Otto Pick
1887 - 1940
Texte in der Zeitschrift«Die Aktion»
1916
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Seite 410
Noch immer …
Noch immer dies Nicht zu uns selber kommen!Tag bröckelt ab. Was denken? Lose Dinge,Verächtliche und ferne, zu geringe,Inhalt zu sein, da alles fortgenommen?
Wenn, was wir ohne Augenleuchten sagen,Nicht Ausflucht ist, dann besser: zu beenden.Schwärt aus den Aussatz an den müden Händen,Daß wir einander ihren Druck versagen?
Von Mensch zu Mensch … Wann redeten wir so?!Wir kränken uns in jeglicher Sekunde,Der Geist, das reine Kind, irrt frierend irgendwo,Uns stirbt das Wort ab im erstarrten Munde,
Und nannte jeder eine Mutter sein,Und strahlte jedem Heil aus guten Augen.In welche Hölle stürzten wir hinein,Die Hirn und Herz zerfrißt mit bösen Laugen?
Wir möchten Liebe denken. Da verschwimmtDas reine Bild vor unseren Tränenblicken,O dunkle Hand, die alles trübt und nimmtUnd einsam wacht, bis wir uns selbst zerstücken. |