Stefan Zweig
1881 - 1942
Silberne Saiten
1901
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Begehren.
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An manchen Tagen faßt mich ein BegehrenNach Glanz und Glück und wilder Rhythmen GlutNach Purpurrosen, tief und rot wie BlutUnd heißen Frauen, die mit hebesschwerenSturmküssen dämmen meiner Wünsche Flut. –
Doch tief in diesem grellen LustverlangenZittert ein einz'ger leiser Wunsch alleinNach einem großen, reichen Glücklichsein,Nach Frieden, den mir stille Lieder sangenIn meiner Kindheit goldnem Sonnenschein. |