Heinrich von Kleist
1777 - 1811
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Der Autor
Bernd Wilhelm Heinrich von Kleist wird 1777 als ältester Sohn eines preußischen Offiziers in Frankfurt a. d. O. geboren. Nach dem Besuch des Französischen Gymnasiums in Berlin tritt er 1792 in das Garderegiment Potsdam als Gefreiter-Korporal ein. Von 1793 bis 1795 nimmt er am Rheinfeldzug teil. 1799 erbittet und erhält er den Abschied aus der Armee und immatrikuliert sich an der Universität Frankfurt a. d. O. Dort studiert er Kameralistik und Jurisprudenz. Er verlobt sich mit Wilhelmine von Zenge, doch wird er diese Verlobung 1802 wieder lösen. Erste schriftstellerische Pläne. Zwischen 1800 und 1803 reist er ruhelos durch Deutschland, die Schweiz, durch Italien und Frankreich. 1803 verbrennt er in Paris das Manuskript des «Robert Guiskard» und versucht in französischen Militärdienst zu treten. Es kommt zum körperlichen und seelischen Zusammenbruch. 1804 kehrt er nach Berlin zurück. Wohl ohne sein Wissen wird die «Familie Schroffenstein» in Graz uraufgeführt. 1805 tritt er in Königsberg in den preußischen Staatsdienst ein, gibt aber die Beamtenlaufbahn 1806 wieder auf. Nach dem Sieg Napoleons über Preußen wird er 1807 in Berlin von den Franzosen als Spion verhaftet und nach Frankreich deportiert. Nach dem Tilsiter Frieden kommt er wieder frei und kann nach Deutschland zurückkehren. 1808 gibt er zusammen mit Adam Müller die Monatszeitschrift «Phöbus» heraus. Im gleichen Jahr inszeniert Goethe den «zerbrochenen Krug» in Weimar, doch die Aufführung wird zum völligen Mißerfolg. 1810 kehrt Kleist nach Berlin zurück, befreundet sich mit Achim von Arnim und Clemes Brentano, im Theater an der Wien wird das «Käthchen von Heilbronn» uraufgeführt. Am 1. Oktober erscheint die erste Ausgabe seiner «Berliner Abendblätter», die letzte Ausgabe am 30. März 1811. Im Sommer befreundet er sich mit Henriette Vogel, die unheilbar krank ist. Vergebens bemüht er sich um einen Wiedereintritt in die preußische Armee. Am 21. November begeht Kleist zusammen mit Henriette Vogel am kleinen Wannsee in Berlin Selbstmord.
Ich komme, ich weiß nicht, von wo,ich bin, ich weiß nicht was,ich fahre, ich weiß nicht wohin,mich wundert, daß ich so fröhlich bin.(Brief an Heinrich Zschokke vom 1.2. 1802)
Das Werk
Aufsatz, den sichern Weg des Glücks zu finden (1799) [Über die Aufklärung des Weibes] (1800) Die Familie Ghonorez/Die Familie Schroffenstein (Drama, 1802/03) Robert Guiskard (Dramenfragment, 1803/08) Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden (1805/06) Michael Kohlhaas (Erzählung, 1805/10) Der zerbrochne Krug (1805/11) Amphitryon (Drama, 1806/07) Penthesilea (Drama, 1806/08) Jeronimo und Josephe/Das Erdbeben in Chili (Erzählung, 1806/10) Die Marquise von O... (Erzählung, 1807/08) Das Käthchen von Heilbronn (Drama 1807/08) Die Verlobung in St. Domingo (Erzählung, 1807/11) Die Hermannsschlacht (Drama, 1808) Einleitung [für die Zeitschrift «Germania»] (1809) Was gilt es in diesem Kriege? (1809) Katechismus der Deutschen (1809) Das Bettelweib von Locarno (Erzählung, 1809/10) Der Zweikampf (Erzählung, 1810/11) Berliner Abendblätter (1810/11) Gebet des Zoroaster (1810) Betrachtungen über den Weltlauf (1810) Fragmente (1810) Literatur (1810) Miszellen (1810) Tagesbegebenheit (1810) Franzosen-Billigkeit (1810) Der verlegene Magistrat (1810) Der Griffel Gottes (1810) Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege (1810) Mutwille des Himmels (1810) Charité-Vorfall (1810) Der Branntweinsäufer und die Berliner Glocken (1810) Anekdote aus dem letzten Kriege (1810) Brief eines Malers an seinen Sohn (1810) Bach-Anekdote (1810) Französisches Exerzitium (1810) Allerneuester Erziehungsplan (1810) Rätsel (1810) Brief eines jungen Dichters an einen jungen Maler (1810) Das Verbrechen des Ulan Hahn (1810) Korrespondenznachricht [über Herrn Unzelmann] (1810) Von einem Kinde, das kindlischer Weise ein anderes Kind umbringt (1810) Napoleon-Anekdote (1810) Die heilige Cäcilie (Erzählung, 1810) Uralte Reichstagsfeierlichkeit, oder Kampf der Blinden mit dem Schweine (1810) Verhör der Gräfin Piper (1810) Boxer-Anekdote (1810) Zar-Iwan-Anekdote (1810) Kapuziner-Anekdote (1810) Geographische Nachricht von der Insel Helgoland (1810) Diogenes-Anekdote (1810) Helgoländisches Gottesgericht (1810) Von der Überlegung. Eine Paradoxe (1810) Anekdote vom Landmann Jonas (1810) Über das Marionettentheater (1810) Ein Satz aus der höheren Kritik (1811) Sonderbare Geschichte, die sich, zu meiner Zeit, in Italien zutrug (1811) Neujahrswunsch eines Feuerwerkers (1811) Brief eines Dichters an einen anderen (1811) Der neuere (glücklichere) Werther (1811) Beispiel einer unerhörten Mordbrennerei (1811) Merkwürdige Prophezeiung (1811) Mutterliebe (1811) Beitrag zur Naturgeschichte des Menschen (1811) Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten (1811) Über den Zustand der Schwarzen in Amerika (1811) Wassermänner und Sirenen (1811) Sonderbarer Rechtsfall in England (1811) Geschichte eines merkwürdigen Zweikampfs (1811) Geistererscheinung (1811) Prinz Friedrich von Homburg (Drama, 1811) Der Findling (Erzählung, 1811) Fabeln Briefe
Sekundäres
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