Wolfram von Eschenbach
1170/75 - nach 1220
Titurel
Fragment I
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1 | Dô sich der starke Tyturel mohte gerüeren,er getorste wol sich selben unt die sîne in sturme gefüeren:sît sprach er in alter «ich lernedaz ich schaft muoz lâzen: des phlac ich etwenne schône und gerne.
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2 | Möht ich getragen wâppen,» sprach der genende,«des solt der luft sîn gêret von spers krache ûz mîner hende:sprîzen gæben schate vor der sunnen.vil zimierde ist ûf helmen von mînes swertes eke enbrunnen.
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3 | Obe ich von hôher minne ie trôst enphienge,und op der minnen süeze ie sælden kraft an mir begienge,wart mir ie gruoz von minneclîchem wîbe,daz ist nu gar verwildet mînem seneden klagendem lîbe.
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4 | Mîn sælde, mîn kiusche, mit sinnen mîn stæte,und op mîn hant mit gâbe oder in sturme ie hôhen prîs getæte,daz mac niht mîn junger art verderben:jâ muoz al mîn geslähte immer wâre minn mit triwen erben.
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5 | Ich weiz wol, swen wîplîchez lachen enphæhet,daz imêre kiusche unde stætekeit dem herzen næhet.diu zwei kunnen sich dâ niht gevirren,wan mit dem tôde al eine: anders kan daz niemen verirren.
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6 | Dô ich den grâl enphienc von der botscheftedie mir der engel hêre . . . . enbôt mit sîner hôhen krefte,dâ vant ich geschriben al mîn orden.diu gâbe was vor mir nie menneschlîcher hende worden.
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7 | Des grâles hêrre muoz sîn kiusche unde reine.ôwê, süezer sun Frimutel, ich hân niht wan dich al einemîner kinde hie behabet dem grâle.nu enphâch des grâles krône un den grâl, mîn sun der lieht gemâle.
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8 | Sun, du hâst bî dînen zîten schiltes ambetgeurbort hurteclîchen. dîn rat was aldâ verklambet:ûz der rîterschaft muos ich dich ziehen.nu wer dich, sun, al eine: mîn kraft diu wil uns beiden enphliehen.
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9 | Got hât dich, sun, berâten fünf werder kinde:diu sint och hie dem grâle ein vil sælec werdez ingesinde.Anfortas und Trevrezent der snelle,ich mac geleben daz ir prîs wirt vor anderm prîse der helle.
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10 | Dîn tohter Schoysîâne in ir herze besliuzetsô vil der guoten dinge, dês diu werlt an sælden geniuzet:Herzelöude hât den selben willen:Urrepanse de schoyen lop mac ander lop niht gestillen.»
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11 | Dise rede hôrten rîter unde frouwen.man mohte an templeisen manges herzen jâmer schouwen,die er dicke brâhte ûz manger herte,swenn er den grâl mit sîner hant und mit ir helfe rîterlîchen werte.
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12 | Sus was der starke Titurel worden der swache,beidiu von grôzem alter und von siecheite ungemache.Frimutel besaz dâ werdeclîcheden grâl ûf Muntsalvâtsche: daz was der wunsch ob irdeschem rîche.
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13 | Dem wâren sîner tohter zwuo von den jâren,daz si gein hôher minne an vriundes arm volwahsen wâren.Schoysîânen minne schône gertevil künge ûz mangen landen; des si doch einen fürsten gewerte.
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14 | Kîôt ûz Katelangen erwarp Schoysîânen.schner maget wart nie gesehen sît noch ê bî sunnen noch bî mânen.ouch het er manger tugende genozzen:sîn herze was gein hôhem prîs ie der kost und der tât unverdrozzen.
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15 | Si wart im schône brâht und rîlîche enphangen.der künec Tampunteire, sîn bruoder, kom ouch ze Katelangen.rîche fürsten ungezalt dâ wâren:sô kosteclîche hôchgezît gesach noch nie man bî mangen jâren.
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16 | Kîôt, des landes hêrre, prîs het erworbenmit milte und ouch mit ellen: sîn tât was vil unverdorben,swâ man hurteclîche solte strîtenunde ouch durch der wîbe lôn gezimieret gein der tjoste rîten.
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17 | Gewan ie fürste lieber wîp, waz der dolteder herzenlîchen wünne, als ez diu minne an in bêden wolte!ôwê des, nu nâhet im sîn trûren.sus nimet diu werlt ein ende: unser aller süeze am orte ie muoz sûren.
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18 | Sîn wîp in ze rehter zît gewerte eins kindes.daz mich got erlâze in mînem hûs eins solhen ingesindes,daz ich alsô tiure müese gelten!die wîle ich hân die sinne, sô wirt es von mir gewünschet selten.
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19 | Diu süeze Schoysîâne, diu clâre und diu stæte,gebar mit tôde eine tohter diu vil sælden hæte.an der wart elliu magtlîch êre enstanden:diu phlac sô vil triuwen, die man von ir noch saget in manegen landen.
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20 | Sus was des fürsten leit mit liebe underscheiden:sîn jungiu tohter lebte, ir muoter tôt, daz heter an in beiden.Schoysîânen tôt half im ûz borgendie flust an rehten fröuden und gewin immer mêre an den sorgen.
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21 | Do bevalch man die frouwen mit jâmer der erden.si muose gearômâtet und gebalsmet ê schône werden:durch daz man lange muose mit ir bîten.vil künge unde fürsten kom dar zer lîchlege an allen sîten.
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22 | Der fürste hête sîn lant von Tampunteire,von sînem bruoder, dem künc, den man dâ hiez von Pelrapeire.sîner kleinen tohter bat erz lîhen:er begunde sich des swertes, helmes unde schiltes verzîhen.
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23 | Der herzoge Manfilôt sach vil leidean sînem werden bruoder: daz was ein sûriu ougenweide.er schiet ouch durch jâmer von dem swerte,daz ir deweder hôher minn noch tjoste niht engerte.
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24 | Sigune wart daz kint genant in der toufe,die ir vater Kîôt het vergolten mit dem tiuren koufe:wan er wart ir muoter du si âne.die sich der grâl zem êrsten tragen lie, daz was Schoysîâne.
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25 | Der künec Tampunteire Sigûnen die kleinenzuo sîner tohter fuorte. [dô] Kîôt si kust, man sach dâ vil geweinen.Kondwîrâmurs lad dannoch an der brüste.die zwuo gespilen wuohsen, daz nie wart gesaget von ir prîses vlüste.
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26 | In den selben zîten was Kastis erstorben.der het ouch Herzelöuden ze Muntsalvâtsch, die clâren, erworben.Kanvoleiz gap er der frouwen schône,und Kingrivâls: zin beiden truoc sîn houbt vor fürsten die krône.
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27 | Kastis Herzelöuden nie gewan ze wîbe,diu an Gahmurets arme lac mit ir magtuomlîchem lîbe:doch wart si dâ frouwe zweiger lande,des süezen Frimutelles kint, die man von Muntsalvâtsche dar sande.
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28 | Dô Tampunteire starp und Kardeiz der clârein Brûbarz truoc die krône, daz was in dem vünften jâredaz Sigûne was aldâ behalten.dô muosen si sich scheiden, die jungen zwuo gespilen, niht die alten.
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29 | Diu küngîn Herzelöude an Sigûnen dâhte:si warp mit al ir sinnen, daz man die von Brûbarz ir brâhte.Kondwîrâmûrs begunde weinen,daz si gesellekeite und der stæten liebe an ir solte vereinen.
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30 | Daz kint sprach «liebez veterlîn, nu heiz mir gewinnenmîn schrîn vollen tocken, swenn ich zuo mîner muomen var von hinnen:sô bin ich zer verte wol berihtet.ez lebet manec rîter, der sich in mînen dienst noch verphlihtet.»
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31 | «Wol mich sô werdes kindes, daz ist alsô versunnen!got müeze Katelangen als hêrer frouwen an dir lange gunnen.mîn sorge slâfet, sô dîn sælde wachet.wær Swarzwalt hie ze lande, er wurd ze scheften gar durch dich gemachet.»
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32 | Kîôtes kint Sigûne alsus wuohs bî ir muomen.er kôs si für des meien blic, swer si sach, bî tounazzen bluomen:ûz ir herze blüete sælde und êre.lât ir lîp in diu lobes jâr volwahsn, ich sol ir lobes sagen mêre.
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33 | [Swaz man an reinem wîbe sol ze ganzen tugenden mezzenan ir vil süezem lîbe was des ninder hâres grôz vergezzen,si reiniu fruht, gar lûter, valsches eine,der werden Schoysîânen kint, gelîcher art, diu kiusche junge reine.
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34 | Nu sulen ouch wir gedenken Herzelöude der reinen.diu kunde ir lop niht krenken. mit wârheit wil ich die lieben meinen.si ursprinc aller wîplîcher êren,si kunde wol verdienen daz man ir lop muos in den landen mêren.]
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35 | Diu magtuomlîche witewe, daz kint Frimutelles,swer bî ir jungen zîte sprach frouwen lop, dane erhal niht sô helles.ir lop daz fuor die virre in mangiu rîche,unze ir minne wart gedient vor Kanvoleiz mit speren hurteclîche.
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36 | Nu hret fremdiu wunder von der maget Sigûnen.dô sich ir brüstel dræten unde ir reit val hâr begunde brûnen,dô huop sich in ir herzen hôchgemüete:si begunde stolzen [und] lôsen, und tet daz doch mit wîplîcher güete.
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37 | Wie . . . . . . Gahmuret schiet von Belacânen,und wie werdeclîchen er erwarp di swester Schoysîânen,und wie er sich enbrach der Franzoisinne,des wil ich hie geswîgen, und künden iu von magtuomlîcher minne.
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38 | Der Franzoisinne Anphlîsen wart ein kint gelâzen,erboren von fürsten künne und von der art, daz muose sich mâzenaller dinge dâ von prîs verdirbet.swenn alle fürsten werdent erboren, ir keiner baz nâch prîse wirbet.
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39 | Dô Gahmuret den schilt enphienc von Anphlîsen,diu werde küneginne im lêch diz kint. daz müezen wir noch prîsen:daz erwarp sîn wâriu kindes süeze.[er wirt] dirre âventiure ein hêrre, ich hân reht daz ich kint durh in grüeze.
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40 | Och fuor daz selbe kint mit dem Anschevînehin über in die heidenschaft zuo dem bâruc Ahkarîne.er brâht ez ze Wâleis wider dannen.swâ kint genendekeit erspehent, daz sol helfen, op se imêr gemannen.
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41 | Ein teil ich wil des kindes art iu benennen.sîn ane (der hiez Gurnemanz von Grâharz) kunde îser zetrennen:des phlag er zer tjost mit manger hurte.sîn vater der hiez Gurzgrî: der lac tôt durch Schoy de la kurte.
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42 | Mahaute hiez sîn muoter, Ehkunates swester,des rîchen phalenzgrâven, den man nant ûz der starken Berbester.selbe hiez er Schîonatulander.sô hôhen prîs erwarp bî sîner zît nie einer noch der ander.
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43 | Daz ich des werden Gurzgrîen sun niht benandevor der maget Sigûnen, daz was des schult daz man ir muoter sandeûz der phlege von dem reinen grâle:ir hôchgeburt si zucket ouch her für, unde ir künn daz lieht gemâle.
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44 | Al des grâles diet daz sint die erwelten,immer sælec hie unt dort an den stæten prîs die gezelten.nu was Sigûne ouch von dem selben sâmen,der ûz von Muntsalvâtsche in die werlt wart gesæt, den die heilhaften nâmen.
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45 | Swâ des selben sâmen hin wart brâht von dem lande,daz muose werden berhaft und in vil reht ein schûr ûf die schande;dâ von Kanvoleiz verre ist bekennet:si wart in manger zungen ie der triwen houbetstat genennet.
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46 | Owol dich, Kanvoleiz, wie man spricht dîn stætevon herzenlîcher liebe, diu ûf dir geschach niht ze spæte!minne huop sich fruo dâ an zwein kinden[diu ergie] sô lûterlîche, al diu werlt möht ir truopheit drunder niht bevinden.
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47 | Der stolze Gahmuret disiu kint mit ein anderin sîner kemenâten zôch. dô Schîonatulanderwas dannoch niht starc an sînem sinne,er wart iedoch beslozzen in herzen nôt von Sigûnen minne.
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48 | Owê des, si sint noch ze tump ze solber angest.wan, swâ diu minne in der jugent begriffen wirt, diu wert aller langest.op daz alter minnen sich geloubet,dannoch diu jugent wont in der minne bant, minne ist krefte unberoubet.
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49 | Owê, minne, waz touc dîn kraft under kinder?wan einer der niht ougen hât, der möht dich spüren, gienger blinder.minne, du bist alze manger slahte:gar alle schrîbær künden nimêr volschrîben dîn art noch dîn ahte.
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50 | Sît daz man den rehten münch in der minneund och den [wâren] klôsenære wol beswert, sint gehôrsam ir sinne,daz si leistent mangiu dinc doch kûme.minn twinget rîter under helm: minne ist vil enge an ir rûme.
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51 | Diu minne hât begriffen daz smal und daz breite.minne hât ûf erde hûs: [und] ze himel ist reine für got ir geleite.minne ist allenthalben, wan ze helle.diu starke minne erlamet an ir krefte, ist zwîfel mit wanke ir geselle.
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52 | Ane wanc und âne zwîfel diu beidewas diu maget Sigûne und Schîonatulander, mit leide:grôziu liebe was dar zuo gemenget.ich seit iu von ir kintlîcher minn vil wunders, wan daz ez sich lenget.
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53 | Ir schemelîchiu zuht und diu art ir geslehtes(si wârn ûz lûterlîcher minne erborn) diu twanc si ihr rehtes,daz se ûzen tougenlîche ir minne hâlenan ir clâren lîben, und inne an den herzen verquâlen.
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54 | Schîonatulander moht ouch sîn wîsevon manger süezen botschaft, die Franzoyse künegîn Anphlîsetougenlîche enbôt dem Anschevîne:die erwarber unde wande in vil dicke ir nôt: nu wende ouch die sîne.
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55 | Schîonatulander vil dicke wart des innenumb sînen heim Gahmuret, wie wol er sprechen kunde mit sinnen,und wie er sich von kumber kunde scheiden:des jâhen im hie vil der toufbærn diet, als [tâten] dort die werden heiden.
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56 | Al die minne phlâgen und minne an sich leiten,nu hret magtlîch sorge unde manheit mit den arbeiten:dâ von ich wil âventiure kündenden rehten, die . . . . . . . . durch herzeliebe ie senende nôt erfünden.
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57 | Der süeze Schîonatulander genante, -als sîn gesellekeit in sorgen manecvalt in kûme gemante:dô sprach er «Sigûne helferîche,nu hilf mir, süeziu maget, ûz den sorgen: sô tuostu helflîche.
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58 | Ducisse ûz Katelangen, lâ mich geniezen:ich hre sagen, du sîst erboren von der art, die nie kunde verdriezen,sine wæren helfec mit ir lône,swer durch si kumberlîche nôt enphienc: dîner sælden an mir schône.»
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59 | «Bêâs âmîs, nu sprich, schner vriunt, waz du meinest.lâ hrn, ob du mit zühten dich des willen gein mir sô vereinest,daz dîn klagendiu bet iht müge vervâhen.dune wizzest es vil rehte die wârheit, sone soltu dich niht vergâhen.»
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60 | «Swâ genâde wonet, dâ sol man si suochen.frouwe, ich ger genâden: des solt du durh dîne genâde geruochen.werdiu gesellekeit stêt wol den kinden.swâ reht genâde nie niht gewan ze tuonne, wer mac si dâ vinden?»
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61 | Si sprach «du solt dîn trûren durch trsten dâ künden,dâ man dir baz gehelfen mac danne ich: anders du kanst dich versünden,ob du gerst daz ich dir kumber wende:wan ich bin reht ein weise mîner mâge, lands und liute ellende.»
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62 | «Ich weiz wol, du bist landes und liute grôziu frouwe.des enger ich alles niht, wan daz dîn herze dur dîn ouge schouwealsô daz ez den kumber mîn bedenke.nu hilf mir schiere, ê daz dîn minn mîn herze und die fröude verkrenke.»
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63 | «Swer sô minne hât, daz sîn minne ist geværedeheime als lieben friunde als du mir bist, daz wort ungebærewirt von mir nimêr benennet minne.got weiz wol daz ich nie bekande minnen flust noch ir gewinne.
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64 | Minne, ist daz ein er? maht du minn mir diuten?ist daz ein sie? kumet mir minn, wie sol ich minne getriuten?muoz ich si behalten bî den tocken?od fliuget minne ungerne ûf hant durh die wilde? ich kan minn wol locken.»
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65 | «Frouwe, ich hân vernomen von wîben und von mannen,minne kan den alten, den jungen sô schuzlîchen spannen,daz si mit gedanken sêre schiuzet:si triffet âne wenken, daz loufet, kriuchet, fliuget oder fliuzet.
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66 | Jâ erkande ich, süeziu maget, ê wol minn von mæren.minne ist an gedanken: daz mag ich nu mit mir selbe bewæren:des betwinget si diu stæte liebe.minne stilt mir froüde ûz dem herzen, ez entöhte eim diebe.»
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67 | «Schîonatulander, mich twingent gedanke,sô du mir ûz den ougen kumest, daz ich muoz sîn an fröuden diu kranke,unze ich tougenlîche an dich geblicke.des trûre ich in der wochen niht zeim mâl, ez ergêt alze dicke.»
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68 | «Sone darft du, süeziu maget, mich niht frâgen von minne:dir wirt wol âne frâge bekant minnen flust und ir gewinne.nu sich wie minne ûz fröude in sorge werbe:tuo der minne ir reht, ê diu minne uns beide in [den] herzen verderbe.»
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69 | Si sprach «kan diu minne in diu herzen sô slîchen,daz ir man noch wîp noch diu magt mit ir snelheit entwîchen,weiz abe iemen waz diu minne richetan liuten die ir schaden nie gewurben, daz sie den fröude zebrichet?»
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70 | «Jâ ist si gewaltec der tumben und der grîsen.niemen als künstec lebet, daz er künne ir wunder volprîsen.nu sulen wir bêdiu nâch ir helfe kriegenmit unverscharter friuntschaft minn kan mit ir wanke niemen triegen.»
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71 | «Owê, kund diu minne ander helfe erzeigen,danne daz ich gæbe in dîn gebot mîn frîen lîp für eigen!mich hât dîn jugent noch niht reht erarnet.du muost mich under schiltlîchem dache ê dienen: des wis vor gewarnet.»
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72 | «Frouwe, als ich mit krefte diu wâpen mac leiten,hie enzwischen unde ouch dan mîn lîp wirt gesehen in [den] süezen sûren arbeiten,sô daz mîn dienst nâch dîner helfe ringe.ich wart in dîne helfe erboren: nu hilf sô daz mir an dir gelinge.»
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73 | Diz was der anevanc ir gesellescheftemit worten, an den zîten dô Pompeius für Baldac mit kreftehet ouch sîne hervart gesprochen,und Ipomidôn der werde: ûz ir her wart vil niwer sper zebrochen.
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74 | Gahmuret . . . . . sich huop des endes tougen,et mit sîn eines schilde. er het och grôze kraft âne lougen:wan er phlac wol drîer lande krône.sus jaget in diu minn an den rê: den enphienger von Ipomidône.
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75 | Schîonatulander was leide zer verte,wan im Sigûnen minne hôhen muot und die fröude gar werte.doch schiet er von dan mit sînem mâge.daz was Sigûnen herzenôt, und diu sîne: in zwein reit diu minn ûf die lâge.
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76 | Der junge fürste urloup nam ze der maget tougenlîche.er sprach «wê wie sol ich geleben daz diu minne an fröuden mich rîcheschiere mache, und von tôde entscheiden?wünsche mir gelükes, süeziu maget: ich muoz von dir zen heiden.»
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77 | «Ich bin dir holt, getriwer friunt: nu sprich, ist daz minne?sus wil ich immer wünschende sîn nâch dem gewinneder uns beiden hôhe fröude erwerbe.ez brinnent elliu wazzer, ê diu liebe mînhalp verderbe.»
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78 | Vil liep beleip aldâ, lieb schiet von dannen.ir gehôrtet nie gesprechen von mageden, [von] wîben, [von] manlîchen mannen,die sich herzenlîcher kunden minnen.des wart sît Parzivâl an Sigûn zer linden wol innen.
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79 | Von Kingrivâls der künc Gahmuret sich verholnevon mâgen und von mannen schiet, daz sîn vart den gar was diu vestolne.wan zweinzec kint von hôher art kurteiseund ahtzec knappen ze îser ân schilt het er erwelt ûf die reise.
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80 | Fünf schniu ors und goldes vil, von Azagouc gesteineim volget ûf die vart, sîn schilt ander schilte gar eine.durch daz solte ein schilt gesellen kiesen,daz im ein ander [schilt] heiles wunschte, ob dirre schilt kunde niesen.
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81 | Sîn herzenlîche liebe unde ir minne iht fremdewas noch worden nie durch gewonheit. im gap dar diu künegîn ir hemde,blanc sîdîn, als ez ir blenke ruorte.ez ruorte etwaz brûnes an ir huf: den puneiz vor Baldac erz fuorte.
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82 | Uz Norgâls gein Spâne [unze] hin ze Sibilje er kêrte,des genendegen Gandînes sun, der vil wazzers ûz ougen gerêrte,dô man friesch wie sîn vart nam ein ende.sîn hôher prîs wirt nimmer getoufter diet noch [den] heidenen ellende.
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83 | Daz rede ich wol mit wârheit, ninder nâch wâne.nu sulen wir ouch gedenken des jungen fürsten ûz Grâswaldâne,des Sigûne in twanc, sîn kiusche âmîe:diu zôch ûz sînem herzen die fröude, als ûz den bluomen [die] süez diu bîe.
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84 | Sîn lieplîchiu siecheit die er truoc von der minne,diu flust sîns hôhen muotes, . . . . . . . . . . an sorgen gewinne,twanc den Grâharzoys vil manger pîne:er wære noch sanfter tôt als Gurzgrî von Mabonagrîne.
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85 | Wirt immer tjost mit hurte von sperbrechens kracheûz sîner hant durch schilde brâht, sîn lîp ist zuo dem ungemachedoch ze kranc: diu starke minne in krenket,und daz sîn gedanc nâch leiplîcher liebe unvergezzen sô gedenket.
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86 | Swenne ander junchêrren ûf velden unde in strâzenpunierten unde rungen, durch sende nôt sô muose er daz lâzen.minne in lêrte an stæten fröuden siechen.swâ kint lernt ûf stên an stüeln, diu müezen ie zem êrsten dar kriechen.
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87 | Nu lât in hôhe minnen: sô muoz er ouch denken,wier sich gein [der] hhe ûf rihte unde im künne alle valscheit verkrenkensîn wernder prîs in jugent unde in alter.ich weiz den fürsten, solte er daz lern, man lêrte ein beren ê den salter.
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88 | Schîonatulander vil nte truoc verborgen,ê daz der werde Gahmuret wurd inne al spehende der helbæren sorgen,daz sîn liebster mâc sus ranc mit kummer.er qual et al die mânen, swie sich diu zît huop, [den] winder und den summer.
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89 | Von angeborner arte sîn wunschlîch geschicke,sîn vel, diu liehten ougen, swaz man dâ kôs, des antlützes blicke,schiet dur nôt von lûterlîchem glanze.des twanc in niht ein dürkelz wenken, ez tet starkiu lieb diu ganze.
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90 | Gahmuretes herze ouch . . . . . . . getwengetwas von der minn ir hitze: [und] ir âsanc im hete under wîln besengetsîn lûter vel, daz ez mit truopheit kunde.minne helfe er hete ein teil enphangn, er wesse ouch ir twinclîche stunde.
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91 | Swie listec sî diu minne, si muoz sich enblecken:swer treit der minne al spehende künstec ougen, dâ kan sich ir kraft niht verdecken.sist ouch ein winkelmez, hr ich si zîhen:si entwirfet unde stricket vil spæh, noch baz dan spelten unde drîhen.
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92 | Gahmuret wart innen der helbæren swære,daz der junge talfîn ûz Grâswaldân was fröuden alsô lære.er nam in sunder ûf daz velt von strâze:«wie vert sus Anphlîsen knabe? sîn trûren kumt mir niht ze mâze.
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93 | Ich trage die wâren phlihte al gelîch dîner pîne.der Rmesche keiser und der admirât al der Sarrazînemöhtenz mit ir rîcheit niht erwenden,swaz dich bræht in siuftebærin pîn, daz muoz mich an fröuden ouch phenden.»
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94 | Nu sult ir wol gelouben dem werden Anschevîne,daz er gerne hulfe, ober möht, dem jungen seneden talfîne.er sprach «ôwê durh waz hât sich geloubetdîn antlütze lûterlîcher blick? diu minn sich selben an dir roubet.
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95 | Ich spür an dir die minne: alze grôz ist ir slâge.du solt mich dîner tougen niht helen, sît wir sîn sô nâhe gemâgeund bêde ein verch von ordenlîcher sippe,nâher dan von der muoter diu dâ wuohs ûz stelehafter rippe.
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96 | Du minnen ursprinc, [du] berndez saf minnen blüete!nu muoz mich erbarmen Anphlîse, diu dich durch ir wîplîch güetemir lêch: si zôch dich als si dich gebære,und het dich an ir kindes stat, als lieb du ir noch bist und ie wære.
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97 | Hilest du mich dîn tougen, dâ mite ist versêretmîn herze, daz dîn herze ie was, und hât sich dîn triwe geunêret,ob du mir sô grôze nôt entwildest.desn mag ich dîner stæte niht getrûwen, daz du sô wanklîche unbildest.»
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98 | Daz kint sprach mit sorgen «sô sî mîn gedingedîn fride und dîn hulde, und daz mich dm zorn niht fürbaz mêre twinge.ich hal dur zuht vor dir al mînen smerzen:nu muoz ich dir Sigûnen nennen, diu hât ane gesiget mîm herzen.
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99 | Du maht, wilt du, ringen den last ungefüege.nu wis der Franzoysinne gemant: obe ich dîner sorge ie getrüege,nim von ir . . . . . . mich ûz krenken.ein slâfender leu wart nie als swære sô mîn wachendez gedenken.
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100 | Ouch wis gemant, waz mers und der lande ich durchstrichendurh dîn liebe hân, niht durch armuot. ich bin mâgen unde man entwichen,unde Anphlîsen mîner werden frouwen.des sol ich alles wider dich geniezen: lâ dîne helfe schouwen.
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101 | Du maht mich wol enstricken von slôzlîchen banden.wird i'emer schiltes hêrre under helme und ûf kost in den landen,sol mîn helfec hant dâ prîs erringen,die wîle wis mîn voget, daz dîn scherm mich erner vor Sigûnen twingen.»
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102 | «Ey kranker knabe, waz waldes ê muoz verswindenûz dîner hant mit tjoste, solt du der ducissen minne bevinden!werdiu minne ist teilhaft ordenlîche:si hât der sælige ellenthaft erworben ê der zagehafte rîche.
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103 | Doch fröu ich mich der mære, daz dîn herze sô stîget.wâ wart ie boumes stam an [den] esten sô lobelîche erzwîget?si liuhtec bluome ûf heide, in walde, ûf velde!hât dich mîn müemel betwungen, ôwol dich der lieplîchen melde!
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104 | Schoysîâne ir muoter dâ für wart beruofen,daz got selbe und des kunst mit willen ir clârheit geschuofen:Schoysîânen blic der sunnenbære,den hât Sigûn Kîôtes kint an ir, jehent ir erkantlîch mære.
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105 | Kîôt der prîs bejagende in der scharflîchen herte,der fürste ûz Katelangen, ê Schoysîânen tôt im fröude werte,ir zweiger kint ich sus mit wârheit grüeze,Sigûn diu sigehaft ûf dem wal, dâ man welt magede kiusche unde ir süeze.
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106 | Diu dir hât ane gesiget, du solt sigenunft erstrîten.mit dienstlîcher triwe an ir [minne]. ouch wil ich des [willen] niht langer nu bîten,in dîne helfe ich bringe ir werden muomen.Sigûnen glanz sol dîne varwe erblüen nâch den bliclîchen bluomen.»
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107 | Schîonatulander begunde alsus sprechen.«nu wil mir dîn triuwe aller sorgen bant gar zerbrechen,sît daz ich mit dînen hulden minneSigûnen, diu mich roubet nu lange ûf fröude und an frlîchem sinne.»
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108 | Sich möht, oder wolte, wol helfe vermezzenSchîonatulander. ouch sule wir der grôzen nôt niht vergezzen,die Kîôts kint truoc unde Schoysîânen,ê daz si . . . . . . trôst enphienc: diu muose fröuden sich ânen.
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109 | Wie diu fürstinne ûz Katelange betwungenwas von der strengen minn (alsus het ir gedanc ze lange unsanfte gerungen,daz siz vor ir muomen helen wolte),diu künegîn wart innen mit herzen schricke, waz Sigûne dolte.
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110 | Reht als ein touwec rôse unde al naz von rte,sus wurden ir diu ougen: ir munt, al ir antlütze enphant der nte.dô kunde ir kiusche niht verdeckendie lieplîchen liebe in ir herzen: daz qual sus nâch kintlîchem recken.
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111 | Dô sprach diu küneginne durch liebe und durch triuwe,«ôwê Schoysîânen fruht, ich truoc ê alze vil ander riuwe,der ich phlac hin nâch dem Anschevîne:nu wahset in mîn swære ein niwer dorn, sît ich kiuse [sus] an dir pîne.
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112 | An lande unde an liuten sprich waz dir werre:oder ist dir mîn trôst und ander mîner mâge sô verredaz dich niht ir helfe mac erlangen?was kom dîn sunneclîcher blic? wê wer hât den verstolen dînen wangen?
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113 | Ellendiu maget, nu muoz mich dîn ellende erbarmen.man sol bî drîer lande krôn mich immer zelen für die armen,ichn gelebe ê daz dîn kumber swinde,und ich diu rehten mære al dîner sorge mit [der] wârheit bevinde.»
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114 | «Sô muoz ich mit sorge al mîn angest dir künden.hâstu mich deste unwerder iht, sô kan dîn zuht sich an mir gar versünden,sît ich mich dervon niht mac gescheiden.lâ mich in dînen hulden, süeziu minne: daz stêt wol uns beiden.
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115 | Got sol dir lônen: swaz ie muotr ir kindemit minneclîchem zarte erbôt, die selben triwe ich hie vindevil stæteclîche an dir, ich fröuden kranke.du hâst mich ellendes erlâzen [wol]: dîner wîblîchen güete ich danke.
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116 | Dînes râtes, dînes trôstes, dîner huldebedarf ich mit ein ander, sît ich al gernd nâch friunde jâmer dulde,vil quelehafter nôt: daz ist unwendec:er quelt mîn wilde gedanke an sîn bant, al mîn sin ist im bendec.
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117 | Ich hân vil âbende al mîn schouwen -ûz venstren über heide, ûf strâze unde gein den liehten ouwen,gar verloren: er komet mir ze selten.des müezen mîniu ougen friundes minn mit weinen tiure gelten.
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118 | Sô gên ich von dem venster . . . . an die zinnen:dâ warte ich ôsten westen, obe ich möhte des werden innen,der mîn herze lange hât betwungen.man mac mich vür die alten senden wol zelen, niht für die jungen.
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119 | Ich var ûf einem wilden wâge eine wîle:dâ warte ich verre, mêre danne über drîzec mîle,durch daz, ob ich hôrte sölhiu mære,daz ich nâch mînem jungen clârem friunde kumbers enbære.
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120 | War kom mîn spilende fröude? od wie ist sus gescheidenûz mînem herzen hôher muot? ein ôwê muoz nu folgen uns beiden,daz ich eine für in wolte lîden.ich weiz wol daz in wider gein mir jagt sendiu sorge, der mich doch kan mîden.
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121 | Owê des, mir ist sîn kunft alze tiure,nâch dem ich dicke erkalte, und dar nâch, als ich lige in gneistendem viure,sus erglüet mich Schîonatulander:mir gît sîn minne hitze, als Agremuntîn dem wurme salamander.»
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122 | «Owê,» sprach diu künegîn, «du redest nâch den wîsen.wer hât dich mir verrâten? nu führt ich die Franzoysinne Anphlîsen,daz sich habe ir zorn an mir gerochen:al dîniu wîslîchen wort sint ûz ir munde gesprochen.
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123 | Schîonatulander ist hôch rîcher fürste:sîn edelkeit, sîn kiusche törst doch nimêr genendn an die getürste,daz sîn jugent nâch dîner minne spræche,op sich de Franze Anphlîsen haz an mir mit hazze niene ræche.
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124 | Si zôch daz selbe kint, sît ez der brüste wart enphüeret.gap si niht durch triegen den rât der dich hât als unsanfte gerüeret,du maht im, er dir vil fröude erwerben.sîstu im holt, sô lâ dînen wunschlîchen lîp niht verderben.
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125 | Biut im daz zêren, lâ wider clârendîn ougen, [diu] wange, [dîn] kinne. wie stêt alsô junclîchen jâren,op sô liehtez vel dâ bî verlischet?du hâst in die kurzlîchen fröud vil sorge alze sêre gemischet.
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126 | Hât dich der junge talfîn an freuden verderbet,der mac dich wol an fröuden gerîchen: vil sælde unde minne ûf in gerbethât sîn vater und diu talfînetteMahaude, diu sîn muoter was, und de künegîn sîn muome Schôette.
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127 | Ich klage et daz du bist alze fruo sîn âmîe.du wilt den kumber erben, des Mahaude phlac bî dem talfîn Gurzgrîe.dicke ir ougen habent an im erfunden,daz er den prîs in mangen landen hielt under helme ûf gebunden.
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128 | Schîonatulander an prîse ûf muoz stîgen.erst von den liuten erboren, die niht lânt ir prîs nider sîgen:er wuohs in breit gestrecket an die lenge.nu halt dâ zim die trstlîchen fröud, unde er [der] sorge über dich niht verhenge.
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129 | Swie vil dîn herze under brust des erlache,daz hân ich niht vür wunder. wie kan er sich schicken under schiltlîchem dache!ûf in vil zähere wirt gerêret[der funken], die ûz helmen und eken springent dâ fiurîn regen sich gemêret.
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130 | Er ist ze tjost entworfen: wer kunde in sô gemezzen?an mannes antlütze gein wîplîcher güet ni minner vergezzenwart an muoter fruht, als ichz erkenne.sîn blic sol dîniu ougen gesüezen: ûf gelt dîne minne i'm nenne.»
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131 | Aldâ was minne erloubet mit minne beslozzen.âne wanc gein minne ir beider herze was minne unverdrozzen.«ôwol, mich, muome,» sprach diu herzoginne,«daz ich den Grâharzoys vor al der werlde nu mit urloube sô minne!» |