîn selbes lîpund Gyburge daz clâre wîp.wan dîn ellen ûz erkorn,mîn alter vater waere verlorn: |
15 | ieslîch mîn helfaere,wan du, verloren waere,al mîne mâge und mîne bruoder.du waere mînes kieles ruoderund der rehte segelwint, |
20 | dâ von al Heimrîches kinthânt gankert roemische erde.in alsô hôhem werdekom nie mannes prîs geswebtbî der diet diu hiute lebt. |
25 | du machtes mîne mâge quît.du vaehte an der selben zîtûf dem mere und ûf dem lande.mîn triwe het des schande,ob niht mîn herze kunde klagn |
30 | und der munt nâch dir von flüste sagn.
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454 | Du braeht der Franzoyser hermir ze helfe um die gotes wer,die ûf der fluht wârn gesehen.ich mac wol dînem ellen jehen |
5 | daz alle getouften liutedich solten klagen hiuteund dich fürbaz klagen al die zîtdie got der werlt ze lebenne gît.du hâst dem toufe prîs bejagt. |
10 | vil manegiu jâr man noch sagtwie du vaehte ûf Alitschanz.Mîle unde Vivîanz,duo ich iuch und al mîn her verlôs,sô grôze flust ich dâ niht kôs. |
15 | got, hât dîn erbärme kraft,al d'engele in ir geselleschaftmüezen mîne flust erkennen.diz sî mîn hellebrennen,daz diu sêle mîn decheine nôt |
20 | fürbaz enpfâhe, sît mir tôtdes lîbes vreude ist immer mêr.Altissimus, sît sölhiu sêrmir hânt gegebn die heiden,nu bewar mich vor dem scheiden |
25 | von dir am urteillîchen tage,und vor der endelôsen klageder du niht pfligest ze wenden.dîn erbarme müeze sendenmir sô trôstlîchen trôst, |
30 | des diu sêle ûz banden werde erlôst.
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455 | Man mag an mîme helme sehendaz ime sturme ist geschehenûf mich manc ellenthafter slac:ouwê daz ich niht tôt belac |
5 | von des admirâtes handen!do der keiser Ruolandenverlôs von Marssiljen her,und Oliviern der wol ze werwas, und 'de&rcirc; bischof Turpîn, |
10 | noch ist diu flust groezer mîn.ist mich von Karle ûf erborndaz ich sus vil hân verlorn?der was mîn hêrre und niht mîn mâc,dechein sîn sippe an mir lac: |
15 | von wem ist mich ûf gerbetdaz ich bin sus verderbet?waz touc mir nu fürsten name?mîn tôtiu vreude, niht diu lame,ime herzen ist verswunden. |
20 | die vremden und die kunden,von den bin ich gunêret,sît mir sus ist verkêretal mîns hôhen muotes kraft.manec trûrec man kumberhaft |
25 | hie vreude enpfienc von mîner hant,dô ich der Provenzâlen lantmit grôzen vreuden hie besaz:jâ dorfte ninder fürbazder kumberhafte ellende, |
30 | niht wan gein mîner hende.
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456 | Mîner flust maht du dich schamn,der meide kint. in dîme namnwas mîn verch, mîn habe geveilet.diu lücke ist ungeheilet, |
5 | die mir jâmer durchez herze schôz.stêt dîn tugent vor wanke blôz,du solt an mir niht wenkenund mîne flust bedenken,sît entwarf dîn selbes hant |
10 | daz der vriunt vriundinne vantan dem arme sîn durch minne.reht manlîche sinnedienent ûf wîplîchen lôn.manegen sperkraches dôn |
15 | hân ich gehôrt umb ein wîp,diu nu leider mînen lîpmac dirre flust ergetzen niht:mîn herze iedoch ir minne giht.wan dîn helfe unde ir trôst, |
20 | ich waere immer unrelôstvor jâmers gebende:aller künege hendemöhten mit ir rîcheitniht erwenden mir mîn leit.' |
25 | dô der fluz sînr ougen regenhet der zäher sô vil gephlegendaz ir zal was umbekant,dô kom Bernart von Brubant:der strâfte in unde nam in abe |
30 | von sîner grôzen ungehabe.
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457 | Do der herzoge in trûrec sach,zem marcrâven er dô sprach'du bist niht Heimrîches suon,wiltu nâch wîbes siten tuon. |
5 | grôz schade bedarf genendekeit.über al diz her wirt ze breitder jâmer durch dich einen,wiltu hie selbe weinen,reht als ein kint nâch der brust. |
10 | süeze vinden, manege sûre flust,niht anders erbes muge wir hân.du selp sibende starker man,an den sô hôher art ist schîn,wir müezen landes hêrren sîn: |
15 | wer liez uns lant und lande hortâne bluot und swertes ort?Tybaldes lant und des wîpdu hâst; dar umbe manegen lîpnoch gein uns wâgen sol sîn vâr. |
20 | du weist wol, über sehs jârsprach al der heiden admirâtsîn samenunge, diu nu hâtunser verch hie niht gespart.um dînen vriwent Rennewart |
25 | mirz herze und d'ougen jâmerc sint:wand errlôste ouch mir mîn kint,den pfallenzgrâven Bertram,und siben fürsten er dâ namin prîsûn ûz îsernbant, |
30 | aldâ er si beslozzen vant.
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458 | Der rîche, der arme, ietweder giht,unser leger sî hie enwiht.wol ûf, herbergen von dem wal.wir sulen an bergen unde an tal |
5 | Rennwarten suochen heizen,und ûf schoenem velde erbeizen,dâ niht sô vil der tôten lige.wir hân mit schaden disen sigeerrungen gein der überkraft |
10 | an stolzer werden heidenschaft.nu haben manlîchen muot!nâch dem gelîch denn maneger tuot,den hie vil kumbers twingetund ouch mit jâmer ringet. |
15 | wa ervaht ie fürste dîn genôzschumpfentiure alsô grôz?diu ist sît Adâmes zîtalsô breit und alsô wîtan deheider stat vor uns geschehen. |
20 | wir muosen halt die heiden sehenûf ir fluht gar unverzagt:waz ob uns ûf dem nâhjagtRennwart ist ab gevangen?ist ez im sus ergangen, |
25 | da engegen hab wir gaebez pfant.gevangen ist in Larkantder künec von Scandinâvîâ,der wol ze wer hielt aldâ.wir hân zweinzic ode mêr |
30 | hôher künege und fürsten hêr,
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459 | Der etslîcher ist sô wert,des Terramêr hin wider gert:gein den wirt Rennewart wol quît.nu soltu werben (des ist zît) |
5 | daz man dir antwurtedie ûf velde unde in furte,ûf dem mer in al den schiffen,der heiden sî begriffen.ze scherme dîme lande |
10 | soltu gern alsölher pfande.gich, dun wellst ir schatzes niht.ieslîch fürste hie wol sihtwelch nôt dich darzuo dwinge.nu rît an alle ir ringe. |
15 | dîn vater und die bruoder dînsulen mit dir an der rede sîn:wir hân ir doch daz mêrre teil.nu wis mit andaehte geil:got hât dich hie wol gêret |
20 | und dînen prîs gemêret.'Willalm an Bernarten sach:zem herzogen er dô sprach'got weiz wol waz er hât getân.nu geloube, manlîch wîser man, |
25 | ob du sîst sô gehiure,dirre sige mir schumpfentiurehât ervohten in dem herzen mîn,sît ich guoter vriunt muoz âne sîn,an den al mîn vreude lac. |
30 | ôwê tag, und ander tac!
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460 | Ein tac, dô mir Vivîanswart erslagen ûf Alischans,selbe sibende fürste, und al mîn her,wan daz ich selbe entreit mit wer. |
5 | mîn bestiu helfe aldâ beleip.diu grôze flust mich dar zuo treipdaz ich dîne genâde suochte,und maneges der des ruochtedaz er sîn triwe erkante |
10 | und in mîn helfe ernante.gestern was mîn ander tac.von den heiden ich wol sprechen mac,daz mîn vreude ist verzinset dran,swaz der mîn herze ie gewan. |
15 | iedoch stêt ez mir alsô:ich muoz gebâren als ich vrôsî, des ich leider niht enbin.ez ist des houbtmannes sin,daz er genendeclîche lebe |
20 | und sîme volke troesten gebe.du solt mit mir rîteninz her an allen sîten.sô nu geherberget wirt,ich getrûwe im wol daz niht verbirt |
25 | keins ringes hêrre, erne gebemir swaz heidenschaft dran lebe.'si riten unde erwurben garswaz ûz al der heiden scharder hôhen dâ gevangen was, |
30 | daz mans im brâhte ûf bluomen gras
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461 | Für Heimrîches preimerûn:der behielt se sîme sun.Willehalm der markîsmoht des jehen für hôhen prîs: |
5 | er het ze sînen handenswaz ûz al der heiden landender hôhen was gevangen dâ.der künec von Scandinâvîâwas wol von sîner tugende erkant. |
10 | al der heiden sunderlantbehalten heten ninder wîp,diu ie sô kürlîchen lîpsît Even zît gebaere.daz wârn von dem diu maere. |
15 | der marcrâf nam des sicherheit:die andern wurden al bereitbeslozzen în îsernbant.ze landes hêrren ir bekantwarn fünf und zweinzec mit der zal. |
20 | dô si entwichen von dem wal,si wârn ergriffen an dem merbî ir admirâtes wer.mit zuht des marcrâven muntsprach 'mir ist ein dinc wol kunt |
25 | an iu, künec Matribleiz,daz ich die wâren sippe weizzwischen iu und dem wîbe mîn:durch si sult ir hie gêret sînvon allen den diechs mag erbiten. |
30 | ir habt mit werdeclîchen siten
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462 | Iwer zît gelebt sô schône,daz nie houbt under krôneob küneges herzen wart erkant,den beiden vor ûz waere benant |
5 | sô manec hôhlîcher prîs.ich mag iuch lobn in allen wîs,zer manheit und zer triuwe,und zer milte ân riuwe,und zer staete diu niht wenken kan. |
10 | ich künd iu, wol gelobter man,mînen willen, des ich bite:ich getrûwe iu wol, ir sît dermite.nemt dirre gevangen liute ein teil,die ûf ir eit und ûf ir heil |
15 | niht wan die rehten wârheit sagen,swaz hie künege lige erslagen,daz ir die suochet ûz dem walund rehte nennet über albeide ir namen unde ir lant. |
20 | die sol man heben al zehantschône von der erden,daz se iht ze teile werdendecheime wolf, decheime rabn.wir sulen si werdeclîcher habn |
25 | durch die diu von in ist erborn:swaz Gyburg mâge ist hie verlorn,die sol man arômâten,mit balsem wol berâten,und bâren küneclîche, |
30 | als ob in sîme rîche
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463 | Dâ heime ieslîcher waere tôt.'Matribleiz zehant sich bôtze tal gein sînen fuozen nider.der wart schier ûf gehaben sider. |
5 | dô danct er dem markîs,und sprach alsô, daz al sîn prîsmit der tât waere beslozzen,und sîn triwe mit lobe begozzen,des sîn saelde immer blüete |
10 | und sîn unverswigeniu güete.Matribleiz sprach aber mêr'unser wer und unser gote hêrhalf niht, wirn müesen unverholendie wâren schumpfentiure dolen. |
15 | daz unser fluht ie wart gesehen,des mac mîn herze unsanfte jehen.mîn werder got Kâhûn wol weiz,sîn dienstman Matribleizwart zer fluht nie geborn: |
20 | ich was ie wol zer wer erkorn,giht es daz getoufte her.ich wart ergriffen an der werund in Larkant gedrungen,der fluht gar unbetwungen. |
25 | mîn eines rüemen hilfet niht,sît man mich hie gevangen siht.het wir uns alle baz gewert,des waere der heiden mêr ernert,und der admirât sô hinnen kumn, |
30 | daz im niht prîses waere genumn.'
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464 | Der marcrâve tet im kuntum einen senlîchen funt,den er hete funden'dô was überwunden |
5 | an dem mer der Kanabêus suon.swer dô mit nemen iht wolde tuon,daz tet wol ieslîch kristen hant.an sîme ringe ich stênde vantein preimerûn hôh unde wît |
10 | gar von blankem samît.ûz der heiden ê ein priester grâwas dar under meister dâ.ich was durch mînen helm versnitn:al tewende ich drunder kom geritn, |
15 | niht durh nemens vâre.ich vant drî und zweinzec bâre,als manegen tôten künec dâ ligen,gekroent. ir namen sint unverswigen:ze ende ieslîcher bâre drum |
20 | hât ir epitafîuman breiten tavelen, die sint golt.ich geloube im wol, er waere in holt,swer die koste durch si gap.dar an was ieslîch buochstap |
25 | mit edelen steinen verwiert,al die bâre wol geziert.man list dâ kuntlîcheir namen unde ir rîche,wannen ieslîcher was erborn, |
30 | und wie er hât den lîp verlorn.
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465 | Mich gerou daz ich dar under was.idoch ein teil ich dâ las,und vrâgte den priester maere,von wem diu koste waere. |
5 | des jah er ûf den admirât.mîn van ez dâ beschirmet hât:den hiez ich stôzen derfür,und bat sîn pflegen, daz iht verlürder priester dar unde. |
10 | sölh vinden schuof mîn wunde.ich sach dâ manec balsemvaz.hêr künec, ich sagez iu umbe daz:ob wir balsem sulen hân,den sol iu der priester lân, |
15 | und dar zuo swaz dar under sî:daz sî der pflege vor mir nu vrî.nu füert die tôten werdenvon der toufpaeren erden,dâ man si schône nach ir ê |
20 | bestate. ich sol iu schaffen êstarke mûle die si tragen,künege die hie sint erslagen;und liute die der bâre pflegn,ûf brükke, in furte, und an den wegn. |
25 | ob irs geruochet unde gert,sô sît noch mêr von mir gewert.ir sult hie unbetwungen sîn.sprechet selbe: swaz ist mîn,daz sult ir nemen al bereit. |
30 | sît ledec iwer sicherheit.
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466 | Hêr künec, als ich iuch ê bat,nu rîtet ûf die walstatund ûf die bluotvarwen slâ.swaz ir künege vindet dâ, |
5 | die bringet Terramêre,der die grôzen überkêretet âne mîne schulde,des genâde und des huldeich gerne gediende, torst ichs biten, |
10 | swie er gebüte, wan mit den sitendaz ich den hoehsten got verküreund daz ich mînen touf verlüreund wider gaeb mîn clârez wîp.für wâr ich liez ê manegen lîp |
15 | verhouwen als ist hie gesehen.hêr künec, ir muget im dort wol jehen,ich ensendes im durch forhte niht,swaz man hie tôter künege siht:ich êre dermit et sînen art, |
20 | des mir ze kürzwîle wartan mînem arme ein süezez teil,dâ von ich trûric unde geilsît dicke wart, sô kom der tacdaz Tybalt gein mir strîtes pflac. |
25 | vor dem möht ich hie wol genesen,swenn ze Baldac wolte wesenbî dem bâruc der admirât,der mich nu hie gesuochet hât.ich bevilh iuch, künec Matribleiz, |
30 | dem der der sterne zal weiz
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467 | Unt der uns gap des mânen schîn.dem müezet ir bevolhen sîn,daz er iuch bring ze Gaheviez.iwer herze tugende nie verliez.' |
5 | der marcrâf guot geleite dangap dem hôch gelopten man,und swaz man tôter künege vant.sus rûmt er Provenzâlen lant.. . . . . . . . . . . . . . . . . |