BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Stefan Zweig

1881 - 1942

 

Silberne Saiten

 

1901

 

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Nocturno.

 

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Siehe die Nacht hat silberne Saiten

In die träumenden Saaten gespannt!

Weiche verzitternde Klänge gleiten

Über das selig atmende Land

Fernhin in schimmernde Weiten.

 

Sanft wie eine segnende Hand

Tönt und vertönt ihre Weise

Leise . . . so leise . . . so leise . . .

 

Und die Seele hebt ihre Schwingen

– Silberne Klänge sind ihre Flügel –

Weit über duftumsponnene Hügel

Durch der Täler verdämmernden Schein

Schwebt sie auf sehnsuchtgewiesener Reise

Still ins strömende Mondlicht hinein . . .