Ulrich von Liechtenstein
ca. 1200 -1275
Vrowen dienst
1255
Leopold von Österreich als Vermittler im Konfliktzwischen Markgraf Heinrich von Istrien und denFürsten von Kärnten. Das Turnier von Frisach.(Strophe 177 - 312)
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Âventiure von demturnay ze Frisach.
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177 | Nu was ez gegen der vasten komen:ein niwez mære was vernomen.ez wolt der margrâve Heinrîch,der hôchgelobt von Ysterîch, |
5 | einen fürsten grîffen an,den ich iu wol genennen kan:von Kärnden hiez der hôchgemuot,der het ouch friunt, leut unde guot.
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178 | Dô daz maerę sô verre quam,daz ez der fürst Liupolt vernam(ich meine den von sterrich),der unterstuont ez willeclîch. |
5 | er sprach alsô: «ich state sîn niht:dâ würdę vil liute von enwiht.ich wil ez süenen, ob ich mac,vil kürzlîch machen einen tac.»
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179 | Von im ein bot sâ wart gesant,dâ man die fürsten bêde vant.die gruozt er wol nâch friundes sitenund hiez si inneclîche biten, |
5 | daz sîz in liezen under intuon nâch friundes siten hin.dwederre im daz niht verseit:si wârns im bêdenthalp bereit.
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180 | Dar nâch nu hret, wiez geschach:ein tac wart sâ hin ze Frisachgemachet nâch der fürsten clage,reht an sand Philippen tage, |
5 | sô der maye alrêrst in gâtund daz der walt geloubet stâtund ouch diu heidę hât an geleitir wunneclîchez sumercleit.
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181 | Dô ich des tages wart gewar,ich wart sîn frô von herzen gar.ich kom sâ zuo dem bruoder mîn,der ouch kan wol ein ritter sîn. |
5 | ich sprach: «Dietmâr von Liehtenstein,wir süln werden des enein,daz wir dâ brüeven ritterschaft:dar kumt von herren grôziu craft.»
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182 | Er sprach: «du hâst gerâten wol:ich volg dir gern, als ich sol.wir suln uns bêde des bewegen,mit rittern in ein fôreis legen; |
5 | und al die wîle der tac dâ were,swer an uns ritterschefte gere,daz er der werd von uns gewert,swie er wil unde swie er gert.
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183 | Wir süln ęz enbieten in diu lant.wirt ez den rittern reht bekant,ir kümt vil maniger zuo uns dar,der lîht die wîlę füer anderswar. |
5 | ez ist reht in des mayen zit,sô ieslîch ritter sich verlîtungern, ist er wol gemuot:dâ von ist ez ze gębieten guot.»
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184 | «Bruoder», sprach ich, «dû hast wâr.nu sent du hin, sô sent ich dar!»die boten fuoren alzehantallenthalben in diu lant. |
5 | dar kom vil manic ritter guotdurch êre gernden rittersmuot;dar kom ouch maniges ritters lîpdurch anders niht wan durch diu wîp.
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185 | Diu zît was komen und ouch der tac,an dem der fürsten sprâche lac.der herren boten riten dô zuodort unde hie, spât unde vruo. |
5 | und nâmen herbergę in der stat.des fürsten Liupoldęs marschalc bat,des rîchen dâ von sterrîch,daz man dâ wære gezogenlîch.
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186 | Geherberget in die statwart ieslîch fürst, reht als er bat.grâven, frîen, dienestman,die ich iu wol genennen kan, |
5 | beidiu arme unde rîchgeherbergęt wurden ritterlîch:dise hie, jene dort,die in die mittę, jen an daz ort.
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187 | Si sint geherberget wol.von reht ich iu nu sagen sol,wer herren zuo dem tage quam,und wem man herberg dâ nam. |
5 | dar kom der fürst ûz sterrîchund ouch der margrâve Heinrîchvon Ysterîch der wolgemuot:der het vor schanden sich behuot.
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