Friedrich Gundolf
1880 - 1931
Gedichte
1930
|
|
____________________________________________________________________
|
|
Lieder_____________
Seit ich dich fandHab ich dich kaum gemißt.Von wand zu wandHab ich gewußt du bist | |
5 | Und atmest wach und nahFür meine hand und mehr als meine hand.Genug du warst mir daEin einfach trautes ja . .Ich fragte nicht nach grund und nicht nach frist.
|
10 | Ich schau umherZum ersten male bangUnd voll begehrNach täglichem empfangDer sich von selbst verstand |
15 | Wie licht und brot. nun spür ich all dein mehrUnd frage was verschwandDaß ich so unverwandtNur lücken seh. Was macht die zeit so lang?
Die ich entbehr |
20 | Ergreift mich jetzt mit zwang.Dein was und werDein wort und wuchs und gang –Sind es noch die ich sahVon meiner neuen sehnsucht voll und schwer? |
25 | Ich rufe und empfahWas mir durch dich geschahMit flehn und dank und zärtlicherem drang.
Schwarzsamtne rose du aus flutender nachtDu weinst im schönen tag aus leiser wundeUnd sehnst dich heim, gelockt von jedem mundeVon keinem ganz zu deiner ruh gebracht.
|
5 | Dein unerschöpflich herz von honig quilltDen du nicht spürst und wenn die falter saugenSchaust du mit immer müden wachen augenZurück in nacht und zitterst ungestillt.
Verhüllt von den gebüschen tauiger haideSeh ich der herrlichen schenkel schrittDas wehn von schwarzem haar und gelbem kleideUnd spür dein atmen mit.
|
5 | Was morgenwind vom müßigen verschwendenDer scholle nimmt von saat und krautDas hat er rein verwahrt in deinen lendenAus seinen würzen ist dein blut gebraut.
Die tiere wittern dich mit frommem äugen |
10 | Und ruhn im äsen . . überfährtEin dumpf erinnern diese stummen zeugenAn schöpfungsfrühe die noch währt,
Wenn du dich hingibst an den duft der fauneUnd liebe austeilst an die flur? |
15 | Ein trunkenes geriesel und gerauneGeht vor dir her, das glück der kreatur.
Wie kann ich das verlieren, herzgeschwisterWas uns in eins schuf, in uns eingegangen:Maigrüne mittage mit heißen wangen,Sternhell gespräch und lauschiges geknister |
5 | Dein haar um das der wind die reben schlugDein warten unter regnerischen mauern –War jeder nu von solchen nicht genugEin leben anzuglühn und durchzudauern?
Was wein ich denn? Ist das was enden kann |
10 | Denn du? Das süße du in meinem blute –Was mein gedächtnis drehn und wenden kannGewohntes wiederholtes . . das gesputezu unsrer pflicht die täglich uns getrenntDie tausend kleinen bräuche treuen sorgens |
15 | Das streicheln der verschlafnen stirne morgensDas nachtlicht das mit motten niederbrennt?
Ist das wonach ich stöhne das getändelGekräusel und gezwitscher unsres bundesDein duft, dein tanz, ein blumenstrauß, ein bändel . . |
20 | Das spiel der spiele? Bleibt nicht deines grundesGeheimnis mein und innig, wie das lichtUnfaßbar in der welt um alle dinge! . .Weswegen fleh ich denn: verlaß mich nicht?Was ist mir denn, als ob mein herz zerspringe?
[Ariel und Dryade]
Ariel:Hier unter diesem baum der flor und beereMitsammenträgt macht halt.
Dryade:Ich bin nicht müd.
Ariel:Ich bin es beinah.
Dryade:Ja durch deine flügel . .
Ariel:Und zuviel sehn . . . Auf immer sanftere hügel |
5 | Senkt das durchmessne land sich bis zum meereUnd jede luft die uns hier trifft ist süd.
Dryade:Wir sind an unserm ziel?
Ariel:Ich bin im heile.Bestimme du wie lang und wo ich weile.Ich flog zu hoch, ich tanzte, und ich fiel |
10 | Indeß du fest und treu den fuß gesetztDurch stein und kraut und dorn. Du stemmtest widerDen erdentrotz das maß der menschenglieder,Und gingst den weg. Du hebst und führst mich jetzt.
Dryade:So ruh im samtnen rieseln roter flocken.
Ariel: |
15 | Mir ist als müsse aus dem stummen grundDein fuß die blütenwelt nach oben lockenUnd wieder ruhwärts menschensinn und -mund.
Ich bin voll mittag . . trinkt von meiner ruh.Geliebte – auch verschollene, auch entfernte!Heimst alle ein von meines herzens ernte:Euch reift mein glück, ihr selber reift euch zu.
|
5 | Nehmt! Weil ich reich ward, ward ichs euch. Verweilt,Ihr nächsten, sonnig satt in meinem sommer.Ich diene meinem guten gotte frommerWenn ihr mit ihm die opferfrüchte teilt.
Auch ihr – vertrotzt, vertrauert, keine log |
10 | Und keine floh mir. In der fremden süßeSeid ihr verhaftet wie des falters füßeDer sich im samtnen kelche trunken sog.
Nichts bleibe weh . . die träne werde seim,Die wunde: blume. Nichts bereun beweinen |
15 | Und nichts vergessen will ich von den meinen,Und alles was je mein war kommt mir heim.
Beglückerin, du machst mein schwerstes leichtUnd deine segnung wächst mit meinen sorgen.In jede dämmerung die fröstelnd bleichtVerlängerst du den grünen sommermorgen.
|
5 | Wie eines vogels pochend weicher flaumVoll von gesang und ungeduld des fliegensBerührst du mich, wie lied im blütenbaumBeim raunen duftigen auf- und niederwiegens.
Von spröder lippe taust du den verdruß |
10 | Mit mailichem gesumme, das verschlossneWird wach und weit für deinen samtnen kuß –Der bienenhafte, nie zu endgenossne!
Aus deinem haare dringt der haidehauch,Geruch der reifenden wacholderbeere. |
15 | Du fährst im mutigen goldbraunen rauchDer vom gebirg herunterweht zum meere.
Solang ich liebe fühle, dein und meine,Bin ich mir gut und meinem dasein gut.Drum sorge nicht was mich zu quälen scheine . .Es ist nur flüchtiger rauch aus steter glut.
|
5 | Es ist die zeit die flackert und verknistertIndes die flamme ewigkeit sich klärt.Es ist der wind der mit dem licht verschwistertRuhlos und suchend durch das ruhige fährt.
Wir sind am herd und lassen uns berußen |
10 | Und freun uns noch am rasch verzehrten scheit.Sieh, ich bin froh und leg an deinen busenMit tiefem frieden meinen widerstreit.
Wenn sich das dämmern meines schlafes lichtet,Das wort noch stockt, der sinn noch schwankt,Fühl ich mein selbst zuerst an dich gerichtet –Ein sprachlos atmen das dir dankt.
|
5 | Noch unterscheid ich kaum dich eine festeVom leben das mich trägt und nährt,Nur daß vom lieben überschwang das besteEin liebstes wesen mir gewährt.
Dann steigt der tag und zeigt das grelle viele, |
10 | Die schwermut, das erinnern steigtUnd jeder ton verklungner saitenspieleAufs neu durch meinen busen geigt.
Dann lös ich dich aus dumpfem seelenschwarmeNur dich, nur so, dich zug um zug, |
15 | Dann ruf ich dich, dann streck ich meine arme . .Dann ist die welt mir nicht genug.
Ist auch mein licht nicht ausgeglommen,Schön war das mir vergönnte stück.Wie ichs aus Gottes hand bekommen,Glüh ich es ihm zurück
|
5 | Ich habe tief gewußt hieniedenWas groß und schön war, tat und sann.Ich scheide von der welt in friedenUnd muß nicht fragen wann.
Ich sah den glanz der werde-tage |
10 | Und fühlte segnung wo ich litt.Ich liebte, ward geliebt und trageDie holden bilder mit.
Am hellen tag durch nüchternes gewirrVerwelkten weinlaubs flattern kauz und elster . .Und durch den regen sucht dich, allerhellsterVielfarbiger stern, mein auge heiß und irr . .
|
5 | Doch du bist da, ich weiß, am himmel tanztJetzt da, jetzt dort dein schein mit leisem kichern«Wo bist du, komm, mein jäger, wenn du kannstMit deinen hundert hunden welche sichern.»
Wie soll ich die stätten betretenDie du mir beseelt?Es zaubert auf hängen und beetenDie eine die fehlt! |
5 | Wenn endlich dies singen und summenMein herz überschrie!Sein grundloses tiefes verstummenRuft sie . . immer sie . .
Nie kann ich ganz dir wiedergebenWas deine liebe mir geschenkt.Ich bin das sinnen, du das lebenDas füllt und schwellt wo meines denkt.
|
5 | Nur dies vermag ich dir zu ehren:So sein daß es dich lockt und schmückt.Wenn sie mich preisen und begehren:nur deinethalb bin ich beglückt.
Nur eine unter allen schönen |
10 | Erhabnen holden guten treunWeiß mein viel-liebiges sehnen, fröhnenStets wachzuhalten, neu zu freun:
Nur du gefährtin jeder lageBleibst – fern und nah, geheim und traut |
15 | Das wunschkind unsrer ersten tageUnd unsres ersten abends braut.
Nur du mein lockres du mein leichtesMachst mich nicht satt, schöpfst mich nicht leer.Ich sehne mich nach dir und beicht es |
20 | In Gottes ohr als sein begehr.
Wie wird das licht am morgen drückenDas nicht zugleich mit dir erscheint!Beklommen lugt es in die lückenDes raums der uns so lang geeint.
|
5 | Heimweh nach dir brennt in den nerven.Umsonst beschwichtigt die vernunftMein unstät suchen und entwerfen,vertröstend auf die wiederkunft.
Wenn ich mein sehnen selbst vergäße – |
10 | Mein sehnen ist ja nicht allein:Wie im verbundenen gefäßeSteigt meine pein mit deiner pein.
So wuchsest du mir ein und eigenDaß ich noch dein geheimnis fühl: |
15 | Dein ungelöstes gehn und schweigen,Dein schluchzen im verwachten pfühl!
Früh geweckt vom nachtigallenschlagDem ich sonst mit dir entgegenlagHorch ich traurig in den grünen tag.Ohne dich was wird der goldne tag?
|
5 | Tausendflimmerige morgenflurÜberblüht und -scheint die eine spur –Immer deine, mein und deine spur . .Andre such ich nicht, die deine nur.
Abend der mir sonst den schlaf gebracht |
10 | Scheucht den schlaf – o sterbenslange nachtOhne dich mit tränen durchgewacht –Um die treue die mit mir gewacht!
Ich bete tag und nachtDaß meine liebemachtZur tat zu schwach zum leid bereitDir hilft mich sühnt uns beide weiht.
|
5 | Ich hab durch ein jahrsiebtDich mehr als Gott geliebtUnd spräch er selbst «laß ab von ihr»Ich schauderte und folgte dir.
War es nicht gut und fromm |
10 | Daß ich für dich erglomm,Warum wird alles fromm und gutin meiner dir geweihten glut?
Warum wird alles qualIn diesem reinen strahl? . . |
15 | Ich habe nimmer ruh und sinnBis ich in dir vernichtet bin.
Nur noch ein einzig lied sucht meinen mund –Für alle andern bin ich stumm und zage –Das dich mir halte, herz! das mich dir sage,Das lied für dich, aus dir, in deinen grund.
|
5 | Vieltönig ists und hat nur einen sinn:«Bleib mein und glaub an mich» . Von allen pfadenPflückt es nur unser leid und unsre gnaden.Es ist dein lied und alles was ich bin.
Es ist getränkt mit tränenangst, mit not |
10 | Des ferneseins, mit sternglanz aus dem finstern,Es haucht von haidekraut und sommerginsternZerdrückt von küssenden beim abendrot.
Von fremden tänzen schwingt es und vom hallVerjährter märsche zu soldatenschritten . . . |
15 | Es ist mein lied, zersprengt von wilden bitten . .Es ist dein lied von licht und liebe prall.
So oft es in mir klingt wird süß und leichtDie bürde schmerzensreicher todgedanken.Es überlebt wenn wir zu grabe sanken |
20 | Das eine lied das unser herz erreicht.
Was ist mein frühling ohne dich?Zerbrochne flöte, glanz der blich,Beträntes auge, morgengram . .Purpurner vogel «Flügellahm»
|
5 | Vom trunknen duftgewölk beschneitNur ich – warum nicht wir zu zweit?Warum nicht du, mein seliges ich?Was ist mein frühling ohne dich?
So geh ich blind, verhärmt und leer |
10 | Im klang- und farbenfeld umherUnd weine wenn der tag verstrich –Was ist der frühling ohne dich.
Solang du hören kannst will ich dich preisenEh man auf dich die letzte scholle warf,Ein winziges dir vom danke zu beweisenDer sich in küsse nimmer pressen darf.
|
5 | Nur diese worte nimm von meinem lieben!Die huldigung allein kommt nicht zu spät.Versäumt die lust! Das opfer unterblieben!Und dunkles heimweh das kein wort entlädt!
Da ich die süßen hände täglich drückte |
10 | Hab ich mit meinem herzen noch gekargt.Jetzt wogt die sehnsucht wild um die entrückteUnd schluchzt dir nach als wärst du eingesargt.
Jetzt schau ich erst dich wahr – und jede wendungViel jahre lang in mich hinein geprägt |
15 | Quillt heiß herauf in goldener vollendungDaß kaum die brust dich ganz erträgt.
Ich leid um dich . . doch sollst du noch erfahrenMein zittern, meine andacht in dich ziehnUnd lächelnd spüren in den finstern jahren: |
20 | Ich leb in ihm und ich besitze ihn.
Warum ist nur der schmerz so mitteilbarUnd nicht das glück? Nicht dieser blumenmattenGewiegte ruh . . der ufersteige schatten . .Das mailiche gesing von fink und star?
|
5 | Warum bist Du nur so mir weggerücktdaß meine sehnsucht deine porenNicht füllen kann da noch in meine ohrenDein seufzer schlägt, dein schweres herz mich drückt?
Bist du mir eingegangen, ich nicht so |
10 | In deine Adern daß mein glanz sie helle?Das dunkle weinen der geliebten quelleMacht meine eignen freuden minder froh.
Trink du von mir wie ich, mein tiefer bronn,Dich schlürfen muß – und sei es schweiß und zähren. |
15 | Ich mein ich könne dir den trunk gewährenDer stillt und löst . . doch trinkst du nicht davon.
Menschlich glück! Warum nach dir verschmachten?Hab ich allzu tief dich eingesogen?Von den lippen weichen mir die wogenDie mich überschwänglich trunken machten.
|
5 | Irdisch heil: ist es nur werk und mühe,Grimmig wälzen immer neuer lasten?Ach ich werde matter durch das fastenUnd ich blüh nicht wenn ich dir nicht blühe.
Göttlich wort: ich kann dich nicht erfassen |
10 | Als durch fleisch und blut der meinen süßen.Ist es wahn was tu ich als ihn büßen?Ist es wahr warum mich dürsten lassen?
Als ich dir verfielWar es rausch und spielIn verzücktem wahnWogendes umfahn.
|
5 | Lang von dir entferntHab ich erst gelerntDein und mein begehnSehn und verstehn.
Bei der wiederkunft |
10 | Tu ich mit vernunft,Leid ich frei bewußtWas wir dumpf gemußt.
Glaube nicht es sei ein wahn der sinneDer vergehen kann wie flaum und rauchDaß ich dich als schönste seele minneDich als herz der herzen . . glaub du auch |
5 | Was ich weiß mit meinem ganzen wesenWas ich hinter unsern freuden fand:Unter allen die ich mir erlesenBist nur du der liebe so verwandt:Jener liebe die das erdensehnen |
10 | Lockt und stillt, emportreibt und verschlingtLiebe die Marien MagdalenenDie vergebung vieler sünden bringt . .Jener liebe die da selig machetOhne die wir schellen sind und erz: |
15 | Gottesliebe die das blut entfachetDeine menschenliebe: werk im schmerz.
Was kann noch kommen daß ich bleibeDaß mich so wach und wartend hält?Welch höheres werk? Welch fernere scheibe? . .Mich dünkt der nebel fällt.
|
5 | Ja wär ich aus dem heil verstoßen:Dies leben segne ich, solangDu mir mit tränen sternen rosenBestreust den niedergang.
Wer hat sich ängstiger gefragtOb nicht der wahn mein herz benagtOb ich mit diesem drang nach dirVerblendet sei in schwacher gier.
|
5 | Was will ich denn? Zum überdrußWard mir der spielige genuß . .Die dunkle seelenzaubereiHab ich erkannt – sie ist vorbei . . .
Wie ich dich nahm aus Gottes schoß |
10 | Geheim und leicht, gedrang und losBist du noch heut und was ist frommWenn nicht mein wissend rufen «komm»?
Ich hab mich zweifelnd wund geflehtIch hab geschaut und mein gebet |
15 | Will nach der qual und not gewiß:Dich oder ewige finsternis.
Wenn ich von dir hinübergehBleib mein! . . Und ihr die ihr mich mochtetUnd wider meine liebe fochtet:Tut ihr, tut mir im grab nicht weh . .
|
5 | Wenn alles wirre von mir weichtUnd ich nur wahrheit um mich duldeBekenn ich mich zu dir und schuldeDir mehr als je mein dank erreicht.
Doch in den nächten da du weinst |
10 | «Geliebter hast du mich verlassen»Wirst du mich fühlen, kommst mich fassenMein herz, mein ganzes herz wie einst!
Und wer dich kränkt, wer er mir nah,Wie bruder oder meister, riefe |
15 | Mich unter martern aus der tiefeZu sühnen was an dir geschah.
(1925)
Ruh ehre und gesangWas liegt noch dran!Das herz will untergangWenn es das deine nicht bekommen kann.
|
5 | Dich ruf ich, dich! . . Wie langDa wägt ich wie ein mannVernunft und not und bann . . .Heut macht mich nichts mehr bang.
Vor diesem finstern drang – |
10 | Tod oder liebe – rann,Vor lieb und tod zersprangDie feste welt . . dich! Dich: und dannKomme was kommen kann!
Oft hab ich angst wie ich vor dir, du schwankUnd dicht geschöpf allein erklingen mußAls saitenspiel im sommer, jetzt ein kußBlühenden sturmes, jetzt ein heißer trank |
5 | Gebraut aus allem saft der reifen erde.Und dein!Dein rausch und durst alleinUnd rings harrt Gott auf sein grenzloses Werde,Bis wir an deinem nu |
10 | Uns satt getrunken. Lächelnd schaut er zuUnd atmet uns mit seinen künftigen sternenZurück und aus, bis wir erwachen lernen.Davor ist mir dann bang,Sekundenlang. |
15 | Dann wach ich hin zu dirMit unermatteter begierUnd wildem ewigem dankMein herz, mein liebes herz, noch ist der tag so schön. |
20 | Bleib hell und spiele mich. Ich wage dein getön.
Flimmrig verhängt das geblühDer heißen büschel und rankenDie letzten wachen gedanken.Kaum glaubst du deine müh.
|
5 | Die bühle um deine ruhWanken vom summen der immen . .Die atemzüge verschwimmenMit falter schwalbe und kuh
Hinaus in die lautlose scheu |
10 | Der preisgegebenen saaten.Liebe und tod durchwatenBlind das brütende heu.
Die hügel wehen überm fluß.Sie scheinen zwischen gelbe villenAls dichte grüne luft und stillenIm schattigen blau den sommerkuß.
|
5 | Noch welkt kein baum, doch lauscht das endAus fruchtbeladen satten zweigenSchon in das weinen, stöhnen, schweigen.Die vögel flattern zu behend.
Nur unsre silberbirke kräust |
10 | Ihr laub und streut bequem die mürbenKätzchen auf unser sims als stürbenSie leichter wenn du sie betreust. |