Stefan Zweig
1881 - 1942
Silberne Saiten
1901
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Gewährung.
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Allein, wir zwei. – In jedem unsrer BlickeEin süßes, sehnendes Zusammenstreben,Verhaltne Worte, die auf dieser BrückeMit goldnen Flügeln stumm hinüberschwebenUnd unsre Seelen leise ineinander weben.
Und meine wilden, heißen Worte prangenVon schwüler Rosen Duft an Sommer tagenVon kraftdurchtoster Jugend Lustverlangen. –Und tiefer wird das Drängen. Es verzagenDie reichen Worte und nur stumme Lippen fragen . . .
Du schweigst. – Doch deine dunklen Augen leuchtenIn mattem Glanz und deine Hände winkenVerheißung mir. – Ich küsse dir die feuchtenTauperlen ab, die von den Wangen blinken. –– Und tosend will mein Leben in dein Sein versinken . . . |