Stefan Zweig
1881 - 1942
Silberne Saiten
1901
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Der Forscher.
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Und manchmal wächst mein Leid zu wilden Qualen,Wenn ich da sehe, wie in hohlen, schalenGewohnheitsmenschen ein Gefühl erwacht,Das sie so kläglich und – so glücklich macht.
Und ich, ich türm' im Geiste Welt auf Welten,Der dunklen Weisheit Rätselsprüche, sie zerschelltenZu reiner Klarheit stets vor meinem Blick. –Doch mich verlangt nach jener Toren Glück,
Zu spüren, wie sich durch verschloß'ne TürenDer Seele ungekannte Stürme rühren,Bis sie erbebt vor innerlicher Kraft,Die sie vernichtet – und dann neu erschafft.
Und jähe Sehnsucht faßt mich, all' mein Streben.Für dieses Glück der Liebe hinzugeben,Zu lassen Ziel und Pfade und alleinNur einer von den Tausenden zu sein . . . |