Stefan Zweig
1881 - 1942
Silberne Saiten
1901
|
|
____________________________________________________
| |
[22] |
Im Feld.
――――――――――
Fern Berge, die sich tief ins Blau verlierenUnd fern des Lebens unruhvoller Klang. –Hier ist kein Atemzug der Welt zu spürenNur Fliederdüfte wehn das Feld entlang.
Nur du und ich ziehn träumend durch die RadenIn die der Wind die Finger harfend legt,So weltverloren, fern von Ziel und PfadenDen Weg, den uns die blinde Sehnsucht trägt
Und wie sich dort die Halme zärtlich neigen,So finden heiße Lippen selig sich im Kuß. –Die bunten Blüten nicken her und schweigenUnd senden tausend Düfte uns zum Gruß . . . |